• 06.05.2011 17:36

  • von Roman Wittemeier

Audi-Pole-Position wird von OAK-Crash überschattet

Das Qualifying zum ILMC-Lauf in Spa-Francorchamps wird nach einem heftigen Unfall von Matthieu Lahaye abgebrochen: Drei Audi R18 TDI an der Spitze, Peugeot weit zurück

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) in Spa-Francorchamps brachte auch am Freitag einen schweren Zwischenfall. Matthieu Lahaye krachte sechs Minuten vor dem Ende der Qualifikation mit seinem OAK-Pescarolo brutal in die Leitplanken. Der Franzose ist bei Bewusstsein und offenbar nicht schwer verletzt, aber der Wagen ist ein Totalschaden.

Titel-Bild zur News:

Timo Bernhard holte die allererste Pole-Position mit dem neuen Audi R18

Lahaye war im Bereich Pouhon in der ersten der beiden schnellen Linkskurven offenbar bei Topspeed von der Strecke abgekommen und anschließend in die Leitplanken gerutscht. Augenzeugen berichten, dass von der Front des Fahrzeugs nicht mehr viel übrig ist. Auch der FLM-Wagen von Genoa trug einen Schaden davon. Ob es vorher zu einer Kollision gekommen war, ist derzeit unklar.

Bei dem Abflug von Lahaye wurden Leitplanken und Fangzäune nachhaltig beschädigt, daher wurde die Session nicht noch einmal gestartet. Jubel bei Audi, Trauer bei Peugeot. Timo Bernhard hatte den Audi R18 TDI mit der Startnummer eins in 2:01.502 Minuten früh auf Platz eins gesetzt, dahinter reihten sich die Schwesterautos von Andre Lotterer (2:01.788) und Tom Kristensen (2:02.145) ein. Der Oreca-Peugeot komplettiert die zweite Reihe.

Die Werkswagen der Löwen müssen von weit hinten in das morgige Rennen starten. Alle drei 908 waren erst kurz vor dem OAK-Crash aus der Box gerollt. Man wollte nur wenige schnelle Runden absolvieren, doch dazu kam es nicht mehr. Marc Gene stand zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz 13, Simon Pagenaud auf dem 18. Rang. Stephane Sarrazin hatte bis dorthin nicht eine einzige schnelle Runde absolviert: Platz 50!

Für Peugeot kam der Abbruch der Qualifikation zum schlechten Zeitpunkt Zoom

"Pech. Wir hatten mehr erwartet. Ich hoffe, dass wir morgen auf dem Niveau von Audi agieren können. Es wird aber ein hartes Rennen", sagt Peugeot-Teammanager Pascal Dimitri. "Audi ist schnell. Wir wollten im Qualifying eigentlich mal schauen, wie schnell wir fahren können. Leider kam es dazu nicht mehr."

"Audi hat die bessere Position in der Boxengasse", erklärt Technikchef Bruno Famin die Peugeot-Taktik im Qualifying. "Die konnten zu Beginn ohne Hindernisse auf die Strecke rollen. Wir hatten hingegen viel zu viele vor uns, hätten uns demnach durchwühlen müssen. Sechs Stunden sind lang, da kann viel passieren. Wir sind sowieso zur Vorbereitung auf Le Mans hier, der Sieg in Spa ist uns nicht so wichtig."

Bei Audi war die Freude nach dem vorzeitigen Ende der Zeitenjagd groß. Immerhin verschaffte man sich die optimale Ausgangsposition für das erste Rennen mit dem neuen R18. "Eine Ehre, dass ich derjenige bin, der die erste Pole-Position mit dem neuen R18 herausfahren konnte", sagt Timo Bernhard. "Wir sind beim Start jetzt in einer komfortablen Position, mit so vielen Freunden hinter uns."

Der amtierende Le-Mans-Champion verspricht vor dem Rennen am Samstag, dass "der Audi-Zug sofort abdampfen wird". Gut möglich, dass die Ingolstädter gleich beim ersten Einsatz des neuen Autos einen lockeren Sieg einfahren können. Außer dem Oreca-Peugeot starten auch die privaten Benziner von Rebellion (Prost), Quifel-ASM und Pescarolo aus dem vorderen Feld.

Der Rebllion von Andrea Belicchi war - ebenso wie die Werks-Peugeot - vom Abbruch eingebremst worden. Der Wagen mit der Startnummer 13 konnte keine gezeitete Runde vorweisen. Die Pole-Position der LMP2-Klasse sicherte sich Danny Watts (Strakka-HPD) vor den beiden Oreca-Nissan von TDS und Signatech. In der Formula-Le-Mans-Klasse (FLM) war Phil Keen (Neil Garner) am schnellsten.


Fotos: LMS in Spa-Francorchamps


In der GTE-Pro-Klasse setzten sich gleich drei Ferrari F458 Italia an die Spitze. Jaime Melo war in 2:20.743 Minuten am schnellsten. "Unser Auto liegt in den vielen schnellen Kurven von Spa-Francorchamps einfach fantastisch", sagt der AF-Corse-Pilot. Rob Bell (JMW) kam vor dem zweiten AF-Corse-Ferrari von Giancarlo Fisichella auf Platz zwei. Bester Porsche-Mann war Marc Lieb auf Rang vier.

Die beiden BMW von Schnitzer nahem auf den Positionen fünf und sieben den Farnbacher-Ferrari in ihre Mitte. Den besten Startplatz in der GTE-Am-Klasse sicherte sich Porsche-Spezialist Nicolas Armindo (IMSA). Enttäuschend war einmal mehr der Speed des Lotus Evora. James Rossiter platzierte sich auf Rang 45, das Schwesterauto von Martin Rich hatte Motorenprobleme.

An diesem Abend werden die Verantwortlichen die Reparaturarbeiten an der Strecke vorantreiben müssen. Die Beschädigungen an den Sicherheitselementen im Bereich Pouhon sind erheblich. OAK hatte schon beim Vortest in le Mans am Ostersonntag Pech gehabt. Dort hatte Richard Hein einen LMP1-Wagen heftig zerstört. Am Donnerstag hatte bereits RML nach einem deftigen Crash von Mike Newton abreisen müssen.

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