Rallye-Superstar, WTCC-Sieger, Le-Mans-Teilnehmer: Die Rennfahrerkarriere von Sebastien Loeb hat eine Menge Facetten
Der französische Rennfahrer Sebastien Loeb wird am 26. Februar 1974 in Haguenau im Elsass geboren. Er ist das einzige Kind von Guy und Ingrid Loeb. Als Schüler wird Loeb mehrfach Elsässischer Meister im Kunstturnen und nimmt bereits in seiner Jugend an Mofarennen teil. 1992 bricht er die Schule ab und 1994 beginnt er eine Ausbildung zum Elektrotechniker, die er 1995 erfolgreich abschließt. Ab 1995 nimmt er an lokalen Rallyes teil. Und seine Karriere beginnt.
1999 dreht Sebastien Loeb seine ersten Runden in einem WRC-Auto, 2002 - hier ein Foto von der Rallye Monte Carlo - dreht er schon regelmäßig seine Runden im WM-Zirkus. Bei der Rallye Deutschland gewinnt Loeb erstmals einen WRC-Lauf, 2004 seinen ersten von insgesamt neun WM-Titeln.
Wer eine so rasante Karriere hinlegt, zählt bald zu den Größen des internationalen Rennsports - und misst sich mit ihnen. Wie hier beim Race of Champions, wo Sebastien Loeb unter anderem auf Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher (damals noch Ferrari-Pilot) trifft. Und noch hat "Schumi" mehr Titel als "Super Seb".
Sebastien Loeb hat Michael Schumacher aber bald mehr voraus als nur die Anzahl an WM-Titeln. Im Gegensatz zum berühmten Deutschen gelingt es Loeb, das Race of Champions für sich zu entscheiden. Bis heute hat er das "Gipfeltreffen" des Motorsports dreimal gewonnen.
Doch zurück auf die Rallye-Piste. Erinnerin Sie sich? Sebastien Loeb war auch schon in Blau unterwegs. Und egal, ob mit Citroen-Werkseinsatz oder mit dem privaten Kronos-Team, der Rallye-Spezialist aus dem Elsass wirbelt gehörig Staub auf und siegt von 2004 bis einschließlich 2012 in Serie.
"Allez Loeb" - der Erfolgshunger des Sebastien Loeb scheint keine Grenzen zu kennen. Er fährt in der Rallye-WM von einem Sieg zum nächsten. Ein paar Zahlen gefällig? Von 74 Rallyes gewinnt er 45, steht insgesamt 60 Mal auf dem Treppchen, holt 488 Bestzeiten auf Wertungsprüfungen und 1.089 WM-Punkte. Loeb ist der Dominator der Rallye-Szene.
Ihm zur Seite steht sein langjähriger Copilot, Daniel Elena aus Monaco. 2007 und 2009 wird das Duo zu Frankreichs Sportlern des Jahres gewählt. 2009 wird Sebastien Loeb zudem zum Mitglied der französischen Ehrenlegion ernannt.
2010 hat er den WM-Titelrekord von "Schumi" eingestellt und ist nun ebenfalls siebenmaliger Weltmeister, aber noch lange nicht am Ziel.
Sebastien Loeb ist der absolute Überflieger der Rallye-WM. Bis er sich zum Saisonende 2012 von einem Vollzeit-Engagement verabschiedet. Er hat schon andere Pläne und will keine komplette WRC-Saison mehr bestreiten.
SLR - Sebastien Loeb Racing. Das ist, was den Franzosen schon seit geraumer Zeit beschäftigt. Er baut seinen eigenen Rennstall auf, nachdem er bereits 2005 an den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen hat. 2014 will er den Klassiker an der Sarthe erneut bestreiten - im eigenen Team.
Die 24 Stunden von Le Mans hat Sebastien Loeb - als Franzose - natürlich schonmal bestritten. 2005 war er erstmals dort am Start. Ein Reifenschaden warf das Team um Loeb erst zurück, später kam ein Crash dazwischen. Keine Zielankunft. Im Jahr darauf fuhr er mit dem Pescarolo-Rennstall auf den starken zweiten Platz hinter dem siegreichen Audi.
Mit einem solchen McLaren schickt Sebastien Loeb seinen Rennstall in der GT-Serie an den Start. Der Chef lässt es sich natürlich nicht nehmen, selbst mal ein paar Runden zu drehen. Erfahrung hat Loeb schließlich mehr als genug...
Als er im Herbst 2008 im Red-Bull-Formel-1-Auto zu Testfahrten ausrückt, hat er sein Testdebüt im Formel-1-Fahrzeug längst hinter sich. Das hat er im Jahr zuvor bei Renault absolviert. 2009 liebäugelt er dann kurzzeitig mit einem Wechsel in die Formel 1, doch so weit kommt es nicht. Loeb bleibt Rallye-Fahrer.
Und selbst als "Teilzeit-Pilot" gelingt es ihm, in der Rallye-WM weiter für Furore zu sorgen. Wie hier bei der Rallye Argentinien 2013, die er gemeinsam mit Co-Pilot Daniel Elena gewinnt. Loeb ist einfach nicht zu stoppen.
2012 nimmt Sebastien Loeb an den X-Games teil und stellt dort sein Können im Kart, vor allem aber im Rallyecross unter Beweis. Es kommt, wie es kommen muss: Loeb gewinnt die Goldmedaille.
Ganz vorn landet er bei seinem Gaststart im Porsche-Cup zwar nicht, sammelt im Frühjahr 2013 aber weitere Erfahrungen auf der Rundstrecke. Denn längst hat sich Sebastien Loeb ein neues sportliches Ziel gesetzt: Er will mit Citroen in die Tourenwagen-WM (WTCC) einsteigen. Einzig das grüne Licht aus der Citroen-Chefetage fehlt. Loeb nutzt die Wartezeit für einige
Im spektakulären Peugeot fährt Sebastien Loeb 2013 am legendären Pikes Peak - zunächst aber nur zu Testzwecken. Bevor es ernst wird, wartet Citroen nämlich mit einer lange herbeigesehnten Nachricht auf: Der WTCC-Einstieg mit Loeb als Fahrer ist im Juni 2013 beschlossene Sache.
In der WTCC hat Loeb keinerlei Startschwierigkeiten. Schon am ersten Rennwochenende in Marrakesch feiert er seinen ersten Sieg in der Tourenwagen-WM.
Loeb gewinnt insgesamt sechs Rennen in der WTCC, doch der Durchbruch an die absolute Spitze gelingt im gegen seinen übermächtigen Teamkollegen Jose-Maria Lopez nicht. So siegt letztlich die Leidenschaft für das rutschige Geläuf. Ende 2015 verkündet er seinen Ausstieg aus der WTCC.
Denn es ruft die Wüste! Loeb wechselt nach 15 Jahren von Citroen zur Konzernschwester Peugeot und wird 2016 zum ersten Mal bei der legendären Rallye Dakar an den Start gehen.
Rallye-Superstar, WTCC-Sieger, Le-Mans-Teilnehmer: Die Rennfahrerkarriere von Sebastien Loeb hat eine Menge Facetten