• 30.06.2011 21:23

Nürburgring: Black-Falcon mit allen Autos im Ziel

Beim internationalen ADAC 24 Stundenrennen auf der Nürburgring Nordschleife sind alle sechs Fahrzeuge von Black Falcon ins Ziel gekommen

(Motorsport-Total.com) - Das internationale 24 Stundenrennen auf dem Nürburgring endete mit einem großen Erfolg für das Team Black-Falcon: Der sechste Gesamtrang von Heyer/Jäger/Bleekemolen und Seyffarth auf Mercedes SLS AMG GT3 bedeutete gleichzeitig das beste Resultat eines nicht werksunterstützten Teams im Rennen überhaupt. Gleichzeitig wurde man bester Mercedes und Erster der insgesamt acht SLS GT3-Fahrzeuge, die alle von Privatteams eingesetzt wurden.

Titel-Bild zur News: Jeroen Bleekemolen, Kenneth Heyer

Black Falcon setzte auf der Nürburgring Nordschleife den Mercedes SLS ein

Auch die beiden weiteren Black-Falcon-SLS von Lebed/Plesse/Rosenberg/Schall, sowie Mehta/Breslin/Breslin/Rösler sahen die Zielflagge, Letzterer erreichte als reines Amateurfahrzeug sogar Platz elf der Gesamtwertung. Damit konnte man wie schon beim 24 Stundenrennen in Dubai erneut alle eingesetzten SLS GT3-Fahrzeuge über die Distanz bringen.

Auch die drei vom Black-Falcon-Team eingesetzten BMW-Fahrzeuge erreichten das Ziel, und zwar ohne jeden Kratzer oder das geringste technische Problem. Der BMW Z4 mit den Junioren Knechtges/Leisen/Metzger und Scheerbarth gewann nicht nur die starke und hart umkämpfte Klasse V5 bis 3Liter-Hubraum, er fuhr nach einem 24-stündigen Sprintrennen sogar bis auf Gesamtrang 31 vor und wurde mit souveränem Abstand Bester der knapp 40 ins Rennen gestarteten seriennahen Fahrzeuge.

Die beiden weiteren BMW-Fahrzeuge mit den Startnummern 226 (Dampf/Raubach/Jans/Dinstühler) und 227 (Enzinger/Reiter/Krell/Krell) erreichten den vierten und sechsten Platz in der mit zwölf Fahrzeugen stark besetzten Klasse V5, obwohl einige der Fahrer zum ersten Mal überhaupt bei einem 24 Stundenrennen gestartet waren. "Ich bin unglaublich stolz auf unsere Fahrer und das gesamte Team", so Teamchef Alex Böhm nach der Zieldurchfahrt.

"Unsere Mechaniker hatten nur eine Woche Zeit für die Vorbereitung der drei Fahrzeuge nach dem letzten VLN-Rennen. Knapp die Hälfte unserer BMW-Piloten bestritten zudem ihr erstes 24 Stundenrennen überhaupt. Dass sämtliche Fahrzeuge ohne den geringsten Defekt oder Kratzer ins Ziel gebracht wurden, ist bei einem solch harten Rennen kaum zu glauben. Gratulation an die Fahrer für diese tolle Leistung und ein riesiges Dankeschön an unsere Mannschaft für den perfekten Job vor und während der gesamten Veranstaltung."


Fotos: 24 Stunden am Nürburgring, Train./Qual.


Mit insgesamt drei SLS AMG GT3 und drei BMW-Fahrzeugen war Black-Falcon das zweitgrößte Team im Feld. Als einziges Team dieser Größe konnte BF alle Fahrzeuge sicher und auf guten Positionen ins Ziel bringen. Dieser Erfolg ist nur mit den vielen Festangestellten, Freelancern und freiwilligen Helfern von Black-Falcon möglich. Ihnen und natürlich allen Fahrern gilt der ausdrückliche Dank der Teamleitung um Böhm, Marc Schramm und Marvin Wagner.

So lief das Rennen der Black Falcon - SLS:

Die Anfangsphase des Trainings zum 24 Stunden-Klassiker auf dem Nürburgring war an Spannung kaum zu überbieten: Bereits auf seiner ersten schnellen Runde am Donnerstag stellte Thomas Jäger den Black Falcon Mercedes SLS AMG GT3 mit der Startnummer 22 mit einer Rundenzeit von 8:30.381 auf Trainingsrang zwei. Diese Zeit wurde teamintern auch am Freitag nicht mehr unterboten und brachte dem mit Kenneth Heyer, Thomas Jäger, Jeroen Bleekemolen und Jan Seyffarth stark besetzten SLS die hervorragende dritte Startposition für das Rennen ein.

Nach gutem Start lag man bis kurz vor Mitternacht auf Gesamtposition zwei, als eine gebrochene Leitung der Servolenkung einen Zeitverlust von 20 Minuten und somit das Ende der Siegambitionen bedeutete. Dazu Heyer: "Natürlich waren wir zuerst frustriert über die entgangene Chance, auf das Podium zu fahren. Entscheidend ist aber, dass wir als reines Privatteam in der Lage waren, über viele Stunden im Rennen mit den Werken mitzuhalten."

"Darauf werden wir aufbauen und es im nächsten Jahr -möglichst mit der gleichen Fahrerbesetzung- erneut versuchen. Ein sechster Platz gesamt und erster nach den Werksteams ist trotzdem ein großer Erfolg und das Ergebnis einer tollen Teamleistung."

Der SLS mit der Startnummer 20 von Lebed/Plesse/Rosenberg und Schall war nach knapp acht Stunden bereits bis auf die elfte Gesamtposition vorgefahren, als ein Unfall im Bereich Eschbach die tolle Fahrt vorerst beendete. Nach langwieriger Bergung des Fahrzeuges reparierte die Black-Falcon-Mannschaft den Schaden in Rekordzeit und schickte das Fahrzeug mit neuer Vorder- und Hinterachse wieder ins Rennen.


Fotos: 24 Stunden am Nürburgring, Girls


Vom Ende des Feldes konnten sich die Piloten bis zum Rennende sogar wieder bis auf Rang 49 nach vorne fahren. Plesse ist mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. "Ein großes Lob an das Team und die Jungs von HWA/AMG, die uns tatkräftig in der Ersatzteilbesorgung und auch bei der Reparatur geholfen haben. Alle haben eine super Leistung gezeigt."

"Ein großes Dankeschön gilt auch meinen Fahrerkollegen, die mir den Ausrutscher nicht übel nahmen und mich anschließend wieder aufgemuntert haben. Anstatt aufzugeben haben wir eine tolle Aufholjagd gestartet und sind noch unter die Top 50 gefahren."

Noch besser lief es für die Startnummer 21: Als reines Amateurteam gestartet, kämpften Vimal Mehta, Vater und Sohn Breslin sowie Stephan Rösler mit dem SLS AMG GT3 bereits vor Rennhalbzeit munter in den Top-15 der Gesamtwertung mit und belegten nach vollkommen fehlerfreier Fahrt Rang elf der Gesamtwertung. Mit dem 64-jährigen Sean Breslin startete auf diesem Auto einer der ältesten Fahrer im Feld, der nichtsdestotrotz mit schnellen Rundenzeiten aufwartete.

Dazu sagt sein Sohn Sean Paul Breslin: "Wir sind das Rennen von Beginn an auf Ankommen gefahren. Alle, besonders auch mein Vater Sean, haben einen tollen Job hinter dem Lenkrad gemacht. Auch die Top 10 wären heute möglich gewesen, wir wollten das Risiko allerdings so gering wie möglich halten. Das Auto hat nicht einen Kratzer und lief völlig problemlos. Unser Dank gilt dem gesamten Team und Mercedes-AMG, die ein schnelles und zuverlässiges Auto für den Kundensport gebaut haben."

So lief das Rennen der Black-Falcon-BMW:

Die Black-Falcon-Junioren Carsten Knechtges, Philipp Leisen, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth hatten mit ihrem BMW Z4 eine harte Nuss zu knacken: Sie lieferten sich über die gesamte Distanz ein packendes Rennen mit einem gegnerischen Z4, das erst in der Schlussphase zu ihren Gunsten entschieden wurde. Mehrmals wurde die Rennstrategie der jeweiligen Situation angepasst und das zu Beginn zurückhaltende Tempo verschärft.


Fotos: 24 Stunden am Nürburgring, Rennen


"Wir sind von Beginn an eher materialschonend gefahren", sagt Knechtges. "Bereits nach der Anfangsphase mussten wir diese Strategie ändern und voll auf Angriff fahren. Am Ende sind wir fast die gesamten 24 Stunden als Sprintrennen gefahren. Das Auto war top vorbereitet und hat problemlos gehalten. Zusammen mit unserer extrem ausgeglichenen und schnellen Fahrerpaarung war das im Endeffekt der Schlüssel zum Sieg."

Mit Jürgen Dinstühler fuhr auf der Startnummer 226 ein einziger Routinier zusammen mit drei 24-Stunden-Neulingen. "Hans Dampf", Christian Raubach und Steve Jans sind erst seit Kurzem als Rennfahrer aktiv und fuhren ihr Erstes 24 Stundenrennen. Das hinderte die vier nicht daran, von Anfang an anzugreifen und mit schnellen Doppelturns auch weit erfahrenere Teams hinter sich zu lassen.

Mit Gesamtrang 43 landete man weit im vorderen Viertel der Ergebnisliste. Bis kurz vor Schluss lag sogar ein Podiumsplatz in der Klasse in der Luft, der im Endeffekt um weniger als 40 Sekunden verpasst wurde. "Dieses Ergebnis hatte ich mir zwar erhofft, aber dennoch so nicht erwartet", so Dinstühler. "Die V5 ist zweifellos eine der stärksten Klassen im Feld."

"Hier gibt es keine wirklich langsamen Fahrzeuge. Umso schöner ist es, dass wir als Team wirklich konkurrenzfähig waren und um das Podium kämpfen konnten. Unser E92 war in der letzten Runde des Rennens noch so gut wie in der ersten, sicherlich war das neben den tollen Leistungen meiner Mitfahrer ausschlaggebend für unser gutes Ergebnis."

Sechster von zwölf Startern der Klasse V5 und Gesamtrang 69, so lautete das gute Endergebnis des BMW Z4 mit der Startnummer 227. Das mit den Routiniers Sebastian und Jörg Krell und den 24-Stunden-Novizen Markus Enzinger und Christian Reiter ausgeglichen besetzte Fahrzeug glänzte von Anfang an nicht durch Rekordzeiten, sondern durch Konstanz und materialschonende Fahrweise.

Die beiden Neulinge machten trotz mangelnder Erfahrung auch bei Dunkelheit einen guten Job, ein kurzer Feindkontakt in der Nacht traf nur die Felge des Z4 und blieb ohne weitere Folgen für die Technik. "Für mich war die Veranstaltung ein voller Erfolg", so der 58-jährige Krell, der mit seinem Sohn Sebastian ansonsten in der RCN ins Lenkrad greift. "Sowohl unser Auto als auch die Organisation im Team ließen keine Wünsche offen, wir sind sicher auch im nächsten Jahr wieder dabei."