• 18.04.2016 07:22

Kontroverser Erfolg: Simon Pagenaud holt ersten Penske-Sieg

Simon Pagenaud gewinnt sein ersten Rennen seit 2014, entgeht dabei allerdings nur ganz knapp einer Strafe - Scott Dixon und Helio Castroneves auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Der Meisterschaftsführende Simon Pagenaud hat seinen ersten Sieg für Penske geholt. Der Erfolg des Chevrolet-Piloten in Long Beach kam allerdings nach einem kontroversen Manöver an der Boxenausfahrt zustande. Pagenaud, der in den ersten beiden Saisonrennen jeweils Zweiter geworden war, schnappte sich in der Phase der letzten Boxenstopps die Führung vor Scott Dixon (Chip-Ganassi-Chevrolet) und seinem Penske-Teamkollegen Helio Castroneves, doch sein rennentscheidendes Manöver am Ausgang der Boxengasse sorgte vor allem bei der Truppe von Chip Ganassi für Verwunderung.

Titel-Bild zur News: Simon Pagenaud

Simon Pagenaud feierte seinen ersten IndyCar-Sieg seit Houston 2014 Zoom

Zunächst kam Dixon auf Rang zwei liegend an die Box und versuchte gegen Castroneves einen sogenannten "Undercut", als die Spitzengruppe in Runde 50 von 80 auf zu überrundende Fahrzeuge auflief. Pole-Setter Castroneves folgte eine Runde später, doch die Strategie des amtierenden Champions ging auf und Castroneves konnte mit kalten Reifen nicht an Dixon dranbleiben.

Damit lag Pagenaud in Führung, bevor er eine Runde später zu seinem finalen Boxenstopp ansetzte. Am Ende der Boxengasse überfuhr der Franzose einen Teil der gelben Linie, um seine Position vor Dixon zu behaupten. Die Offiziellen untersuchten den Vorfall, doch Pagenaud kam mit einer Verwarnung davon. Dixon setzte anschließend eine persönliche schnellste Runde und verkürzte den Rückstand von 0,7 auf 0,3 Sekunden.

Am Ende der Zielgeraden wollte er außen überholen, doch Pagenaud konnte sich erfolgreich verteidigen. "Simon kam direkt vor uns raus. Wir hatten eigentlich schon einen Gang zurückgeschaltet und angefangen, Sprit zu sparen", berichtet Dixon und erklärt: "Wir hatten einen Vorsprung vor Helio, und ich machte mir keine großen Gedanken und bekam auch keine Warnung von der Box. Letztendlich war es dann viel enger als wir dachten."

Ganz am Ende startete Dixon noch einen letzten Versuch, doch er kam nicht vorbei und sah die Zielflagge 0,303 Sekunden nach Pagenaud. Für den Franzosen war es der erste Sieg seit Houston 2014.. "Es ist ziemlich cool. Vor dem Rennen habe ich schon gesagt, dass es mein liebster Straßenkurs ist", freut sich Pagenaud und erklärt: "Ein Sieg hier, besonders bei diesem hohen Level in der IndyCar-Serie, ist großartig."

Obwohl er seine Pole-Position zunächst behaupten konnte und das Rennen in den ersten 47 Runden anführte, kam Castroneves am Ende nicht über Rang drei hinaus. "Wir steckten im Verkehr fest, und der Kerl vor uns kam im gleichen Moment rein. Das hat uns erledigt", berichtet er und ergänzt: "Wir haben dadurch zwei Plätze verloren. Letztendlich muss man Simon gratulieren, es ist sein erster Sieg für Penske."


Fotos: IndyCar in Long Beach, Rennen


Erstmals seit 1989 gab es bei einem Rennen in Long Beach keine einzige Caution. Das Rennen damals ging als schnellstes IndyCar-Rennen aller Zeiten auf dieser Strecke in die Geschichte ein. Juan Pablo Montoya (Penske-Chevrolet) bestätigte seinen starken Saisonstart mit einem guten vierten Platz. Im Rennen blieb der ehemalige Formel-1-Pilot aber größtenteils unauffällig.

Der Penske-Pilot musste sich in der Schlussphase gegen Takuma Sato (Foyt-Honda) behaupten. Der Sieger von 2013 war als Fünfter bester Honda-Vertreter. Nach den letzten Boxenstopps hatte er noch sieben Push-To-Passes übrig. So konnte sich Sato durch das Feld kämpfen, doch am Ende ging im die Zeit aus, um sich auch den vierten Platz von Montoya noch zu schnappen.