• 08.07.2007 21:12

  • von Pete Fink

Power feiert in Toronto seinen zweiten Saisonsieg

Der Australier Will Power landete im Regen von Toronto seinen zweiten Sieg vor Neel Jani und Justin Wilson - Kollision zwischen Bourdais und Doornbos

(Motorsport-Total.com) - Beim äußerst turbulenten Steelback Grand Prix auf dem Exhibition Place von Toronto erwischte Oriol Servia einen tollen Start und zog an Sébastien Bourdais vorbei, während Robert Doornbos auf seinem Startplatz stehen blieb. Doch bereits wenige Kurven später ereignete sich ein handfester Massencrash, der früh im Rennen gleich fünf Autos aus dem Feld nehmen sollte.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power sicherte sich in Toronto seinen zweiten ChampCar-Saisonsieg

Simon Pagenaud verlor seinen Frontflügel, der unter dem Forsythe von Paul Tracy stecktenblieb. Der Kanadier bekam dies jedoch offenbar nicht mit und knallte in die Mauer, während hinter ihm das Chaos losbrach: Katherine Legge und Alex Figge krachten in den havarierten Tracy-Panoz und Tristan Gommendy schoss Jan Heylen ab.#w1#

Stark dezimiertes Feld nach wenigen Runden

Start Toronto

Oriol Servia erwischte in Toronto den besten Start im Feld Zoom

Beim Restart in Runde acht lautete die Reihenfolge Servia, Bourdais, Justin Wilson, Bruno Junquiera, Will Power, Dan Clarke, Neel Jani, Simon Pagenaud, Alex Tagliani, Robert Doornbos, Ryan Dalziel und Graham Rahal - nur noch 12 Autos waren im Rennen.

In Runde 18 krachte es beinahe erneut, als Justin Wilson Bourdais angriff, doch der warf natürlich die Türe zu und der Brite drehte sich, ohne jedoch in die Mauer einzuschlagen. Der Franzose übte nun seinerseits Druck auf den Führenden Servia aus, aber der Spanier konnte zunächst mehrere Male kontern.

Ab Runde 33 eröffnete Wilson die ersten Boxenstopps unter Grüner Flagge. Servia und Bourdais tankten mit einer Runde Abstand, doch die Newman/Haas-Truppe und der Franzose waren im einsetzenden Regen gleich um einige Sekunden schneller als die Forsythe-Truppe. Auch Will Power konnte sich den Spanier schnappen und reihte sich auf Position zwei ein.

Dalziel überrascht mit Führungsrunden

Ryan Dalziel

PCM-Pilot Ryan Dalziel ließ mit einer starken Leistung aufhorchen Zoom

Dann sorgte erneut das Wetter für viel Dramatik, denn nun begann es stärker zu regnen. Die betonierten Teile des Streckenbelags verwandelten sich binnen Sekunden in Schmierseife und der gerade führende Alex Tagliani drehte sich in die Reifenstapel. Die nachfolgenden Piloten konnten gerade noch ausweichen - bis auf Servia, der dem liegengebliebenen Tagliani die Aufhängung verbog.

Natürlich gab es Gelbe Flaggen und viele holten sich Regenreifen ab. Ryan Dalziel verzichtete und ergatterte sich so seine erste Führungsrunde bei den ChampCars - auch Dan Clarke und Neel Jani pokerten. Beim Restart in Runde 44 hielt Dalziel die Führung, während Clarke zunächst zurückfiel und dann von der Piste rutschte.

Der Toronto-Grand-Prix wurde nun eine Regenlotterie, als es in Runde 49 wieder losging. Die Reihung lautete Dalziel, Power, Jani, Bourdais, Rahal, Wilson, Doornbos, Pagenaud, Servia, Junqueira - und der US-Youngster Graham Rahal war der nächste Ausfall, als er erst die Reifenstapel, dann die Mauer touchierte.

Regenwetter in Kanada

Regen in Toronto

Will Power (rechts) erwies sich in Toronto als bester Regenfahrer Zoom

Eine alte Rennfahrerweisheit lautet, dass im Regen vor allem die Piloten auf sich aufmerksam machen können, die durch eine gute Leistung mit unterlegenem Material glänzen und in Toronto war dies ohne Zweifel Ryan Dalziel, der seine erste ChampCar-Saison für das Rookie-Team von Pacific Coast Motorsport bestreitet.

Doch kurz nach dem Restart in Runde 57 quetschte sich Will Power bei stärker werdendem Regen am Schotten vorbei in Führung, während Oriol Servia der nächste Ausfall im Ausscheidungsrennen von Toronto war - lediglich acht Piloten mit Siegchance nahmen die letzten 15 Minuten des siebten von 16 Saisonrennen in Angriff.

Während Power vorneweg stürmte, schnappte sich Jani Dalziel und Wilson revanchierte sich gegen Bourdais. Der Franzose schwamm nun sichtlich auf der nassen Piste herum und sein Titelkonkurrent Doonrbos begann sukzessive anzuklopfen.

Will Power gewinnt in Toronto

Will Power

Jubel im Team Australia nach Will Powers zweitem Saisonsieg Zoom

Und sieben Minuten vor dem Ende kam dann das, was kommen musste: Doornbos verschaltete und verbremste sich, rauschte in das Heck des Newman/Haas-Piloten und nahm damit beide aus dem Rennen. Will Power rieb sich an die Spitze die Hände vor Freude, denn der Australier hatte nun sogar die Chance, die Spitze der Gesamtwertung zu übernehmen.

Knapp drei Minuten vor dem Ende dann ein letzter Restart und Justin Wilson attackierte Dalziel, der jedoch nicht nachgeben wollte. Der Schotte landete im Reifenstapel und gab damit ein Top-Ergebnis aus den Händen.

Will Power war vorne ungefährdet und Neel Jani konnte den anstürmenden Wilson hinter sich halten. Vierter wurde Simon Pagenaud vor Bruno Junqeira und Doornbos. Dalziel wurde als Siebenter gewertet, Alex Tagliani landete auf Rang acht, Bourdais endete immerhin noch als Neunter.

Minardi-Pilot Doornbos führt nun in der Gesamtwertung mit zwei Punkten Vorsprung vor Power und Bourdais, der in diesem Spitzentrio einen Zähler zurück liegt.