Baumschlager: Mit 54 Jahren auf das Podest

Lokalmatador Raimund Baumschlager hat den österreichischen Heimfans einen dritten Platz beschert, doch der 54-Jährige möchte noch viel mehr erreichen

(Motorsport-Total.com) - Die österreichischen Fans dürften ihr Kommen bei der Jännerrallye nicht bereut haben. Hinter Robert Kubica und Vaclav Pech belegte mit Raimund Baumschlager ein waschechter Lokalmatador den dritten Platz und hielt die rot-weiß-roten Fahnen hoch. Dem Skoda-Pilot fehlten am Ende 1:38,9 Minuten auf den ehemaligen Formel-1-Piloten, allerdings war nach hinten zu Beppo Harrach ebenfalls eine ziemlich komfortable Lücke von rund 82 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Raimund Baumschlager

Skoda-Pilot Raimund Baumschlager lässt die Fans sogar vom Sieg träumen Zoom

Mit dem Podestplatz bei der Jännerrallye kann der Routinier zufrieden auf die letzten Tage blicken, auch wenn es zwischenzeitlich so aussah, als könnte Baumschlager doch die ganz große Sensation schaffen. "Es war eine große Überraschung, die erste Etappe an Rang zwei beenden zu können, nur eine Sekunde hinter dem Etappensieger", erzählt der Oberösterreicher auf der anschließenden Pressekonferenz.

Auch danach lief es für "Mundl" weiter hervorragend. Auf der zweiten Schleife konnte Baumschlager sogar in Führung gehen, da er als einziger auf Spikes an den Reifen verzichtete. "Ich denke, das waren wirklich gute Fahrten für mein Alter - ich bin jetzt 54", lacht er. Doch mit fortschreitender Dauer der Rallye musste der Skoda-Pilot Kubica und Pech ziehen lassen. "Natürlich habe ich von Beginn an ziemlich hart gepusht, aber nach drei wirklich haarigen Momenten habe ich eingesehen, dass es nicht möglich war, gegen die beiden Jungs zu kämpfen und habe es ein wenig ruhiger angehen lassen."

Zudem wollte sich Baumschlager vier gute Reifen für die Power Stage aufsparen, für die es in der österreichischen Meisterschaft Bonuspunkte gibt, wie der mehrfache Staatsmeister verrät. "Mit ein bisschen Glück konnten wir zwei Punkte mitnehmen, was gegen Beppo Harrach, Andreas Aigner und die anderen sehr wichtig ist." Denn trotz seines durchaus fortgeschrittenen Sportleralters und seiner langen Liste an Erfolgen brennt im Oberösterreicher auch weiterhin der Ehrgeiz - und das soll auch so bleiben. Denn einen Rücktritt kann sich der 54-Jährige nicht vorstellen - er will noch mindestens zehn Jahre weiterfahren.

"Viele Youngster in Österreich sagen mir, dass ich aufhören solle, aber ich antworte, dass sie versuchen sollen mich zu schlagen und nicht mich zu stoppen", so Baumschlager. "Ich habe noch Spaß und bin bereit, weiter Risiken einzugehen. Ich weiß nicht, wie lange ich noch machen kann, das wird darauf ankommen, wie lange ich gute Augen habe." Die Gesundheit steht bei der Frage nach der Karrieredauer wohl an erster Stelle, denn am Finanziellen sollte es bei "Mundl" nicht scheitern: "Meine Sponsoren werden mit mir weitermachen, solange ich weitermache. Das haben sie mir versprochen."


Fotos: ERC: Jännerrallye


Auch im kommenden Jahr steht einem Einsatz bei der Jännerrallye nichts entgegen. Der dreifache Eventsieger freut sich in jedem Jahr auf den Auftakt zur österreichischen Meisterschaft, da dort auch die Asse der Europameisterschaft im Einsatz sind und für große Konkurrenz sorgen: "Es ist immer gut, einen großen Wettbewerb zu haben. Das mag ich", sagt Baumschlager und freut sich besonders, dass Sieger Robert Kubica den Event mit seiner Präsenz aufgewertet hat. "Viele Leute haben gesagt, er würde nicht hier sein, aber ich freue mich, dass er es ist."