• 12.01.2009 09:58

Sainz: Viel Lenkradarbeit war angesagt

Volkswagen bleibt bei der Rallye Dakar vorerst nicht zu schlagen - Die Wolfsburger Stimmen zum Dreifacherfolg auf der achten Etappe

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen begann die zweite Woche der Rallye Dakar so, wie die erste Hälfte am Freitag vor dem Ruhetag geendet hat: mit einem dreifachen Tageserfolg und der unverändert dreifachen Führung. Tagesbeste waren einmal mehr Carlos Sainz/Michel Périn, die im Race Touareg einen vierten Etappensieg erzielten und damit ihre Gesamtführung weiter ausbauten.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Für Carlos Sainz war der Tag anstrengend, aber erneut sehr erfolgreich

Auf der achten Etappe von Valparaíso nach La Serena in Chile, die mit Schotterstrecken wie bei Sprint-Rallyes und langen Serpentinen-Abschnitten die Konzentration und Kondition der Fahrer und Beifahrer forderte, erreichte das deutsche Volkswagen Duo Dieter Depping/Timo Gottschalk auf Platz zwei das Ziel mit 4.02 Minuten Rückstand auf Sainz/Périn. Weitere zehn Sekunden zurück folgten Mark Miller/Ralph Pitchford im dritten der Red Bull-blauen Race Touareg auf Rang drei.#w1#

Als Tagesfünfte beendeten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz die achte Wertungsprüfung, verloren jedoch auf dem 652 Kilometer langen Teilstück 10:48 Minuten im Staub ihrer Konkurrenten und wegen eines schleichenden Reifenschadens. In der Gesamtwertung hat de Villiers nun 10:57 Minuten Rückstand auf seinen spanischen Teamkollegen Sainz. Miller rangiert mit einem Abstand von 18:05 Minuten unverändert an dritter Position. Depping ist auf den achten Gesamtrang vorgerückt, hat aber fast fünf Stunden Rückstand.

Der beste Verfolger von Volkswagen, Mitsubishi-Pilot Nani Roma, fiel als Vierter der Gesamtwertung um weitere 4:15 Minuten auf 33:31 Minuten Abstand zu Sainz zurück.

"Angesichts des vielen Schotters, der sehr rutschigen Abschnitte und der zahllosen Kurven bin ich schon ins Schwitzen geraten." Carlos Sainz

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor): "Die heutige Etappe war für Volkswagen ein positiver Beginn der zweiten 'Dakar'-Woche. Nach dem so genannten Ruhetag liefen alle vier Race Touareg gewohnt perfekt. Die Revision vieler Teile während des Ruhetags birgt immer auch die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen. Aber die gesamte Mannschaft hat einen super Job gemacht - das zeigt auch das Resultat, in dem wir vier Autos innerhalb der Top 5 stellen. Jetzt kommen die extrem harten Tage. Heute Abend werden wir uns zusammensetzen und eine gute Strategie für Montag zurechtlegen. Die Ausgangslage angesichts des Ergebnisses von heute und den daraus resultierenden frühen Startpositionen könnte besser nicht sein."

Carlos Sainz: "Diese Sorte von Rallyestrecken kommt mir sehr entgegen und ich habe den Tag sehr genossen - auch wenn ich angesichts des vielen Schotters, der sehr rutschigen Abschnitte und der zahllosen Kurven schon ins Schwitzen geraten bin. Heute war viel Lenkradarbeit angesagt. Die Sache wurde erleichtert durch ein perfekt vorbereitetes Auto, das mir viel Vertrauen gegeben hat."


Fotos: Rallye Dakar


Giniel de Villiers: "Der heutige Tag hat positive, aber auch weniger positive Aspekte. Jede Zielankunft ist zum jetzigen Zeitpunkt der Rallye natürlich wichtig und die gute Nachricht ist: Wir hatten keinerlei technische Probleme, alles am Auto läuft wie es soll. Leider habe ich heute etwas Zeit auf Carlos eingebüßt, weil ich nicht lange nach Beginn der Prüfung auf Guerlain Chicherit im BMW und Robby Gordon im Hummer aufgelaufen bin. Ich bin etwa 100 Kilometer nicht an ihnen vorbeigekommen - die Strecke war zu schmal und die Betätigung des Sentinels blieb bei den Vorausfahrenden leider ohne Reaktion. Dazu kam ein schleichender Plattfuß unmittelbar vor Ende der Prüfung. Aber ich bin sicher: Unsere Etappen kommen noch."

"Das war heute Stepptanz pur." Mark Miller

Dieter Depping: "So viel habe ich lange nicht mehr am Lenkrad gedreht. Die Strecke heute war eher typisch für eine Sprintrallye - mit viel Schotter und vielen Kurven. Das kommt mir sehr entgegen, doch nach 200 Kilometern musste ich alle Konzentration zusammennehmen, um keine Fehler zu begehen. Denn auf der körperlichen Seite war es heute extrem anstrengend. Entsprechend habe ich mich darüber gefreut, dass wir eine Klimaanlage an Bord haben."

Mark Miller: "Das war heute Stepptanz pur. Die Füße, die Arme - ständig musste man auf diesen Schotterstrecken in Bewegung sein. Dazu war es extrem eng und das Terrain hat sich permanent geändert. Heute war also die Adaptionsfähigkeit des Fahrers gefragt. Aber auch Ralph war mit ein paar kniffligen Stellen bei der Navigation gefordert. Definitiv: Heute hat sich die harte Arbeit im Fitnessstudio vor der Rallye ausgezahlt."