Die Leistung bei den Wintertests
Die Wintertests der WTCC sind abgeschlossen. Höchste Zeit also für einen Blick auf das neue Kräfteverhältnis in der Meisterschaft! Und ausgerechnet die Neulinge machen vor der Saison 2014 den besten Eindruck: Citroen hat mit Abstand die meisten Probefahrten absolviert, testet den C-Elysee bereits seit Juli 2013 (!) und geht damit als Favorit in das erste Rennwochenende des Jahres.
Federführend an der Entwicklung beteiligt war WTCC-Rekordchampion Yvan Muller. Und wie gut Citroen gearbeitet hat, zeigte sich beim abschließenden Test in Valencia: Rallye-Rekordchampion Sebastien Loeb, der wohl prominenteste WTCC-Debütant aller Zeiten, markierte am Schlusstag eine überlegene Bestzeit. Damit steht Citroen im WTCC-Kräfteverhältnis klar auf der Pole-Position!
Platz zwei in der Rangliste nach den Wintertests gehört Honda. Das japanisch-italienische Werksteam testet den neuen Civic seit Januar 2014, hat also alleine aufgrund dessen einen gewissen Rückstand auf Citroen. Oder in Zahlen ausgedrückt: In Valencia lag Gabriele Tarquini als bester Honda-Pilot mehr als eine Sekunde hinter Sebastien Loeb.
Hinzu kommt: Honda hat beim letzten Test vor Saisonbeginn erstmals zwei Autos eingesetzt. So weit war Citroen schon im Herbst des vergangenen Jahres. Und Tiago Monteiro, der den ersten fertigen 2014er-Civic-Rennwagen pilotierte, war noch einmal ein paar Zehntel langsamer als sein Teamkollege Gabriele Tarquini im Honda-Testauto. Tarquini hat im Winter aber auch klar die meiste Zeit im Cockpit verbracht.
Auf Platz drei der WTCC-Reihenfolge kommt der von RML gebaute Chevrolet Cruze, der beim Test in Valencia erstmals auf die Strecke ging. Und dabei traten gleich Probleme auf: Das Auto verlor den Heckflügel, konnte nur an einem Tag ausgiebig getestet werden. Immerhin: Tom Chilton (ROAL) und Hugo Valente (Campos) konnten ihre neuen Autos schon vor Saisonstart ausprobieren.
Nun aber zur Frage aller Fragen: Wie schnell ist der TC1-Cruze? Antwort: sehr schnell! Bei der Topspeed-Messung hatte der Neuwagen von RML sogar die Nase vorn. Im Rundenzeiten-Klassement sortierten sich Chilton und Valente nur knapp hinter den Honda-Werksautos ein. Und das beim ersten Einsatz! Da muss sich Honda also warm anziehen...
Nicht klassifiziert, weil bisher nur bei Privattests in Magny-Cours unterwegs: Lada. Die russische Marke ist vor der Saison 2014 die große Unbekannte im WTCC-Fahrerlager. Mit Rob Huff und James Thompson hat Lada allerdings zwei anerkannte Größen im Team. Und wenn es der Mannschaft gelungen ist, ein paar Schwächen des Vorgänger-Autos auszumerzen, dann ist mit Lada unbedingt zu rechnen. Doch vor dem Saisonauftakt werden wir da keine Klarheit haben.
Das Schlusslicht in diesem Jahr: die neue TC2-Kategorie für die WTCC-Autos bis 2013. Stellvertretend für diese Klasse war in Valencia John Filippi, ein Serienneuling, im SEAT Leon unterwegs. Und die Prognosen haben sich bestätigt: Filippi war im Schnitt etwa sechs Sekunden langsamer als die TC1-Konkurrenz. Das heißt: Mit der Entscheidung an der Spitze hat die TC2-Kategorie in dieser Saison ganz sicher nichts zu tun!
Die Leistung bei den Wintertests