Erster Ausfall von Pedro Acosta: Wie es zu dem Sturz in Le Mans gekommen ist

In Le Mans stürzt Pedro Acosta schon in der dritten Runde im Dreikampf - Haarscharf hat er dabei nicht Aleix Espargaro abgeräumt - Trotzdem Fortschritte beim Set-up

(Motorsport-Total.com) - Auch beim Grand Prix von Frankreich war Pedro Acosta über weite Strecken der beste KTM-Fahrer. Im Qualifying eroberte der Rookie Startplatz sieben. Im Sprint sah der Spanier als Sechster die Zielflagge. Zu diesem Zeitpunkt war Acosta der einzige Fahrer im Feld, der in allen Sprints und Grands Prix Punkte gesammelt hat.

Titel-Bild zur News: Pedro Acosta

Pedro Acosta bedauert den Fehler, den er hat großes Potenzial gespürt Zoom

Im Sprint zeigte der Tech3-Fahrer auch wieder einen unglaublichen Save. "Das Problem ist, dass in der Moto2 die Kameras nicht auf diese Saves fokussiert waren. Deswegen konnte man sie nicht sehen", lacht der 19-Jährige.

Nach dem Start zum Grand Prix war Acosta erneut in der Spitzengruppe dabei. Die zweite Runde beendete er an der fünften Stelle. Vor ihm lieferten sich Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) und Aleix Espargaro (Aprilia) ein enges Duell.

Acosta mischte sich in der dritten Runde ein und griff Di Giannantonio vor Kurve 8 an. Aber am Scheitelpunkt klappte ihm das Vorderrad ein und er stürzte in der Lücke zwischen Di Giannantonio und Espargaro hindurch ins Kiesbett.

"'Diggia' und Aleix haben sich vor mir in Kurve 7 duelliert", schildert Acosta die Situation aus seiner Sicht. "Für Kurve 8 haben sie recht früh gebremst. Sie waren recht langsam und haben die Bremse gelöst. In diesem Moment bin ich sehr schnell angekommen."

"Ich wollte Aleix nicht treffen und sein Rennen zerstören. Ich versuchte das Motorrad zu verzögern, aber das Vorderrad hat blockiert. Es war vielleicht ein Finger Abstand. Das bedeutet Wettbewerb, wenn man am Limit ist."

Es war Acostas erster Ausfall in einem MotoGP-Rennen und sein vierter Sturz insgesamt. Zum Vergleich ist Brad Binder schon neunmal zu Boden gegangen und Jack Miller achtmal. "Momentan herrscht etwas Frustration", kommentiert Nicolas Goyon, "denn das Potenzial war hoch."

Aber der Tech3-Teammanager sagt auch: "Manchmal vergessen wir, dass er ein Rookie ist. Das war erst sein erster Fehler in dieser Saison. Ich bin mir sicher, dass ihm das helfen wird, noch besser und ein stärkerer Fahrer zu werden."

Ganz ähnlich sieht das auch KTM-Testfahrer Pol Espargaro, der das Wochenende für DAZN Spanien begleitet und kommentiert hat: "Er bezahlt immer noch den Preis dafür, ein Rookie in dieser Klasse zu sein."

"Zu Beginn des Wochenendes hat er Mühe, aber Schritt für Schritt findet er seinen Speed, bis er dann am Sonntag spektakuläre Rennen fährt. Dieser Prozess ist normal. Die Sache ist, dass wir das nicht gewöhnt sind, aber es ist bei allen Rookies logisch."

Pedro Acosta

In der WM-Wertung ist Acosta auf den sechsten Platz zurückgefallen Zoom

"Das Problem ist, dass sich Pedro so schnell auf die Klassen eingestellt hat und vor allem in der MotoGP so schnell ist." Deshalb findet Espargaro nicht, dass man Acosta für den ersten Fehler in diesem Jahr kritisieren sollte.

Denn Acosta hat in Le Mans Fortschritte mit dem Set-up gemacht: "Das Potenzial war wirklich groß. Die Mechaniker haben hart an Problemen im Heckbereich gearbeitet. Im Warm-up hat das gut funktioniert." Damit meint Acosta Vibrationen vom Hinterrad.

Im Warm-up stellte er die Bestzeit auf. "Diese Änderungen haben dazu geführt, dass ich das beste KTM-Motorrad der bisherigen Saison hatte", betont er. "Das Motorrad war wirklich konkurrenzfähig und ich hätte um etwas Großes kämpfen können."

"Es ist natürlich schlecht, so einen Fehler zu machen. In Barcelona werden wir sehen, ob das die richtige Richtung ist." In der WM-Wertung ist Acosta vom vierten auf den sechsten Platz zurückgefallen, aber er ist immer noch bester KTM-Fahrer.

Neueste Kommentare