IndyCar Birmingham: Newgarden profitiert von Powers Pech

Josef Newgarden holt seinen ersten Sieg für das Team Penske beim IndyCar-Rennen im Barber Motorsports Park - Will Power verliert nach starkem Rennen erneut alles

(Motorsport-Total.com) - Will Power bleibt der tragische Held der IndyCar-Serie: Im Barber Motorsport Park kontrollierte der Penske-Pilot das Rennen von der Spitze aus, erlitt aber 15 Runden vor Schluss einen schleichenden Plattfuß. So war es sein Teamkollege Josef Newgarden, der beim IndyCar Grand Prix von Alabama seinen ersten Sieg für Penske und seinen zweiten in Birmingham nach 2015 einfuhr. Er duellierte sich das ganze Rennen über mit Scott Dixon (Ganassi-Honda), der nach hartem Kampf mit Newgarden Zweiter wurde.

Titel-Bild zur News: Josef Newgarden

Josef Newgarden holte sich in Birmingham seinen ersten Penske-Sieg Zoom

Will Power hatte das gesamte Rennen bis zur 75. Runde vollständig im Griff. Sogar als er im vorletzten Stint auf den in diesem Rennen schlechteren weicheren Reifen unterwegs war, konnte er den Abstand zu Newgarden halten. Es ist das fünfte Rennen in Folge, in dem ein technischer Defekt oder eine Kollision Power ein starkes Resultat kostete. "Das Auto war so fantastisch", sagt er enttäuscht. "Das fünfte Rennen in Folge - ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll."

Newgarden hatte sich in einer starken Anfangsphase, als das Gros des Feldes auf weichen Reifen unterwegs war, bis auf Rang drei nach vorn. Dabei fuhr er auch ein hartes Manöver gegen seinen Teamkollegen Simon Pagenaud, der Dritter wurde. Auf Rang zwei lag zu diesem Zeitpunkt noch Helio Castroneves (Penske-Chevrolet), der aber nicht den Speed seiner Teamkollegen hatte und bei den Boxenstopps zurückfiel.


IndyCar Birmingham: Rennhighlights

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Dixon zog beim letzten Stopp vorbei, doch Newgarden überrumpelte den vierfachen Meister Ende der 69 Runde in der vorletzten Kurve. Genau dasselbe Manöver hatte er 2015 gegen Pagenaud gefahren. "Da habe ich ihn einfach zu spät gesehen", ärgert sich Dixon, der aufmachen musste. Als Power dann an der Spitze rausfiel, begann Dixon, den Druck wieder zu erhöhen. Er hatte noch die doppelte Menge an Push-to-Pass zur Verfügung. Doch näher als eine halbe Sekunde kam der Ganassi-Pilot nicht heran. So blieb ihm am Ende sein fünfter (!) zweiter Platz im Barber Motorsports Park.

Starke Aufholjagd von Rossi

"Das ist fantastisch, ich habe immer diese besondere Energie in diesem Team gespürt, seit ich hier bin!", freut sich Newgarden. "Und jetzt gewinnen wir beim ersten Anlauf mit dem neuen Sponsor für Juan (Pablo Montoya beim Indy 500; Anm. d. Red.)." Natürlich gab es auch ein paar tröstende Worte für Power: "Es ist schon hart, das zu sehen. Wirklich schade, denn es war so ein toller Kampf. So läuft es im Rennsport manchmal. Er war echt schnell." Roger Penske adelt seinen neuen Rekruten: "Wer Scott Dixon 23 Runden hinter sich hält, der muss ein starker Fahrer sein."


Fotos: IndyCar in Birmingham


Hinter Pagenaud lief Castroneves nach einem blassen Rennen ein. Ein hervorragendes Rennen hingegen lieferte Alexander Rossi (Andretti-Herta-Honda) ab, der von Startplatz 18 bis auf Endrang fünf fuhr. James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda), Tony Kanaan (Ganassi-Honda), Sebastien Bourdais (Coyne-Honda), Takuma Sato (Andretti-Honda) und Michail Aljoschin (Schmidt-Peterson-Honda) komplettierten die Top 10.

Will Power lief letztlich auf der 14. Position ein. Der einzige Fahrer, der den Barber Motorsports Park ähnlich frustriert verlassen dürfte, wird Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda) sein: Von Platz fünf gestartet, legte er sich bereits in der ersten Runde mit Pagenaud und Hinchcliffe an und verlor einen Teil seines Flügels. Später kollidierte er noch mit mehreren anderen Kontrahenten und wurde nach einem ruppigen Rennen letztlich Elfter. Ebenfalls enttäuscht sein wird Spencer Pigot (Carpenter-Chevrolet): Auf einem starken achten Rang liegend blieb er nach 65 Runden mit technischen Problemen stehen.

Die IndyCar-Serie fährt ihr nächstes Rennen bereits am kommenden Wochenende auf dem Kurzoval von Phoenix.