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Dakar-Regularien: Endlich Parität zwischen den Konzepten?

Benziner vs. Diesel, Buggy vs. Allradler: Die FIA hat sich über das künftige Dakar-Reglement beraten - Wird es nun endlich ausgeglichen sein?

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Dakar treten in der Auto-Kategorie die unterschiedlichsten Fahrzeugkonzepte gegeneinander an, was es den Regelmachern nicht einfach macht, das richtige Balancing zu finden. Mit Buggys und Allrad-Fahrzeugen gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Fahrzeugkonzepte, darüber hinaus bestehen mit Benziner und Diesel verschiedene Motorkonzepte. Die FIA hat vergangene Woche die Regularien für die Rallye Dakar und den Cross-Country-Weltcup diskutiert.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Das Dakar-Reglement will allen Konzepten gleiche Chancen einräumen Zoom

Das Reglement ist noch nicht offiziell veröffentlicht, doch Toyota-Teamchef Glynn Hall erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com', in welche Richtung es gehen wird: "Die größte Änderung wird sein, dass Turbobenziner erlaubt werden, deren Performance genau überwacht wird." Die derzeitigen Fünf-Liter-V8-Saugmotoren bleiben in ihrer jetzigen Form bestehen, die Turbomotoren sollen auf Meereshöhe dieselbe Leistung erbringen. Natürlich haben die Turbos einen Vorteil, wenn es in größere Höhen geht.

Die Leistung der Benzin-Turbomotoren wird über Ladedruck-Kurven je nach Drehzahl genau reguliert, sodass sie dieselbe Leistung in allen Drehzahlbereichen entwickeln. Es sind Motoren von 2,0 bis 3,5 Liter Hubraum erlaubt. Gestattet sind maximal zwei Turbolader, die aus der Serienproduktion stammen müssen.

Balance zwischen drei Motorkonzepten

Beide Benzinmotoren müssen in der Performance auch an den Turbodiesel angeglichen werden, der nach wie vor erlaubt bleibt und seit zehn Jahren bei der Rallye Dakar ungeschlagen ist. Der Dakar-Veranstalter A.S.O. will nun endlich Wege gefunden haben, eine Balance mittels Datenaufzeichnung herzustellen, die die Beschleunigung der Fahrzeuge misst.


Fotos: Rallye Dakar 2018


"Das Problem war bislang, dass wir einen Serienmotor als Basis verwenden mussten. Wir haben daher nur einen sehr begrenzten Raum zur Leistungssteigerung. Die Diesel-Regularien hingegen wurden mehr oder weniger von den (LMP1-) Prototypen übernommen. Man hat also freien Ladedruck, freigestellte Ladeluftkühler und solche Dinge, die völlig aus dem Serienkorsett befreit sind." Toyota bekam für die Rallye Dakar 2018 einen größeren Luftmengenbegrenzer zugestanden, allerdings mit der Begründung der großen Höhe, in die es in Bolivien ging.

Zur Thematik Buggy vs. Allradler äußert sich Hall nur äußerst knapp: "Was den Buggy betrifft, sind die Regeln kurz davor, eine echte Balance herzustellen. Jetzt gibt es eine große Parität, die für fünf Jahre festgeschrieben wird." Bis einschließlich 2023 wird also Planungssicherheit bestehen.

Ursprünglich war das Buggy-Reglement für Privatteams vorgesehen, um ihnen einen kostengünstigen Einstieg in den Raid-Rallyesport zu ermöglichen. Peugeot erkannte die Vorteile des Buggy-Regelwerks und verwendete es für den 3008 DKR, mit dem die Franzosen dreimal hintereinander die Rallye Dakar gewannen. Das Engagement wurde nach der Rallye Dakar 2018 beendet.

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