• 06.09.2011 10:37

  • von Stefan Ziegler

Vorzeitiger Triumph: Nasr gewinnt britische Formel 3

Zwei Wochenenden vor Schluss machte Felipe Nasr den Sack zu und sicherte sich mit einem dritten Platz in Rockingham den vorzeitigen Titelgewinn

(Motorsport-Total.com) - Die britische Formel 3 hat einen neuen Titelträger: Felipe Nasr steht bereits zwei Wochenenden vor dem Ende der aktuellen Rennsaison als Nummer eins fest. Der brasilianische Rennfahrer sicherte sich in Rockingham den Titel, obwohl Hauptkonkurrent Kevin Magnussen siegte - der Vorsprung von Nasr ist bei noch sechs ausstehenden Rennen aber zu groß. Der 19-Jährige triumphierte überlegen.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr

Jubel bei Carlin: Felipe Nasr und sein Team feiern den Titelgewinn in Rockingham

Ein Blick auf die Gesamtwertung der Nachwuchsserie unterstreicht dies: Nach acht von zehn Events wird Nasr (Carlin) mit 297 Punkten auf dem ersten Platz geführt, sämtliche Verfolger streiten sich mit einem deutlichen Abstand dahinter um die weiteren Ränge. Magnussen (Carlin) hat mit 174 Zählern die besten Karten auf Rang zwei, doch auch William Buller (Fortec/171) ist noch aussichtsreich dabei.

Ebenfalls mit Chancen auf die zweite Position haben Carlos Huertas (Carlin/166) und Jazeman Jaafar (Carlin/159), doch angesichts der überlegenen Leistung von Nasr rückt dies glatt in den Hintergrund. Der junge Brasilianer kann seinen Erfolg noch kaum in Worte fassen: "Es ist großartig. Ich weiß noch immer nicht genau, was es eigentlich bedeutet", gesteht der 19-jährige Rennfahrer aus Brasilia.

"Den Titel frühzeitig einzufahren, ist klasse. Es steckt viel Arbeit und viel Hingabe seitens des Teams in diesem Ergebnis. Der Titelgewinn ist etwas Besonderes", stellt Nasr heraus, dem ein dritter Platz ausreichte, um uneinholbar vorne zu sein. Deshalb war die Freude über Platz drei in Rockingham größer als sonst. "Für mich fühlte es sich wie das Ende eines ganz normalen Rennens an."

"Trotzdem bin ich sehr glücklich", sagt Nasr. Der Brasilianer hofft nun auf weitere Höhenflüge und die Berufung zu größeren Aufgaben: "Ich weiß, dass viele große Namen aus der britischen Formel 3 aufgestiegen sind. Ich bin mir sicher: Ich nahm diese Hürde sehr gut und jetzt wird es für mich noch viel besser laufen", meint der Carlin-Fahrer. Magnussen trägt seine Niederlage indes mit Fassung.

Kevin Magnussen

Die Perspektive täuscht: Felipe Nasr (hinten) behielt die Formel-3-Oberhand Zoom

Der Däne siegte zwar im Rennen, zieht insgesamt aber den Kürzeren. "Es fühlt sich schon etwas seltsam an, zu gewinnen und gleichzeitig zu verlieren. Wir verloren die Meisterschaft, siegten aber im Rennen", gibt Magnussen zu Protokoll. Der Nachwuchs-Fahrer gratuliert seinem Konkurrenten aber zu dessen Erfolg: "Felipe leistete 2011 richtig gute Arbeit. Er war konstant und verdient den Titel."

Randnotiz: Magnussen ist in Kreisen der britischen Formel 3 kein unbekannter Name. Der Vater des aktuellen Zweitplatzierten, Jan Magnussen, dominierte die Rennserie 1994 fast nach Belieben und siegte in 14 von 18 Rennen. Anschließend schaffte der Däne den Sprung in die Formel 1 und fuhr 1997 und 1998 bei Stewart. Sohnemann Kevin versucht daher, in diese Fußstapfen zu treten.

Von Jim Clark (1960) über Emerson Fittipaldi (1969), Nelson Piquet (1978), Ayrton Senna (1983), Mika Häkkinen (1990), Rubens Barrichello (1991), Takuma Sato (2001) bis hin zu den aktuellen Formel-1-Piloten Jaime Alguersuari (2008) und Daniel Ricciardo (2009): Die Liste der bisherigen Titelträger der britischen Formel 3 liest sich wie ein Who-is-Who des internationalen Motorsports.