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  • 07.10.2009 16:49

  • von Stefan Ziegler

Schrumpft das WM-Starterfeld?

Die schwierige Wirtschaftslage macht auch vor der Tourenwagen-WM nicht halt: 2010 könnten weniger Rennautos in der Startaufstellung stehen

(Motorsport-Total.com) - Während die Rennwagen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Seeweg nach Asien verschifft werden, arbeiten die Verantwortlichen der Rennserie hinter den Kulissen bereits an der neuen Saison. Noch ist allerdings nicht klar, welche Teams sich 2010 der Herausforderung Tourenwagen-WM stellen werden - Chefpromoter Marcello Lotti gibt sich trotzdem zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx, Augusto Farfus

Noch weiß niemand zu sagen, wie viele Autos 2010 in der WTCC starten werden

"Es sieht also nicht schlecht aus", sagt der Italiener im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com. "Wir müssen 2010 ohnehin als Übergangsjahr sehen, denn 2011 wird es den neuen Motor geben. Das wird dann quasi ein Neustart für uns", meint Lotti, der mit einer schwierigen Saison rechnet: "Die großen Auswirkungen der Krise werden wir wohl erst im kommenden Jahr zu spüren bekommen."#w1#

Lotti rechnet mit durchschnittlich 25 Autos

"Deswegen konzentriere ich mich schon seit geraumer Zeit auf 2010. Jetzt ist ein kritischer Augenblick. Die Leute entscheiden über ihre Budgets und müssen diese auch absegnen. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass wir in der neuen Saison ein paar Autos weniger sehen werden", hält Serienchef Lotti fest, will aber nicht schwarzmalen: "Wir reden da über keine großen Zahlen."

"Vermutlich dreht es sich dabei im Jahresschnitt um etwa drei oder vier Fahrzeuge. Wir dürfen uns ohnehin glücklich schätzen, schließlich liegt unser Durchschnitt bei 28 bis 29 Rennwagen pro Wochenende. Das ist eine tolle Startaufstellung", so der Italiener weiter. "Wir rechnen 2010 mit etwa 25 bis 26 Autos. Vielleicht liegen wir aber auch falsch und wir haben am Ende 30 Fahrzeuge am Start."

Marcello Lotti

Marcello Lotti sieht die Saison 2010 in erster Linie als hartes Übergangsjahr für 2011 Zoom

"Wir arbeiten auch daran, neue Hersteller an Bord zu holen. Unsere Vorbereitungen kommen diesbezüglich gut voran. Wir pflegen ein gutes Verhältnis zu potentiellen Neueinsteigern. Alle Hersteller aus dem Tourenwagen- und Rallyebereich haben der Einführung des 1.600-Turbomotors zugestimmt. Dieser Motor kann in beiden Kategorien zum Einsatz kommen und genau das ist sehr wichtig."

Noch keine Bestätigung von BMW und SEAT

"Das ist speziell für neue Hersteller sehr interessant. Das wird meiner Meinung nach einen positiven Effekt auf die Meisterschaft haben. Ich bin da sehr zuversichtlich", gibt Lotti zu Protokoll. Optimistisch ist der Rennorganisator auch, was die Zukunft der aktuellen Hersteller angeht - Chevrolet hat sich bereits zur WTCC bekannt und auch "Lada wird dabei sein", wie Lotti in Imola bekräftigen konnte.

"Wir warten jetzt noch auf die Bestätigung von BMW und SEAT. Aktuell befinden wir uns in einer schwierigen Lage. Solange es von diesen beiden Herstellern keine Entscheidung gibt, werden wir es weiterhin mit einer eher gespannten Situation zu tun haben", erläutert der Italiener und fügt an: "Wir werden sehen. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, was BMW und SEAT angeht."

Tom Coronel

Die Privatfahrer der WTCC dürfen sich 2010 über noch mehr Preisgelder freuen Zoom

Auch die Independents' Trophy liegt Lotti sehr am Herzen - die Privatfahrerwertung der WTCC soll 2010 erneut gestärkt werden: "Daran arbeiten wir bereits", sagt der WM-Chef. "Wir werden im kommenden Jahr das Preisgeld erhöhen. 500.000 Euro werden wir ausschütten, wollen allerdings noch weitere 250.000 Euro auftun. Das kann ich im Augenblick aber noch nicht bestätigen", so Lotti.