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  • 22.09.2017 14:07

  • von Heiko Stritzke & Julia Spacek

Nach Beinahe-Unfall mit Sicherheitsfahrzeug: Flörsch gesperrt

Der Video-Eklat hatte für Sophia Flörsch ein Nachspiel beim DMSB-Gericht - In Hockenheim muss sie ein Formel-4-Rennen aussetzen, darf aber an zwei teilnehmen

(Motorsport-Total.com) - Für Formel-4-Piloten ist es, sofern sie nicht Mick Schumacher heißen, nicht gerade einfach, einen höheren Bekanntheitsgrad zu erreichen, bevor sie in höhere Formelklassen aufsteigen. Sophia Flörsch hatte es im Juli in die Medien geschafft, als sie eine Videoaufnahme eines Beinahe-Unfalls mit einem Streckensicherungsfahrzeug veröffentlichte, das die Streckensicherung in keinem guten Licht dastehen ließ.

Titel-Bild zur News: Sophia Flörsch

Sophia Flörsch muss in Hockenheim bei einem Rennen zusehen Zoom

Das Problem: Sie besaß nicht die Rechte an diesen Aufnahmen und wurde daher zu einer Geldstrafe verurteilt. Bei den Aufnahmen handelte es sich nämlich um die Bilder einer DMSB-Sicherheitskamera, die nur für interne Zwecke bestimmt ist. Deshalb ist die Bildqualität auch niedriger als gewöhnlich.

Neben den 5.000 Euro Strafe gibt es nun noch ein weiteres Nachspiel: Ein DMSB-Sportgericht in Frankfurt hat sich mit dem Fall befasst und Sophia Flörsch an der Szene ebenfalls schuldig gesprochen. Da sie sechs Rote Flaggen missachtet hat, wurde sie für das erste Rennen beim Formel-4-Finale in Hockenheim gesperrt. Sie wird am späten Samstagvormittag (Startzeit: 11:10 Uhr) nur Zuschauen dürfen. Das zweite Rennen (Samstag, 14:45 Uhr) wird sie mitfahren können. Ob sie beziehungsweise ihr Vater Berufung gegen das Urteil eingelegt hat, ist derzeit nicht bekannt.

Da Flörsch noch nicht volljährig ist, wurde sie im Gerichtssaal von ihrem Anwalt und ihrem Vater vertreten. Sie selbst wartete vor der Tür. Ihr Verhalten hatte sie damit gerechtfertigt, bereits verlangsamt zu haben und 120 km/h statt deren 180 gefahren zu sein. Für den DMSB reichte das nicht aus, da dieser darauf beharrt, dass eine Rote Flagge bedeutet, dass man innerhalb kürzester Zeit zum Anhalten bereit sein müsse.

Die 16-Jährige machte der Streckensicherung bei der Veröffentlichung der Bilder schwere Vorwürfe. "Ich hätte tot sein können, wenn ich in den Wagen rase", sagte sie damals der 'Bild'-Zeitung. "Ich stand unter Schock, habe geheult und konnte mich kaum beruhigen."

Hinweis: In einer früheren Version des Artikel hieß es, Sophia Flörsch müsse im zweiten Rennen von ganz hinten starten. Das stimmt so nicht; ihre zweitbeste Zeit wird ganz normal als Qualifikationszeit für das zweite Rennen gewertet. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.