• 20.09.2013 19:32

Rocker Brian Johnson auf dem Nürburgring unterwegs

AC/DC-Sänger Brian Johnson sitzt im Rahmenprogramm des Blancpain1000 im Cockpit eines historischen Porsche RSR aus dem Jahr 1974

(Motorsport-Total.com) - Wenn Brian Johnson, Sänger der australischen Hardrock-Band AC/DC, auf der Bühne steht, dann gibt es für den Vollblutmusiker nur eins: Vollgas. Auf dem Nürburgring lebt der mittlerweile 65-Jährige an diesem Wochenende seine zweite Leidenschaft aus. Beim Blancpain1000 sitzt Johnson in der Klasse der historischen Langstreckenautos hinter dem Steuer eines Porsche RSR aus dem Jahr 1974 und gibt auf dem Asphalt ordentlich Gas. Der Rockn 'n' Roller fährt im Team seines Kumpels George Tuma.

Titel-Bild zur News: AC/DC-Sänger Brian Johnson

Ungewohnter Anblick: AC/DC-Sänger Brian Johnson im Rennoverall Zoom

Im Interview spricht Johnson über seine ersten Runden auf dem Nürburgring, fasst seine Faszination für historische Rennwagen in Worte und vergleicht den Motorsport mit der Rockmusik.

Frage: "Brian, wie lief das erste Training auf dem Nürburgring?"
Brian Johnson: "Es war fantastisch. Hier einmal zu fahren ist einer der Dinge, von denen man als Junge geträumt hat. Dabei waren die Bedingungen alles andere als gut. Es war diesig, es war kalt, es regnete leicht, die Autos flogen links und rechts nur so an mir vorbei. Dazu hatten wir ein kleines Problem mit der Spritzufuhr und zu allem Unglück ist George auch noch von der Strecke geflogen, weil er irrtümlich Slicks hat aufziehen lassen. Das alles war schade, denn zwischenzeitlich hatte ich mich richtig in die Strecke verliebt. Wir hatten einige gute Runden und ich wollte noch ein paar bessere hinzufügen. Doch dann mussten wir leider an die Box. Im Rennen werden wir sicher schneller sein. Ja, es hat riesig Spaß gemacht."

Frage: "Sind Sie zum ersten Mal am Nürburgring?"
Johnson: "Nein, ich war vor Jahren schon einmal hier bei einem Konzert mit AC/DC. Als wir damals hier aufgetreten sind, habe ich den Jungs schon gesagt: Eines Tages werde ich auf dem Nürburgring Rennen fahren. Hier bin ich - und ich werde wiederkommen, so lange ich noch gehen kann. Schließlich möchte ich auf diesem Kurs noch mal an einem sonnigen Tag in einem Rennauto sitzen. Wir alten Männer sind doch hier alle wie große Kinder, die ihrem Hobby frönen und die diese wunderbaren Autos am Leben erhalten. Allein dieses Geräusch eines Porsche oder eines Mercedes - einfach wunderbar. Die Leute lieben das. Eben diesen Sound wird es in Zukunft im Zeitalter der Hybridautos nicht mehr geben."

Frage: "Wie war das Gefühl, einen Porsche über die Grand-Prix-Strecke zu pilotieren?"
Johnson: "Nun, auch das war einfach großartig. Schließlich sitze ich zum ersten Mal überhaupt in einem RSR und fahre zum ersten Mal auf diesem Kurs. George hat mir aber vertraut und gesagt: Du machst das schon. Ich habe mich mit jeder Runde wohler gefühlt."

Frage: "Das klingt ganz so, als würden sie sich im Auto, auf der Strecke und in der Eifel richtig wohl fühlen?"
Johnson: "Oh ja, wir sind in einem schönen Hotel untergebracht. Das Essen ist großartig. Die Menschen hier sind sehr nett. Wie schon gesagt: Ich werde ganz sicher noch einmal an den Nürburgring zurückkommen."

Frage: "Ein Lenkrad in Händen zu halten oder ein Mikrofon - ist das nicht beides Rock 'n' Roll?"
Johnson: "Ja, Rennen zu fahren ist in gewisser Weise wie ein Konzert zu geben. Man gibt alles, weil man es gut machen will. Das Lenkrad ist der Kontakt zum Auto, das Mikrofon ist der Kontakt zum Publikum. Was man braucht, um beides gut zu machen, ist Leidenschaft. Wenn man dann die Zielflagge sieht, ist das in etwa wie bei einem Konzert, wenn der letzte Akkord verklungen ist - die Menge tobt."