Kleine Klassen stärker im Schatten der MotoGP? Lingg kann das nicht bestätigen

MotoGP-Sprint, Fahrerparade und gleichzeitig weniger Streckenzeit für Moto3 und Moto2 - Ein Wechsel in Deutschland ins PayTV wäre problematischer

(Motorsport-Total.com) - MotoGP Promoter Dorna Sport hat den Zeitplan der Königsklasse für 2023 gehörig umgekrempelt. Bereits am Freitag steht fest, wer sich direkt für Q2 qualifiziert hat. Am Samstag finden das Qualifying und das neue Sprintrennen statt. Der Fokus liegt auf der Promotion der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Moto2 Start in Mugello

Wird die Sichtbarkeit der Klassen Moto2 und Moto3 reduziert? Zoom

Werden dadurch die anderen Klassen in den Hintergrund gedrängt? Die MotoE findet am Sonntag gar nicht mehr statt. Die Warm-ups der Klassen Moto3 und Moto2 wurden am Sonntag gestrichen, um Platz für die MotoGP-Fahrerparade zu schaffen.

Auch die Trainings wurden teilweise verkürzt. Am Freitag hat die Moto3-Klasse nur noch zweimal 35 Minuten Streckenzeit zur Verfügung, während es im Vorjahr zweimal 40 Minuten waren. Das Training am Samstagvormittag wurde für die Moto3 um zehn Minuten verkürzt.

Für die Moto2 blieb die Länge der beiden Freitagstrainings gleich. Samstagvormittag haben aber auch sie statt 40 Minuten nur noch 30 Minuten Streckenzeit zur Verfügung. Dazu kommen die gestrichenen Aufwärmtrainings.

Im Vergleich zu 2022 ist die Moto3 insgesamt um eine halbe Stunde weniger auf der Strecke. Bei der Moto2 beträgt die Reduzierung am gesamten Wochenende 20 Minuten. Auch die Renndistanzen wurden leicht verkürzt.

Werden die kleinen Klassen noch mehr hinter die MotoGP zurückgedrängt? "Ich kann es so nicht hundertprozentig bestätigen", meint IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com.' "Wir merken natürlich, dass wir weniger Streckenzeit haben."

"Aber alles andere kann ich so nicht bestätigen. Also die Hilfe und die Zuschüsse der IRTA sind mehr als vorher. Aber es ist natürlich klar, dass die Zeit begrenzt ist. Das ist natürlich dem Zeitplan am Samstag geschuldet, dass es Sprintrennen und zwei MotoE-Rennen gibt."

Denn es müssen auch die Trainings, Qualifyings und Rennen der MotoE sowie von Rahmenserien wie zum Beispiel dem Rookies-Cup im dicht getakteten Zeitplan der drei Tage untergebracht werden.

Lukas Tulovic

IntactGP würde sich für Deutschland weiterhin einen FreeTV-Partner wünschen Zoom

"Wie gesagt, ich kann es nicht bestätigen, dass wir schlechter behandelt werden", betont Lingg. "Es ist, wie es immer war, nur dass wir etwas mehr Unterstützung bekommen." IntactGP ist in den Klassen Moto2, Moto3 und MotoE vertreten.

In Bezug auf Deutschland ist nach wie vor offen, wo die Rennen im kommenden Jahr zu sehen sein werden. Da ServusTV den linearen Fernsehsender in der Bundesrepublik mit Jahresende einstellt, sucht die Dorna neue TV-Partner. Details dazu sind weiterhin nicht bekannt.

Es ist auch offen, ob die kleinen Klassen weiterhin im FreeTV zu sehen sein werden, oder ins PayTV verschwinden könnten. "Natürlich ist das ein Problem für uns, vor allem für unsere Partner", sorgt sich Lingg.

Denn die Sichtbarkeit würde sich für die kleinen Klassen im PayTV deutlich reduzieren, was mittelfristig die Sponsorensuche erschweren würde. "Das schwirrt schon im Kopf herum. ServusTV macht das super, besser geht es nicht", lobt Lingg den aktuellen TV-Partner. "Deswegen hoffen wir, dass ein ordentlicher Vertrag zustande kommt."