Espargaro gewinnt, Marquez ist Weltmeister

Pol Espargaro gewinnt den Grand Prix von Australien souverän - Seinem spanischen Landsmann Marc Marquez reicht Platz drei zum WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Der Spanier Pol Espargaro wurde seiner Favoritenrolle beim Grand Prix von Australien gerecht. Von Beginn an dominierte der Kalex-Pilot auf Phillip Island und fuhr der Konkurrenz auf und davon. Im Ziel hatte Espargaro 16 Sekunden Vorsprung und feierte seinen vierten Saisonsieg. Der große Sieger des Tages war Marc Marquez (Suter). Der nächstjährige MotoGP-Pilot verwertete seinen Matchball und krönte sich zum Moto2-Weltmeister. Platz drei reichte dem Spanier, um in die Fußstapfen von Stefan Bradl zu steigen.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro gewann überlegen den Grand Prix von Australien Zoom

Die australischen Fans feierten Anthony West (Speed Up). Eine Woche nach seinem zweiten Platz in Malaysia zeigte der Routinier erneut eine starke Leistung. Im Zielsprint hielt er Marquez in Schach und jubelte über Platz zwei. "Es ist ein Traum. Diese Saison war sehr schwierig. Pol war sehr stark und ich muss ihm gratulieren", sagt Marquez. Nach dem 125er Titel im Jahr 2010 ist der Spanier zum zweiten Mal Weltmeister. Dominique Aegerter (Suter) aus der Schweiz führte die Verfolgergruppe an und eroberte mit Platz fünf sein bestes Ergebnis der laufenden Saison.

Sein Landsmann Randy Krummenacher (Kalex) kam bei seinem Comeback-Rennen als Neunter ins Ziel. Pech hatte dagegen Tom Lüthi. Der Suter-Pilot stürzte zehn Runden vor Schluss und schied aus. Marcel Schrötter, der einzige Deutsche im Feld, verpasste als 20. die WM-Punkte deutlich. Das Rennen stand ganz im Zeichen der Dominanz von Espargaro. "Ich fühlte mich hier auf dem Motorrad sehr wohl. Schon in den ersten Trainings hatte ich ein gutes Gefühl. Ich liebe diese Rennstrecke. Beim Start konnte ich mich absetzen und es war ein unglaubliches Rennen. Ich gratuliere Marc zum WM-Titel", sagt der Spanier.

West jubelte über seinen zweiten zweiten Platz in Folge. "Ich habe die letzten zehn Jahre für diese Platzierung gekämpft und jetzt habe ich zwei in Serie. Zu Saisonbeginn hatte ich keinen Vertrag und ich muss mich beim Team für diese Chance bedanken. Heute ist es für mich noch wertvoller als vor einer Woche, denn ich bin froh, dass wir dieses Ergebnis im Trockenen geholt haben." Für die Moto2-Asse standen 25 Runden auf dem Programm, in denen sich Marquez zum neuen Weltmeister kürte.


Fotos: Moto2 auf Phillip Island


Espargaro dominiert von Beginn an

Beim Start setzte sich zunächst Marquez durch, doch Takaaki Nakagami (Kalex) übernahm in Kurve zwei die Führung. Hinter Marquez sortierten sich Lüthi und Espargaro ein. Aegerter lag nach den ersten Kurven auf Rang sieben. Dagegen verpatzte Krummenacher den Start völlig. Von Platz vier ging es bis auf Rang 16 zurück. Marquez fackelte nicht lange und übernahm am Ende der ersten Runde die Führung. Im zweiten Umlauf drehte Espargaro auf, überholte Gegner um Gegner und schnappte Marquez Platz eins weg.

Espargaro legte an der Spitze auch gleich ein hohes Tempo an den Tag und setzte sich um einige Motorradlängen von Marquez ab. Scott Redding (Kalex) hielt als Dritter den Anschluss an die Suter in Repsol-Farben. Eine starke Anfangsphase zeigte auch Aegerter. Der Schweizer behauptete sich in der Verfolgergruppe und führte diese nach vier Runden auf Platz vier an. Dagegen war Lüthi in den ersten Runden auf Platz sieben zurückgefallen. Espargaro setzte sich mit Rekordrunden ab und fuhr teilweise über eine Sekunde schneller als Marquez.

Marc Marquez

Marc Marquez krönte sich mit Platz drei zum Moto2-Weltmeister 2012 Zoom

West fährt aufs Podest

Die Positionen waren klar bezogen. Espargaro fuhr in seiner eigenen Liga dem Feld auf und davon. Spannend ging es in der Gruppe um Platz vier zu, die bis Rang zwölf reichte. West und Aegerter duellierten sich in der ersten Rennhälfte um die Führung bei den Verfolgern. In der zweiten Rennhälfte konnte sich West lösen und der Australier nahm die Verfolgung auf Marquez auf, der knapp hinter Redding auf Platz zwei fuhr. West war nach Espargaro der schnellste Fahrer im Feld und schaffte rund sechs Runden vor dem Ziel den Anschluss.

Espargaro war durch und feierte souverän seinen vierten Saisonsieg. Im Ziel hatte der Spanier 16 Sekunden Vorsprung. Spannend war bis zum Schluss der Dreikampf um die weiteren Podestplätze. West schnappte sich Marquez, der mit deutlich weniger Risiko unterwegs war also gewöhnlich. In der letzten Runde spielte West seine Erfahrung aus und sorgte für Jubel auf den Tribünen. Er überholte Redding und war Zweiter. Die Entscheidung fiel im Zielsprint. Marquez ging ebenfalls am Briten vorbei und bog im Windschatten von West auf die Zielgerade ein.

Anthony West

Routinier Anthony West sorgte bei den australischen Fans für Jubel Zoom

Es reichte aber für den Australier um 0,026 Sekunden. Eine Woche nach seinem zweiten Platz in Malaysia legte er vor heimischer Kulisse erneut einen zweiten Rang nach. Marquez reichte der dritte Platz zum Titelgewinn. 39 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Espargaro. Beim Saisonfinale in zwei Wochen in Valencia kann er nicht mehr eingeholt werden. Redding zog in diesem Dreikampf den Kürzeren und wurde Vierter.

In der Verfolgergruppe setzte sich Aegerter durch und feierte den fünften Platz. Der Schweizer hielt Johann Zarco (MotoBI), Simone Corsi (FTR) und Esteve Rabat (Kalex) in Schach. Krummenacher kämpfte ebenfalls in dieser Gruppe und kam bei seinem Comeback als Neunter ins Ziel. Nakagami fuhr dahinter als Letzter dieser Gruppe über die Linie. Auf den Plätzen elf bis 13 waren Jordi Torres (Suter), Bradley Smith (Tech 3) und Toni Elias (Kalex). Die letzten Punkte nahmen Xavier Simeon (Tech 3) und Kiefer-Pilot Mike di Meglio (Kalex) mit.

Schrötter verpasste die Punkteränge als 20. deutlich. Lüthi kam nicht ins Ziel. Zehn Runden vor Schluss stürzte der Schweizer und gab an der Box auf. Auch sein Gegner um WM-Platz drei sah die karierte Flagge nicht. Bei Andrea Iannone (Speed Up) gab es einen Defekt am Motor. Dennoch ist Iannone immer noch WM-Dritter und hat elf Punkte Vorsprung auf Lüthi. Kurz vor Schluss schied auch Mika Kallio (Kalex) durch Sturz aus. Das Saisonfinale findet am 11. November in Valencia statt.