• 22.05.2008 02:10

  • von Paul Jackson

Jackson-Kolumne: "Die Siege werden kommen!"

Paul Jackson, Teamchef von Senna/Chandhok bei iSport, schreibt über die Kollision mit einem Hund in Istanbul und das Wochenende in Monaco

(Motorsport-Total.com) - Ich bin recht zufrieden mit der Performance von Team und Fahrern bisher. Die Autos sind konkurrenzfähig, aber wir hatten einfach nicht besonders viel Glück. Ich denke da nur an Bruno Sennas Kollision mit einem Hund in Istanbul. So etwas liegt nicht in unserer Macht, aber ich bin sicher, wenn wir konzentriert weiterarbeiten, werden auch die Siege kommen.

Titel-Bild zur News: Paul Jackson

Das iSport-Team um Paul Jackson hatte bisher nicht gerade viel Glück

In der GP2 gibt es 2008 keinen überragenden Fahrer mehr wie 2005 Nico Rosberg, 2006 Lewis Hamilton oder 2007 Timo Glock. Daher braucht man jeden Punkt, weil das Feld unglaublich eng beisammen liegt. Umso mehr schmerzt es uns, wenn wir wie in Istanbul Punkte unnötig verlieren. Vielleicht kann man sich ein, zwei Wochenende ohne Punkte erlauben, aber sicher nicht viele. Es gibt viele Meisterschaftsanwärter in diesem Jahr - Pantano, Grosjean, Filippi, die Piquet-Fahrer, um nur einige zu nennen. Auch Parente zum Beispiel. Es wird eine enge Kiste!

Aber noch viel schlimmer empfinde ich in Zusammenhang mit Brunos Bekanntschaft mit dem Vierbeiner in Istanbul, dass der Unfall auch viel schlimmer ausgehen hätte können. Bruno hatte großes Glück, dass nicht mehr passiert ist, und war dementsprechend sauer. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er am Kopf getroffen worden wäre! Meine Meinung ist klar: Die Organisatoren sind verantwortlich für so etwas. In den Regeln steht ganz klar, dass keine Tiere im Streckenbereich sein dürfen. Da haben sie versagt.

Zurück zum Sportlichen: Unser beiden Fahrer sind grundsätzlich ähnlich schnell. Bruno macht nur weniger Fehler als Karun Chandhok. Karun darf sich nicht verunsichern lassen, denn ich glaube, dass er ein bisschen nervös ist, weil er die Situation als Spitzenfahrer noch nicht kennt. Vielleicht spielt da auch zum Teil mit, dass er in seiner indischen Heimat gerne als künftiger Formel-1-Fahrer gesehen wird. Auch wenn ihm das gar nicht bewusst ist, steht er da ein wenig unter Druck.

Mit dem neuen GP2/08-Auto läuft es inzwischen recht gut. Ich bin schon gespannt, ob irgendein Team beim Juni-Test signifikante Fortschritte machen wird. Spezielle Probleme haben wir mit dem Auto im Moment nicht. Das ist gut, denn in der Vergangenheit traten doch immer mal wieder technische Probleme auf, die wir nicht selbst in der Hand hatten.

An diesem Wochenende fahren wir in Monaco. Der GP2-Paddock ist in einem Parkhaus untergebracht. Das sorgt für gute Stimmung, weil die Teams so nahe beisammen sind. Natürlich haben die Mechaniker meistens viel Arbeit, weil es mehr Unfälle als anderswo gibt, und der Weg zwischen Paddock und Boxengasse ist auch relativ lang. Aber das nimmt man für so ein spezielles Rennen gerne in Kauf.

Paul Jackson