• 05.02.2008 10:49

  • von Pete Fink

Sebring erlebt französische Tage

Franck Perera übernahm am dritten Testtag von Sebring das Kommando von Franck Montagny - die Franzosen drückten den ChampCars ihren Stempel auf

(Motorsport-Total.com) - Wird die von Sébastien Bourdais initiierte französische Dominanz etwa nahtlos weitergeführt? Auch am dritten und letzten Testtag von Sebring stand ein französischer Pilot an der Spitze der Zeitenliste, dessen Vornamen Franck lautet. Allerdings handelte es sich diesmal nicht Franck Montagny, sondern Franck Perera, der in seinem ersten offiziellen ChampCar-Test ein Kunststück wiederholte, welches er bereits vor Jahresfrist zeigte.

Titel-Bild zur News: Franck Perera

Franck Perera hat gut lachen - er stellte in Sebring die absolute Bestzeit auf

Damals sicherte sich Perera mit einer absoluten Bestzeit in Laguna Seca ein Cockpit in der Formel Atlantic, nun dürfte er sicher sein, am 20. April in Long Beach in einem Conquest-Panoz zu sitzen, denn seine Zeit von 49,806 Sekunden auf dem kurzen 1,7-Meilenkurs von Sebring bedeutete erneut die absolute Bestzeit aller drei Testtage.#w1#

"Es war nicht leicht, denn wir hatten nur ganz wenig Vorbereitungszeit zur Verfügung", lautete der Kommentar Pereras, der an allen drei Tagen insgesamt 205 Runden drehen konnte. Erst am Samstag wurde er offiziell als Testfahrer für Sebring bekannt gegeben. "Dies ist ein starkes Team mit sehr guten und erfahrenen Menschen", lobte er artig und sprach anschließend von einem "Crescendo", denn man sei "in jeder Session schneller" geworden.

Während Perera also unter Beweis stellte, dass Conquest im Konzert der Spitzenteams mithalten könnte, präsentierte sich in der favorisierten Mannschaft von Newman/Haas/Lanigan Youngster Graham Rahal als der Schnellere. 49,950 Sekunden bedeuteten Rang zwei unter insgesamt 14 Teilnehmern.

Die Plätze drei und vier belegten zwei starke PKV-Piloten. Einer der beiden, Alex Tagliani, kämpft ebenfalls noch um einen festen Startplatz und zeigte mit seiner Zeit von 50,173 Sekunden, dass er trotz seiner 35 Lenze noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

"Es ist ein Traum für jeden Fahrer, mit so einem professionellen Team zu arbeiten", streute auch der Kanadier Blumen. "Ich habe es zuvor gesagt und ich sage es nun wieder: Dieses Team kann und wird ein Wörtchen um den Titel mitreden."

Auch die Zusammenarbeit mit dem bereits bei PKV bestätigten Oriol Servia sei "fantastisch" gewesen. Tagliani hofft nun auf eine Bestätigung seiner Dienste, was er als einen "Wendepunkt in seiner Karriere" betrachten würde. Klar ist, dass PKV in diesem Fall ein äußerst routiniertes Duo an den Start bringen würde, dass zusammengerechnet bereits 16 ChampCar-Jahre vorweisen kann.

Justin Wilson schnappte sich bei seinem Debüt für Newman/Haas/Lanigan Rang fünf mit einem Vorsprung von zwei Tausendstelsekunden von Franck Montagny, der seine bisherige Bestzeit von 50,209 Sekunden am letzten Tag nicht mehr verbessern konnte.

Bruno Junqueira (Dale Coyne) und Alex Figge (PCM) führten das Mittelfeld an, in dem mit Simon Pagenaud (Conquest) der dritte Franzose im Bunde Position neun belegen konnte. Enrique Bernoldi stellte seinen Rocketsports-Panoz in die Top 10 und blieb damit noch vor ChampCar-Urgestein Paul Tracy im zweiten Forsythe-Auto.

Der nächste offizielle Test findet am 13. und 14. März im kalifornischen Laguna Seca statt und dann darf man gespannt sein, ob Derrick Walker und sein Team Australia mit Will Power teilnehmen werden. Um dieses Team halten sich hartnäckige Gerüchte, die von einem Ausstieg des Hauptsponsors Aussie Vineyards und Mitbesitzer Craig Gore sprechen.

Die kombinierte Zeitenliste über alle drei Tage:

01. Franck Perera (Conquest) - 49,806 Sekunden - 205 Runden
02. Graham Rahal (Newman/Haas/Lanigan) - 49,950 - 238
03. Alex Tagliani (PKV) - 50,173 - 281
04. Oriol Servia (PKV) - 50,178 - 288
05. Justin Wilson (Newman/Haas/Lanigan) - 50,207 - 269
06. Franck Montagny (Forsythe/Pettit) - 50,209 - 207
07. Bruno Junqueira (Dale Coyne) - 50,507 - 247
08. Alex Figge (Pacific Coast) - 50,521 - 247
09. Simon Pagenaud (Conquest) - 50,702 - 186
10. Enrique Bernoldi (Rocketsports) - 50,714 - 255
11. Paul Tracy (Forsythe/Pettit) - 50,732 - 179
12. David Martinez (Pacific Coast) - 50,736 - 255
13. Ernesto Viso (Minardi) - 50,800 - 164
14. Mario Moraes (Dale Coyne) - 50,930 - 241