• 31.05.2011 15:23

  • von Britta Weddige

Jalta-Rallye: Premiere auf der Krim

Die IRC gastiert am Wochenende zum ersten Mal in der Ukraine - Am Schwarzen Meer warten auf die Piloten schnelle und anspruchsvolle Asphaltprüfungen

(Motorsport-Total.com) - Die Intercontinental Rally Challenge (IRC) betritt am kommenden Wochenende wieder einmal Neuland: Sie wird zum ersten Mal in der Ukraine gastieren. Die Jalta-Rallye auf der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer ist eine etablierte Veranstaltung, aber sie feiert Premiere im Kalender der IRC. Auf die Teilnehmer warten 14 anspruchsvolle Asphaltprüfungen.

Titel-Bild zur News: Freddy Loix

Freddy Loix will seinen Skoda Fabia wieder ganz vorne sehen

Die Prüfungen sind schnell und flüssig, der Belag ist überwiegend eben. Dazu haben die Fahrer eine gute Sicht in die Kurven und können so maximal Gas geben. IRC-Manager Jean-Pierre Nicolas, früher selbst Rallyepilot, ist die Route bereits abgefahren. "Das ist eine richtige Fahrerrallye. Auf diesen Straßen kann man einen recht schnellen, guten Rhythmus finden", lautet sein Urteil. "Die Kurven sind viel offener als auf Korsika. Von daher sollte diese Rallye den Asphaltspezialisten entgegenkommen. Aber man muss entschlossen sein und einen sehr präzisen Aufschrieb haben."

Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Wetter. Die Veranstalter gehen jedoch davon aus, dass es an der Schwarzmeerküste trocken und warm ist, mit Temperaturen um die 22 Grad. Der Asphalt ist nicht besonders aggressiv, von daher sollte sich der Reifenverschleiß in Grenzen halten.

Insgesamt gehen 51 Fahrzeuge in Jalta an den Start, darunter 15 S2000-Boliden, Tabellenführer Freddy Loix (Skoda) ist allerdings nicht dabei. "Monte"-Sieger Bryan Bouffier (Peugeot France) führt der Feld auf der Krim an. Nach seinem Unfall bei der Rallye Korsika will er nun sein Polster wieder etwas ausbauen.

"Monte"-Sieger Bryan Bouffier will auf der Krim reichlich punkten Zoom

Skoda-Werkspilot Juho Hänninen, der tschechische Titelverteidiger, konnte auf den Kanaren gewinnen, ließ die Korsika-Rallye aber aus. Denn er bestreitet in diesem Jahr nur ausgewählte IRC-Läufe. "Wir rechnen mit einer großen Herausforderung, aber ich freue mich, dass ich wieder dabei bin", sagt Hänninen. "Ich werde mein Bestes versuchen, aber ich habe harte Gegner, allen voran mein Teamkollege Jan Kopecky." Kopecky wird einen zweiten Fabia S2000 des Werksteams fahren. Er hat gute Chancen, die Tabellenführung zu übernehmen, denn ihm fehlen nur fünf Zähler auf den abwesenden Loix.

Doch damit ihm das gelingt, muss Kopecky erst einmal Thierry Neuville schlagen. Der Pilot des Teams Kronos Peugeot Belgien-Luxemburg ist nach seinem Sieg auf Korsika punktgleich mit Kopecky. Der 22-jährige Neuville wollte eigentlich gar nicht in Jalta fahren, änderte aber seine Pläne und reist nun hoch motiviert auf die Krim.

Ebenfalls von Kronos betreut wird der 207 S2000 von Guy Wilks, der unter dem Banner von Peugeot UK startet. "Nach unserem Crash in Korsika wollen wir wieder ins Auto steigen und das wettmachen. Das wird bei der Jalta-Rallye eine ziemliche Herausforderung. Für die meisten IRC-Stammpiloten ist es Neuland, aber wir müssen einen guten Job machen", sagt der Brite.

Neben den beiden Skoda-Werkspiloten Hänninen und Kopecky gehen vier weitere Fahrer mit einem Fabia S2000 ins Rennen: Toni Gardemeister, Patrik Sandell, IRC-Debütant Karl Kruuda und Andreas Mikkelsen. Der norwegische Pilot des Teams Skoda UK ist ebenfalls motiviert: "Keiner der Titelkandidaten ist bisher bei der Jalta-Rallye gefahren, von daher habe ich das Gefühl, dass es wirklich gut für uns laufen könnte", sagt Mikkelsen. "Ich lerne neue Prüfungen recht schnell, und wir haben ein gutes Aufschriebsystem. Von daher sind wir auch auf neuen Prüfungen sehr schnell. Es wird wichtig sein, gleich gut anzufangen. Denn wir fahren mehrmals über dieselben Straßen, von daher werden sich die anderen auch bald auskennen. Das einzige, was ich bisher über die Rallye gehört habe ist, dass die Prüfungen eine echte Herausforderung sind und wenig Grip haben. Ich freue mich darauf, zum ersten Mal in der Ukraine zu fahren und hoffe, dass eine so große Herausforderung wird, wie alle vorhersagen."


Fotos: IRC: Korsika-Rallye


Der malaysische Hersteller Proton ist mit drei Satria Neo S2000 vertreten. Angeführt wird das Aufgebot vom früheren IRC-Champion Giandomenico Basso, der ein weiteres Gastspiel gibt. "Es ist gut, nach längerer Zeit wieder im Auto zu sitzen", erklärt der Italiener. "Das Auto fühlt sich gut an, und ich habe getestet, was mir geholfen hat. Wir haben ein gutes Setup für diese Rallye gefunden. Ich weiß nicht genau, was uns bei diesem Lauf erwarten wird, es ist für uns alle etwas Neues. Aber es ist schön, etwas Neues kennenzulernen und sich einer neuen Herausforderung zu stellen."

Auch Proton-Werksfahrer Per-Gunnar Andersson ist nach dem Test optimistisch: "Das Handling des Autos wurde seit den Kanaren verbessert, und auch der Motor wurde optimiert. Ich kann nicht sagen, wie wir bei dieser Rallye abschneiden werden, aber ich bin sicher, dass wir näher als je zuvor an der Konkurrenz dran sein werden. Über die Rallye selbst weiß ich nicht allzu viel."

Dagegen hat der Dritte im Proton-Bunde beste Jalta-Kenntnisse: der Ukrainer Alexander Saliuk Senior. Der frühere UDSSR-Meister vertritt seinen gleichnamigen Sohn, der sich den Arm gebrochen hat und deshalb nicht starten kann. Beifahrer ist Ewgeni Cherwonenko, die treibende Kraft hinter der Jalta-Rallye. "Es bedeutet mir viel, dass mein Co-Pilot und ich 20 Jahre, nachdem wir den Titel in der UDSSR gewonnen haben, wieder zusammen fahren", sagt Saliuk. "Das ist eine wichtige Rallye für die Ukraine, die die schnellsten Fahrer der IRC in unseren schönen Teil der Welt locken. Ich freue mich schon sehr darauf, gegen diese Fahrer und Teams vor meinen Landsleuten anzutreten."

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