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  • 18.05.2015 13:35

  • von Christopher Zöchling

Die Porsche-Carrera-Cup-Kolumne: Christopher Zöchling

Hier schreibt immer ein anderer Fahrer vom Wochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland - Heute: Warum Christopher Zöchling die Nürburgring Nordschleife liebt

Titel-Bild zur News: Christopher Zöchling

Für Christopher Zöchling ist der dritte Platz am Nürburgring etwas ganz Besonderes Zoom

Hallo Leute,

wer von euch schon mal auf der Nordschleife war, kann meine Begeisterung verstehen. Ich bin am Wochenende dort im Porsche Carrera Cup Deutschland gefahren und mir ist der Sprung vom sechsten Startplatz bis aufs Podium gelungen. Und ich sage euch, das war wirklich ein absolut tolles Erlebnis. Ich liebe die Nordschleife, denn das ist Adrenalin pur. Für mich der totale Thrill!

Auf den 25,378 Kilometern - das entspricht dem Nürburgring Grand-Prix-Kurs plus Nordschleife - gibt es keine Verschnaufpausen, sondern man fährt in einem extremen Tunnel. Es ist klar, dass ein kleiner Fehler das Aus bedeuten kann und deshalb war ich unglaublich fokussiert. Dazu muss ich sagen, dass die Nordschleife so eine Art Heimstrecke für mich ist. Seit 2010 war ich dort bei zahlreichen VLN-Rennen im Einsatz und dort wurde ich auch von meinem jetzigen Teamchef Franz Konrad entdeckt.


Fotos: Porsche-Carrera-Cup auf dem Nürburgring


Mit ihm hat dort 2013 alles angefangen. Er fragte mich, ob ich einen seiner Fahrer im Carrera Cup ersetzen könnte und ich sagte zu. Damals wurde ich bei meinem Debüt mit dem Porsche 911 GT3 Cup auf Anhieb Zehnter von mehr als 30 Startern und hatte ab dem Zeitpunkt bei Konrad Motorsport ein festes Cockpit. Diese Strecke hat mir also schon viel Glück gebracht.

Christopher Zöchling

Der Österreicher ließ den Porsche auf der berühmten Nordschleife fliegen Zoom

Jetzt am Wochenende ging ich also schon mit einem positiven Gefühl ins Freie Training. Auch das Qualifying lief mit Platz sechs okay. Doch für das Rennen hatte ich mir richtig was vorgenommen. Ich wusste, dass Überholen nur am Start möglich ist und gleich auf den ersten Metern machte ich zwei Plätze gut. In der ersten Kurve ließ der vor mir liegende Fahrer mir etwas zu viel Platz und ich schlüpfte vorbei.

Dann lag ich auf Platz drei und hing an der Stoßstange des amtierenden Champions Philipp Eng. Mein Auto lief unglaublich gut. Als ich nach vier Rennrunden die Zielflagge sah, dachte ich: Schade, schon vorbei. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich noch Ewigkeiten über die Nordschleife weiter fahren können.

Als ich dann kurze Zeit später auf dem Podium stand und meinen Pokal von Porsche Motorsport-Chef Frank-Steffen Walliser entgegennahm, sah ich unten meine Eltern stehen. Das hat mich total gefreut, denn seit ich klein war, bekam ich von ihnen immer Unterstützung. Ich konnte an ihren Gesichtern ablesen, wie glücklich sie über meinen Erfolg waren, und dass hat mich auch etwas stolz gemacht.

Für uns Rennfahrer ist das Podium einfach das Schönste. In dieser Saison liegen noch 14 Rennen vor mir und ich hoffe, dass ihr mich da noch ein paar Mal seht.

Bis dahin!

Euer

Christopher Zöchling