Die Porsche Carrera Cup Kolumne: Nicki Thiim

(Motorsport-Total.com) - Hallo Leute,
ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein tolles Wochenende hinter mir liegt: Zweimal Pole-Position und zwei Siege im Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Norisring! Das war absolut mega für mich und ich hab es total genossen. Als Profi-Motorsportler bin ich jede Woche auf einer anderen Rennstrecke und ich fahre die verschiedensten Autos. Das macht mir jede Menge Spaß.

© Porsche AG

Nicki Thiim jubelt mit Teambesitzer und Prosche-Werksfahrer Timo Bernhard Zoom

Vor der Saison sah es so aus, als ob ich nicht mehr in einer Porsche-Serie fahren würde. Dann trat das Team 75 Bernhard an mich heran und bot mir ein Cockpit im Carrera Cup an. Ich musste nicht lange überlegen, denn ich liebe Porsche. Der Porsche 911 GT3 Cup ist ein Auto, bei dem es extrem auf den Fahrer ankommt. Da gibt es keine elektronischen Fahrhilfen wie ABS und Traktionskontrolle. Fahrzeugbeherrschung ist das Zauberwort.

Dadurch, dass der Motor hinten ist, liegt auch das ganze Gewicht hinten und als Rennwagen muss man ihn ganz anders bewegen als andere Fahrzeuge. Scheinbar gelingt mir das immer ganz ordentlich, denn 2013 wurde ich mit dem Auto Champion im Porsche Mobil 1 Supercup, das ist sozusagen die Königsklasse der Porsche-Markenpokale. Was ich in einem Markenpokal richtig gut finde, dass alle das gleiche Auto haben. Dadurch steht das Können eines Fahrers mehr im Mittelpunkt.

Durch meine abwechselnden Motorsport-Engagements fahre ich verschiedene Autos mit Frontmotor, Mittelmotor und Heckmotor - da fällt die Umstellung nicht immer so leicht. Der Schlüssel des Erfolgs liegt in der Vorbereitung auf die einzelnen Fahrzeugtypen. Als ich am Donnerstag zum Norisring kam, saß ich mit meinem Team-Ingenieur Daniel und Motorsport-Experte Klaus Graf bis Mitternacht über den Daten und wir überlegten, wie wir ein optimales Setup für mich finden.

Klaus Graf, der ja schon überall auf der Welt gefahren ist und jede Menge Erfahrung besitzt, riet zu etwas mehr Risiko bei den Fahrwerkseinstellungen, damit ich das Auto mehr am Limit bewegen könne. Darauf ließ ich mich ein und es funktionierte. Im Qualifying regnete es und obwohl es auf der Strecke sehr rutschig war, fuhr ich für beide Rennen auf Pole. Am Samstag gelang mir dann mein erster Sieg. Am Sonntag schien die Sonne und die alten Steintribünen waren voller Menschen. Ich fuhr erneut als Erster über die Ziellinie und jubelte total im Auto.

Vor 26 Jahren hat mein Vater auf dem Norisring in der DTM gewonnen, jetzt bin ich stolz, dass ich es im Porsche geschafft habe. Auf dieser Strecke muss man jede Runde zu 110 Prozent konzentriert sein, denn Fehler werden auf dem engen Kurs sofort bestraft. Da zu gewinnen, ist einfach megatoll. Als ich zur Siegerehrung ging, klopfte mir Timo Bernhard, der gemeinsam mit seinem Vater Rüdiger das Team leitet, anerkennend auf die Schulter und wir konnten uns richtig gemeinsam freuen.

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Zwei Rennen - zwei Siege: Nicki Thiim dominierte auf dem Norisring Zoom

In zwei Wochen starte ich erneut im Porsche Carrera Cup. Diesmal im niederländischen Zandvoort. Kommt doch mal vorbei und wenn ihr Glück habt, gibt es vielleicht ein Schlückchen Siegerchampagner. Drückt mir die Daumen!

Euer Nicki