Schwache Leistungen, unprofessionelles Verhalten, fragwürdige Änderungen: Die Flops der WTCC 2016
Platz 10: Rob Huff - Nach seinem Triumph beim Auftaktrennen der Saison 2016 hatte Rob Huff sicherlich weitere Siege erwartet. Doch diese bleiben bis zum Saisonende aus, und so muss sich der Weltmeister von 2012 in der Hierarchie des Honda-Werksteams auf Rang drei einordnen.
Platz 9: Lada - Wenn's am schönsten ist, sollte man aufhören. In sofern hat Lada nach drei Siegen in diesem Jahr mit dem Rückzug aus der WTCC alles richtig gemacht. Allerdings erklärt man damit das WTCC-Engagement nach vielen Jahren, in denen Lada nur belächelt wurde, auch endgültig zu einem großen Fehler.
Platz 8: Tom Chilton - Wer vor der Saison die Top 3 der Meisterschaft als Ziel ausgibt, am Ende aber nur auf Platz acht der Gesamtwertung landet, kann mit seiner Saison wohl kaum zufrieden sein. Dass man auch in einem Citroen C-Elysee nicht automatisch vorne mitfährt, diese Erkenntnis muss Chilton im Laufe dieser Saison machen.
Platz 7: Gergoire Demoustier - Der Franzose bleibt auch im zweiten Jahr in der WTCC den Nachweis seiner WM-Tauglichkeit schuldig. Wer in einem Citroen C-Elysee nur im Hinterfeld rumgurkt und seinen Teamkollegen meilenweit unterlegen ist, tut wenig dafür, seinen Ruf als Paydriver zu entkräften.
Platz 6: Yvan Muller - Den Vize-Weltmeister zu den Verlierern des Jahres zu zählen, mag etwas hart erscheinen. Aber nur ein Sieg, dazu noch ein geschenkter, kann den Ansprüchen eines Yvan Mullers wohl kaum genügen. Es wirkte teilweise, als sei der WTCC-Rekordchampion mit dem Kopf in dieser Saison teilweise schon im Ruhestand gewesen.
Platz 5: Marrakesch - Der alte Stadtkurs von Marrakesch mit seinen langen Gerade und engen Schikanen war zwar nicht sonderlich beliebt, doch der Umbau zu einer semi-permanenten Rennstrecke ist es noch weniger. Denn herauskam ein Mickey-Maus-Kurs ohne wirkliche Überholmöglichkeit.
Platz 4: Hugo Valente - Im vergangenen Jahr gehörte der junge Franzose nach starken Leistungen im privaten Chevrolet noch zu den Aufsteigern des Jahres und wurde dafür mit einem Werksvertrag bei Lada belohnt. Doch dort erleidet Valente in diesem Jahr Schiffbruch und sieht gegen seine Teamkollegen kein Land. Zukunft? Ungewiss.
Platz 3: Permium TV - Die vor der Saison vollmundig angekündigte Streaming-Plattform entwickelt sich zum Rohrkrepierer. Für eine nicht immer zuverlässige Website mit abenteuerlich übersetzten Texten war wohl kaum jemand bereit, 15 Euro pro Rennwochenende zu zahlen, weshalb das Angebot irgendwann kostenlos freigeschaltet wurde.
Platz 2: Nika - Das große Phantom der WTCC. Nach nur einer halben Saison 2015 sollte 2016 der Neustart erfolgen. Doch es ging weiter wie gehabt. Rennteilnahmen wurden kreativ abgesagt, die Teamverantwortlichen gingen auf Tauchstation. Ein solch unseriöses Team ist eine Schande für die Meisterschaft.
Platz 1: Die WTCC - Nicht zum ersten Mal steht die WTCC vor schwierigen Zeiten. Zwei Hersteller weg, TCN2-Autos müssen 2017 das Feld auffüllen, der Kalender schrumpft. Promoter Eurosport Events ist es nicht gelungen, die Meisterschaft auf ein solides Fundament zu stellen. So droht das nächste von jetzt schon zahlreichen Übergangsjahr.
Schwache Leistungen, unprofessionelles Verhalten, fragwürdige Änderungen: Die Flops der WTCC 2016