Die neue WM gibt ihr Debüt in Monza (Italien)
Monza, am 9. April 2005: Dirk Müller auf dem Weg zur ersten Pole-Position in der Geschichte der modernen WTCC. Schon 1987 hatte es erstmals eine Weltmeisterschaft für Tourenwagen gegeben, doch diese war nach nur einem Jahr wieder eingestellt worden. 2005 kam es zur Neuauflage. Und Müller war der Mann der Stunde im Königlichen Park von Monza!
Dirk Müller legte tags darauf, am 10. April 2005, noch einmal nach: Von der Pole-Position aus ging er gleich am Start in Führung. Am Ende siegte BMW-Pilot Müller mit knapp 2,5 Sekunden Vorsprung vor den beiden Alfa-Romeo-Fahrern Gabriele Tarquini und Augusto Farfus. Und auf dem Weg zum Sieg drehte Müller sogar noch die schnellste Runde. Damit erzielte er gleich am ersten Rennwochenende ein "Triple"!
Ein Foto von der Siegerehrung: Der erste WTCC-Rennsieger Dirk Müller, umrahmt von Gabriele Tarquini (2.) und Augusto Farfus (3.). Der spätere Weltmeister Andy Priaulx schaffte es in Monza nicht unter die Top 3.
Auch im zweiten Rennen gaben andere Piloten den Ton an: Alfa-Romeo-Fahrer James Thompson stürmte vom zweiten Startplatz an die Spitze und siegte nach neun Runden knapp (um nur 0,5 Sekunden) vor Dirk Müller, der von Platz acht nach vorn gerast war. Rang drei sicherte sich Antonio Garcia, ein BMW-Markenkollege von Müller.
Und hier wieder der Fotobeweis: Mit James Thompson, Dirk Müller und Antonio Garcia auf dem Treppchen in Monza endete das erste WTCC-Rennwochenende, von dem Fahrer und Teams nachhaltig begeistert waren.
Kein Wunder: "Real Cars, Real Racing" - mit eben diesem Motto hatte die WTCC gleich bei ihrem Debüt für reichlich Action gesorgt. Hier ist BMW-Pilot Jörg Müller bei einem Ausritt ins Kiesbett zu sehen. Doch der Eindruck täuscht: Müller ist mit zehn Siegen bis heute der erfolgreichste Deutsche in der WTCC.
In der Ascari-Schikane erwischte es Chevrolet-Fahrer Rob Huff. Sein Markenkollege Nicola Larini konnte dem Crash aber ausweichen und wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Apropos Chevrolet: Für die späteren WTCC-Dominatoren begann das Abenteuer Tourenwagen-WM mit mageren Resultaten. Mit über 30 Sekunden Rückstand auf die Spitze reichte es für Nicola Larini in Monza nur zu Platz 15. Doch Chevrolet sollte bald den Anschluss schaffen - und mehr!
Das war in Monza 2005 aber noch ferne Zukunftsmusik. Packende Zweikämpfe gab es jedoch schon damals, wie hier zwischen Antonio Garcia (BMW) und Augusto Farfus (Alfa Romeo).
Und das Markenzeichen von engen Rennen hat sich die WTCC über all die Jahre seit 2005 bewahrt - mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Im Schnitt gab es ungefähr alle sechs Rennen einen neuen Sieger, insgesamt gab es bisher 30 Gewinner.
Die neue WM gibt ihr Debüt in Monza (Italien)