Dutch TT 2015: Johann Zarco setzt Erfolgsserie fort

Johann Zarco besiegt Tito Rabat und feiert in Assen seinen dritten Saisonsieg - Jonas Folger nach anfänglicher Führung Siebter - Tom Lüthi auf Rang fünf

(Motorsport-Total.com) - Der Franzose Johann Zarco (Kalex) setzte seinen Erfolgslauf in der Moto2-Klasse fort und feierte bei der Dutch TT in Assen seinen dritten Saisonsieg. Mit Ausnahme des Saisonauftaktes in Katar stand Zarco bei allen anderen Rennen auf dem Podest. Drei Runden vor Rennende überholte er Tito Rabat (Kalex) und ließ dem Weltmeister keine Chance. Mit diesem Sieg vergrößerte Zarco seinen WM-Vorsprung auf 45 Punkte. Speed-Up-Fahrer Sam Lowes komplettierte das Podium als Dritter. Bester Deutscher war Jonas Folger (Kalex), der nach langer Führung Siebter wurde.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Esteve Rabat

Johann Zarco feierte in Assen seinen dritten Saisonsieg Zoom

Das Rennen musste nach der ersten Runde abgebrochen werden. Beim Start war es im hinteren Teil des Feldes zu einer Kollision zwischen Marcel Schrötter, Anthony West und Luis Salom gekommen. "Ich habe ehrlich gesagt nichts gesehen", sagt Schrötter bei 'Eurosport'. "Es hat sich gestaut und es war ein großes Chaos." Salom stürzte, wobei sein Motorrad stark beschädigt wurde und Flüssigkeit auf der Strecke und in der Auslaufzone von Kurve 1 verteilte.

Aus Sicherheitsgründen wurde abgebrochen. Folger lag zu diesem Zeitpunkt hinter Rabat auf dem zweiten Platz. Die Karten wurden aber neu gemischt. Nach einer Pause von 27 Minuten wurde das Rennen erneut gestartet. Die Distanz wurde von ursprünglich 24 Runden auf 16 verkürzt. Folger startete noch besser und bog als Führender in die erste Kurve ein. Der Deutsche konnte sich in den ersten Rennen um bis zu eine Sekunde absetzen, doch Rabat und Zarco fuhren die Lücke bis Runde fünf zu.

Folger konnte das Tempo nicht halten und fiel immer weiter zurück, bis er schließlich als Siebter ins Ziel kam. Der Deutsche musste mit einem Vorderreifen ins Rennen gehen, der schon 16 Runden alt war. "Ich gehe stark davon aus, dass der Reifen ziemlich abgebaut hat", meint Folger bei 'Eurosport'. "Ich habe zum Schluss 31 Runden drauf gehabt. Die ersten vier Runden waren in Ordnung und dann ist es bergab gegangen."

Der gebrauchte Reifen machte sich vor allem in der Bremsphase zur Zielschikane bemerkbar, wo er keine Chance gegen die Angriffe seiner Gegner hatte. "Ich war heute chancenlos. Ich war davon überzeugt, dass ich aufs Podium fahren kann, aber leider hat es dann doch nicht funktioniert", bedauert der Deutsche. "Jetzt müssen wir schauen, was mit den Reifen los war."

Auch die weiteren Deutschen feierten keine Erfolgserlebnisse. Sandro Cortese und Schrötter verpassten als 17. und 18. die WM-Punkte. Suter-Pilot Florian Alt schied beim Restart durch Sturz aus. Für die Fans aus der Schweiz holte Tom Lüthi mit Platz fünf die Kohlen aus dem Feuer. Dominique Aegerter sammelte als Zwölfter vier WM-Punkte. Randy Krummenacher kam auf Position 14 ins Ziel. Robin Mulhauser und Jesko Raffin gingen leer aus.

Zarco besiegt Rabat erneut

An der Spitze prägte das Duell Zarco gegen Rabat das Rennen. Die beiden lieferten sich ein enges Duell inklusive Berührungen. Zarco war vor allem in den letzten fünf Rennrunden stärker und machte den Sieg klar. "Das Schwierigste war der Rennbeginn", atmet der Sieger im Parc Ferme durch. "Ich war hinter ihnen und das Überholen war nicht einfach. Ich kämpfte mit Tito, der sehr aggressiv war. Am Ende zog er etwas davon, aber ich konnte ihn wieder einholen."

"Ich dachte mir, dass es die beste Strategie wäre, zwei Runden vor Ende zu überholen und wegzufahren, denn ich hatte das Gefühl, dass ich schnell genug dafür war. Das habe ich dann auch gemacht, es war fantastisch." Rabat büßte durch die direkte Niederlage weitere fünf WM-Punkte auf Zarco ein. "Heute war er besser als ich", gibt Rabat neidlos zu. "Er hat mich besiegt, aber ich bin glücklich über den zweiten Platz. Wir müssen weiter so arbeiten."

Lowes konnte das Spitzenduo nicht herausfordern und kletterte zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podest. "Wir haben gesehen, dass es nicht viele gibt, die mit diesen beiden Jungs mithalten können", sagt der Brite. "Wir sind auf einem anderen Bike und wir machen einen guten Job. Beim Start hatte ich ein paar Probleme, aber als ich dann eine freie Strecke hatte, da war meine Pace nicht so weit weg von ihrer. Ich bin ziemlich zufrieden." Weiter geht es in zwei Wochen auf dem Sachenring. Das Highlight in Deutschland findet am 12. Juli statt.