Tolle Strecken, tolle Fahrer: Das waren Höhepunkte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2015
Nürburgring-Nordschleife: Nach 22 Jahren mit einer Automobil-Weltmeisterschaft auf die Nordschleife zurückzukehren, war eine mutige Entscheidung, für die die WTCC-Macher belohnt wurden. Spektakuläre Bilder, begeisterte Fahrer und der Mythos "Grüne Hölle": Die Rennen auf der Nordschleife werden allen, die sie miterlebt haben, lange im Gedächtnis bleiben.
Jose-Maria Lopez: Die WTCC so zu dominieren, wie es "Pechito" 2014 getan hat, ist eine Sache. Diese Leistung dann im Folgejahr sogar noch zu toppen, sagt alles über die Klasse des Argentiniers aus. Er ist ganz klar das Maß der Dinge und hat sehr gute Chancen, im nächsten Jahr als erster Fahrer in der Geschichte der WTCC einen Titelhattrick zu schaffen.
Volvo: Das Comeback des schwedischen Herstellers im Jahr 2016 ist ein wichtiges Zeichen und zeigt, dass die WTCC für neue Hersteller attraktiv ist. Vor dem Hintergrund des Citroen-Ausstiegs Ende des kommenden Jahres ist es sogar so etwas wie eine Lebensversicherung für die Serie. Und gut aussehen tut der S60 Polestar auch noch.
Norbert Michelisz: Nicht erst nach seinem Titelgewinn in der Privatfahrerwertung müssen sich die Honda-Verantwortlichen fragen lassen, worauf sie mit der offiziellen Beförderung des Ungarn zum vollwertigen Werksfahrer warten. Dass er mindestens so schnell ist wie Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini, hat "Norbi" mittlerweile oft genug bewiesen.
Hugo Valente: Ja, der junge Franzose ist oft ungestüm. Ja, er hat in der Saison 2014 mehr als einmal Kleinholz abgeliefert. Aber er hat, nicht nur mit seinem zweiten Platz in Motegi, gezeigt, dass er eine Menge Talent hat und in den kommenden Jahren in der WTCC eine wichtige Rolle spielen kann.
Vila Real: Der spektakuläre, weil schnelle Stadtkurs in Portugal ist eine echte Bereicherung für den Rennkalender der WTCC und kann den Verlust von Macau ein wenig kompensieren. Wenn nun im kommenden Jahr die Schikanen überarbeitet werden, ist Vila Real ein echtes Highlight im WTCC-Jahr.
Sebastien Loeb: Die Leistung des neunmaligen Rallye-Weltmeisters ging im starken Citroen-Team manchmal etwas unter, doch Loeb zeigte in seinem zweiten Jahr im Tourenwagen eine beträchtliche Leistungssteigerung. Dass er bis zum Saisonfinale gegen Rekordweltmeister Yvan Muller um die Vize-Meisterschaft kämpfte, sagt eigentlich alles aus. Schade, dass er seinen Dreijahresplan in der WTCC nicht vollenden darf.
Sabine Schmitz: Zugegeben, sportlich hätten sich bei ihrem Gaststart auf der Nürburgring-Nordschleife wohl alle etwas mehr als Platz zehn erwartet - allen voran sie selbst. Doch in den Geschichtsbüchern der WTCC wird sie fortan als erste Frau stehen, die einen WM-Punkt gewonnen hat. Und 2016 kann's in ihrem Wohnzimmer ja nur besser werden.
Nick Catsburg: Der Niederländer war einer von insgesamt sechs Fahrern, die in dieser Saison im Werksteam von Lada zum Einsatz kamen, doch keiner hinterließ so starken Eindruck wie er. Regelmäßig war Catsburg schneller als Teamkollege Rob Huff, seines Zeichens Weltmeister des Jahres 2012. Doch nach seiner Beförderung zum BMW-Werksfahrer steht hinter Catsburgs weiterer WTCC-Karriere ein Fragezeichen. Sein Weggang wäre ein Verlust für die Serie.
Francois Ribeiro: Der umtriebige Serienchef kämpft für die WTCC und scheut sich auch nicht vor mutigen Schritten wie der Rückkehr auf die Nordschleife oder ungewöhnlichen Neuerungen wie dem neuen Teamzeitfahren MAC3. Mischt sich mitunter auch in Fahrerfragen ein, was im Fall von Lada keine schlechte Idee war. Versucht, die WTCC im Kampf der Rennserien um Aufmerksamkeit individuell zu positionieren.
Tolle Strecken, tolle Fahrer: Das waren Höhepunkte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2015