Honda und Yamaha wollen KTM vom Thron stoßen

Joan Barreda (Honda) und Olivier Pain (Yamaha) wollen Marc Coma und Seriensieger KTM vom Dakar-Thron stoßen - Die Herausforderer sehen sich gerüstet

(Motorsport-Total.com) - Die Motorrad-Wertung bei der kommenden Rallye Dakar verspricht Spannung: KTM-Werksfahrer Marc Coma ist der große Favorit. Der Spanier könnte den Klassiker bereits zum fünften Mal gewinnen, für KTM würde es schon der 14. Sieg in Folge sein. Aber die Konkurrenz will die Österreicher vom Thron stoßen. In erster Linie sind Honda und Yamaha die großen Gegner von Coma, Jordi Viladoms und Ruben Faria. Im Vorjahr trat Cyril Despres für Yamaha an, aber auch Olivier Pain zeigte seine Klasse.

Titel-Bild zur News: Joan Barreda-Bort

Honda-Fahrer Joan Barreda rechnet sich große Chancen auf den Dakar-Sieg aus Zoom

Allerdings war Yamaha nur in der Anfangsphase eine Gefahr für Coma, bis der Spanier schließlich das Kommando übernehmen konnte. Ein Geheimtipp für den Gesamtsieg ist auch diesmal Honda-Werksfahrer Joan Barreda. Der Spanier hat in den vergangenen Jahren seinen Speed eindrucksvoll unter Beweis gestellt, doch Missgeschicke verhinderten bisher eine reelle Chance auf den Gesamtsieg. Alleine 2014 gewann Barreda fünf Etappen, doch ins Ziel kam er nur auf dem siebten Platz.

"Im Vorjahr war der Sieg mein Ziel, aber in der fünften Etappe habe ich viel Zeit wegen Benzinproblemen verloren. Dann entschloss ich mich für eine Attacke, weil es meiner Philosophie entspricht und ich Druck auf den Führenden ausüben musste", blickt Barreda auf die Dakar vor zwölf Monaten. "Dann stürzte ich allerdings in der vorletzten Etappe, als ich sicher auf dem zweiten Platz lag." Mit etwas mehr Glück und etwas mehr Umsicht könnte Barreda zu einer ernsten Gefahr für Coma werden.

Yamaha mit stark überarbeitetem Motorrad

Mit jeder Rallye gewann der 31-Jährige an Erfahrung hinzu. "Wir haben in diesem Jahr viel am Motorrad gearbeitet", spricht Barreda seine Honda CRF450 an. "Sie wurde komplett überarbeitet, auch wenn sie äußerlich gleich aussieht. Das Bike ist dank der Gewichtsverlagerung auch leichter geworden, aber auch etwas kleiner, weil wir das Navigationssystem anders verbaut haben. Ich habe auch viel in Tunesien, Marokko und den USA getestet. Wir sind bereit. Unser Ziel ist der Sieg, denn wir sind konkurrenzfähig."

Barreda ist die Speerspitze des fünfköpfigen Honda-Teams. Die weiteren Fahrer sind Helder Rodrigues, Paolo Goncalves, Jeremias Israel und Rallye-Lady Laia Sanz. Die Konkurrenz von Yamaha setzt diesmal ein komplett neues Motorrad ein. Die WR450F wurde in vielen Details überarbeitet. So besteht der Tank nur noch aus einer Zelle. 2014 waren es noch fünf Zellen, wofür mehrere Pumpen benötigt wurden. Alleine durch den neuen Tank aus Karbon und durch die Einsparung der Pumpen wurde das Motorrad um zehn Kilogramm leichter.


Yamaha will Dakar-Sieg

Das Yamaha-Werksteam will mit Olivier Pain, Alessandro Botturi und Michael Metge den Dakar-Sieg holen Weitere Rallye-Videos

Außerdem soll die Yamaha um rund zehn Prozent schneller sein als das Vorgängermodell. Für Yamaha greifen Pain, bei der vergangenen Ausgabe starker Dritter, Michael Metge und Alessandro Botturi an. Die Hoffnungen auf den Sieg liegen in erster Linie auf Pain. "Im Vorjahr lief es fast perfekt, aber ich muss noch zwei weitere Stufen auf dem Podest hochklettern", sagt der Franzose. Er weiß auch, in welchen Bereichen er sich noch verbessern kann. "Ich muss die Rallye besser beginnen, denn ich startete zu langsam und machte auch Navigationsfehler."

Mit dem Wechsel von Despres zu den Automobilen liegen bei den Motorrädern nun alle Hoffnungen der "Grande Nation" auf Pains Schultern. "Ich bin jetzt die französische Nummer 1 und habe auch mehr Erfahrung. Ich möchte um den Sieg fahren. Marc Coma ist natürlich der haushohe Favorit, aber ich fühle mich bereit, ihn herauszufordern. Wir haben sehr viel am Motorrad gearbeitet, es ist stärker und schneller. Wir wissen aber auch, dass schon nach zehn Kilometern alles vorbei sein kann." Coma muss sich angesichts der Konkurrenz warm anziehen.