• 15.01.2014 16:36

  • von Roman Wittemeier

Nürburgring: Kauft Ecclestone die "Katze im Sack"?

Bernie Ecclestone ist nach eigener Aussage einer der Favoriten für den Kauf des Nürburgrings - Beschwerde an EU-Kommission als möglicher Stolperstein

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft des Nürburgrings könnte vielleicht schon bald in den Händen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone liegen. Der 83-Jährige Brite, der bereits im vergangenen Sommer sein Interesse am Kauf der Anlage in der Eifel bekundet hatte, gilt als einer der Favoriten auf den Zuschlag. "Wir haben ein Angebot gemacht und wir warten nun, ob es akzeptiert wird", wird Ecclestone in einem gemeinsamen Interview mit dem 'Handelsblatt' und der 'Wirtschaftswoche' zitiert.

Titel-Bild zur News: Nürburgring

Die Zukunft des Nürburgrings hängt auch von der EU-Kommission ab

"Wir glauben, dass wir für die Rennstrecke mehr leisten können als jeder andere", erklärt Ecclestone. Die große Frage wird sein, ob er tatsächlich die Geschicke an der Nürburg wird leiten dürfen. Im aktuellen Bieterverfahren sieht der Verein "Ja zum Nürburgring" einige Ungereimtheiten und sogar Verstöße gegen EU-Recht. Der Vorsitzende Otto Flimm und seine Mitstreiter haben deshalb eine weitere Beschwerde an die EU-Kommission gerichtet.

Diese Beschwerde sorgt dafür, das die Wettbewerbshüter in Brüssel noch einmal ein genaues Auge auf die Abläufe im Bieterverfahren werfen. Der Bund wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert. Kernpunkt der Beschwerde ist die Frage, ob möglicherweise jene Bieter, die am Erwerb der gesamten Anlage samt Freizeitpark und Co. interessiert sind, bevorzugt werden. Diese etwaige Wettbewerbsverzerrung stellt womöglich geflossene Beihilfen in Frage. "Die Auseinandersetzung geht weiter", stellt Flimm klar.

"Schon in den kommenden Wochen könnte es eine Einigung geben", zeigt sich hingegen Ecclestone optimistisch, schon bald eine Entscheidung von den Insolvenzverwaltern zu bekommen. Ein solches Signal könnte tatsächlich erfolgen, sie ist schließlich für das erste Quartal dieses Jahres angekündigt. Allerdings dürften auch bei Ecclestone aufgrund der neuerlichen Beschwerde bei den EU-Wettbewerbshütern die Alarmsirenen heulen. Sollte die EU-Kommission die von "Ja zum Nürburgring" festgestellten Verstöße bestätigt sehen, dann würden alle Ergebnisse des aktuellen Bieterverfahrens wohl hinfällig. Und ein Ecclestone kauft wohl kaum eine Katze im Sack.