• 16.01.2009 20:16

  • von Britta Weddige

Quandt: "ASO hätte es besser wissen müssen"

X-Raid-Teamchef Sven Quandt übt Kritik an den vielen Kürzungen und Absagen bei der Rallye Dakar: Organisatoren hätten vieles vorhersehen können

(Motorsport-Total.com) - Verkürzte Prüfungen, abgebrochene Prüfungen, die elfte Etappe wegen zu schlechter Wetterprognosen abgesagt - vor allem in der zweiten Woche der ersten Rallye Dakar in Südamerika läuft vieles nicht mehr nach Plan. Als besonders heftig erwies sich die gestrige zwölfte Etappe von Fiambala nach La Rioja. Selbst die Führungspiloten sprachen davon, noch nie eine so harte Prüfung erlebt zu haben. Am späten Nachmittag wurde die Prüfung abgebrochen, weil zu viele Autos in den Sanddünen festhingen und der Abend immer näher rückte.

Titel-Bild zur News: Orlando Terranova

Gewohntes Bild bei der Dakar: Immer wieder wird der weiche Sand zur Falle

Für den Geschmack von X-Raid-Teamchef Sven Quandt ist das ein bisschen zu viel Chaos. Seiner Meinung nach haben die Organisatoren die Bedingungen falsch eingeschätzt. "Vor allem hätten sie wissen können, dass es im Sommer anders ist als im Winter", sagte er gegenüber 'autosport.com'. Zudem hätte man nach den drei schwierigen Tagen zu Beginn der Woche ahnen können, dass auch die zwölfte Etappe ein Problem werden könnte.#w1#

"Ich bin ein bisschen erstaunt, denn die Organisatoren hätten es ein bisschen besser wissen müssen", so Quandt. "Sie haben ein schönes Rennen organisiert, aber da steckten bei Kilometer 170 90 Autos und Trucks fest. Und das ist ein bisschen zu viel."

Nach der Absage der Rallye Dakar 2008 hatte die ASO nicht einmal ein Jahr Zeit, eine neue Route in Südamerika zu suchen und die 2009er-Auflage zu organisieren. Er wisse durchaus, dass die Zeit knapp gewesen sei, so Quandt, "aber es gibt genügend Einheimische, die wissen, dass es im Sommer anders ist als im Winter."

Quandt selbst ist im Februar über die Pisten der jetzigen Dakar gefahren. Er hat festgestellt, dass der Sand bei Hitze so weich wird, dass die Dünen nur noch schwer zu befahren sind: "Morgens kann man da fast wie auf Asphalt hoch fahren, aber am Nachmittag sind sie so weich, dass man es nicht glauben kann." Man solle sich beim Erstellen des Roadbooks einen Einheimischen mitnehmen, schlägt Quandt deshalb vor: "Der kann einem dann sagen, was im Sommer möglich ist und was nicht."