2005 bis 2013
22. März 1987: Der Automobil-Weltverband (FIA) bringt zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft für Tourenwagen an den Start. Die bereits bestehende EM wird zur WM aufgewertet. In Monza fällt der Startschuss, in Fuji steigt das Finale. Doch schon nach nur einer Saison muss die damalige WTCC ihren Rennbetrieb wieder einstellen.
Erster und für lange Zeit einziger Tourenwagen-Weltmeister ist Roberto Ravaglia (Italien). Er setzt sich 1987 als BMW-Fahrer knapp in der Gesamtwertung durch und trägt seinen Titel fast 20 Jahre lang. Heute ist er ein Teamchef - in der "neuen" WTCC.
Einige Jahre nach dem Aus der "alten" WTCC schafft die FIA einen neuen Wettbewerb für Tourenwagen: Von 1993 bis 1995 wird der "World Touring Car Cup" ausgeschrieben, den zuletzt Frank Biela (Deutschland) für Audi gewinnt. Die für 1996 geplante nächste Veranstaltung findet schon nicht mehr statt.
30. Juni 2004: Der Automobil-Weltverband beschließt, ab 2005 wieder eine Tourenwagen-WM auszuschreiben. Erneut wählt die FIA den Weg, die bereits bestehende EM zur WM aufzuwerten. Im Dezember 2004 wird die neue Meisterschaft unter Anwesenheit des damaligen FIA-Präsidenten Max Mosley in Monaco offiziell vorgestellt.
10. April 2005: Start frei zum ersten Rennen der "neuen" WTCC. Und wieder stellt Monza die Kulisse für die Premiere dar. Nach der Pole-Position sichert sich Dirk Müller (Deutschland) im BMW auch den Sieg im ersten Rennen und wird damit erster WM-Tabellenführer. James Thompson (Alfa Romeo) gewinnt im zweiten Lauf und beschert seiner Marke ebenfalls gleich den ersten Sieg am ersten Rennwochenende.
1. Mai 2005: Jörg Müller (Deutschland) sorgt beim zweiten WTCC-Rennwochenende für eine faustdicke Sensation. In Magny-Cours gewinnt der BMW-Pilot gleich beide Läufe. Eine Leistung, die in den folgenden Jahren von Rob Huff (Großbritannien), Yvan Muller (Frankreich) und James Thompson (Großbritannien) andernorts wiederholt wird.
15. Mai 2005: Rickard Rydell (Schweden) macht SEAT zu einer siegreichen Marke, als er beim WTCC-Rennwochenende in Silverstone gewinnt. Es ist der sechste Lauf des Jahres.
28. August 2005: Als erster beinamputierter Rennfahrer siegt Alessandro Zanardi (Italien) in einem FIA-WM-Rennen. An diesem Nachmittag kennt der Jubel der Fans in Oschersleben keine Grenzen, als der sympathische BMW-Fahrer zum ersten Mal die oberste Stufe des Siegertreppchens erklimmt.
20. November 2005: Roberto Ravaglia (Italien) ist seinen WM-Titel los, denn Andy Priaulx (Großbritannien) krönt sich in Macao zum ersten Tourenwagen-Weltmeister seit 1987. Der BMW-Pilot und seine Marke triumphieren auch in der Herstellerwertung - beide Titel gehen 2005 an BMW.
Yokohama löst Michelin zur Saison 2006 als offizieller Reifenlieferant der WTCC ab. Das japanische Unternehmen stellt - wie die französische Firma zuvor - je eine Sorte Slicks und Regenreifen zur Verfügung.
21. Mai 2006: Alain Menu (Schweiz) fährt im regennassen Brands Hatch als Erster über die Ziellinie und beschert Chevrolet den ersten Sieg in der WTCC. Nach Alfa Romeo, BMW und SEAT ist Chevrolet die vierte Marke, die in der Tourenwagen-WM einen Rennsieger stellt.
19. November 2006: Erneut fällt die Titelentscheidung beim Finalrennen in Macao. Und wieder zugunsten von Andy Priaulx (Großbritannien), der seinen BMW-Markenkollegen Jörg Müller (Deutschland) um einen Punkt auf Platz zwei verweist. Der damalige BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen darf erneut den Fahrer- und den Herstellertriumph bejubeln.
26. August 2007: Mit seinem Sieg in Oschersleben läutet Yvan Muller (Frankreich) eine neue Ära in der WTCC ein. Erstmals hat ein Fahrzeug mit Dieselmotor einen WM-Lauf gewonnen. Doch noch ist diese Technologie nicht titelreif, wenngleich sie die Meisterschaft in den folgenden Jahren wesentlich verändern wird.
16. November 2007: Andy Priaulx (Großbritannien) zum Dritten. Nach dem EM-Titel 2004 und den beiden WM-Triumphen 2005 und 2006 wird der BMW-Fahrer in Macao zum dritten Mal Tourenwagen-Weltmeister. BMW bleibt die Nummer eins in der Herstellerwertung.
18. Mai 2008: In Valencia gibt die russische Automarke Lada ihr Debüt in der WTCC. Dem privaten Einsatz der Fahrzeuge folgt bereits ein Jahr später ein erstes Werksprojekt.
21. September 2008: James Thompson (Großbritannien), der Alfa Romeo 2005 den ersten Sieg in der WTCC eingebracht hat, bringt nun auch Honda auf das Siegertreppchen. In Imola fährt er im privat eingesetzten Honda Accord auf Platz eins.
26. Oktober 2008: Erstmals gastiert die WTCC in Japan. Schauplatz der beiden Sprintrennen ist der Okayama International Circuit, früher auch unter dem Namen TI Circuit Aida bekannt. Dort gastiert die WTCC drei Jahre lang - meist bei regnerischen Bedingungen.
16. November 2008: Neue Farben an der Spitze, denn Yvan Muller (Frankreich) und SEAT setzen sich in den WTCC-Gesamtwertungen durch. Muller wird erster Weltmeister auf einem Dieselauto. SEAT verweist die bis dahin tonangebenden BMW-Fahrzeuge auf den zweiten Rang.
3. Mai 2009: Die WTCC am Fuße des Atlas-Gebirges. Zum ersten Mal gastiert die Meisterschaft auf afrikanischem Boden. In Marrakesch (Marokko) wird zudem der erste FIA-WM-Lauf seit dem Formel-1-Grand-Prix von 1958 ausgetragen.
20. September 2009: In Imola holt James Thompson (Großbritannien) die ersten Punkte für das Lada-Werksteam, indem er beide Rennen auf dem sechsten Platz beschließt. Das russische Team tritt dennoch ab 2010 nicht mehr an. Erst zur Saison 2012 kehrt Lada wieder in den WTCC-Rennbetrieb zurück.
22. November 2009: Im Alter von 47 Jahren und 266 Tagen wird Gabriele Tarquini (Italien) in Macao zum ältesten Titelträger einer FIA-Weltmeisterschaft. Und SEAT gewinnt erneut in der Herstellerwertung. Um sich am Jahresende werksseitig aus der WTCC zurückzuziehen. Ab 2010 unterstützt die spanische Marke lediglich noch ihre Kundenteams, bleibt der Meisterschaft auf diese Weise aber erhalten.
12. November 2010: Rob Huff (Großbritannien) gratuliert seinem neuen Chevrolet-Teamkollegen Yvan Muller (Frankreich) via Facebook zum vorzeitigen WM-Titelgewinn. Aufgrund einer nachträglichen Disqualifikation der BMW-Piloten Andy Priaulx (Großbritannien) und Augusto Farfus (Brasilien) in Okayama wird Muller "am grünen Tisch" Weltmeister 2010. Was Huff im Internet ausplaudert, noch ehe das Urteil offiziell verkündet ist. Chevrolet siegt erstmals in der Herstellerwertung. Und im Dezember 2010 gibt BMW bekannt, das Werksengagement in der WTCC nicht fortzuführen.
20. März 2011: In Curitiba beginnt Volvo die erste komplette Saison in der WTCC. Robert Dahlgren (Schweden) und die Marke aus Skandinavien schlagen sich tapfer, verpassen 2011 aber den Sprung auf das Podest. Nach dem "Evaluationsjahr" 2011 zieht sich Volvo wieder zurück. Es folgt kein Werksprojekt.
Zum Saisonstart 2011 wird in der WTCC ein neues Motorenreglement eingeführt. Die bisherigen 2,0-Liter-Aggregate werden von 1,6-Liter-Turbomotoren abgelöst. Nach und nach werden die alten durch die neuen Triebwerke ausgetauscht.
24. April 2011: Für den SEAT-Dieselmotor fällt die letzte Zielflagge. Gabriele Tarquini (Italien) sorgt in Zolder für den letzten Rennerfolg der TDI-Technologie in der WTCC. Es ist der 31. Sieg für den SEAT Leon TDI.
6. November 2011: Auf dem Tianma Circuit von Schanghai gibt die WTCC ihr Debüt in Festland-China, nachdem die Rennserie bereits seit 2005 in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Macao antritt.
20. November 2011: Yvan Muller (Frankreich) wiederholt seinen Triumph aus dem vergangenen Jahr und holt sich in Macao seinen dritten WM-Titel, während Chevrolet den ersten Platz in der Herstellerwertung erfolgreich verteidigt.
23. September 2012: Sonoma ist der Schauplatz für das erste Rennwochenende der WTCC in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Kurs bei San Francisco hat einen Dreijahres-Vertrag mit der Tourenwagen-WM unterschrieben.
21. Oktober 2012: Honda gibt sein Debüt als WTCC-Werksteam. Um für den Einstieg zur Saison 2013 gerüstet zu sein, schickt der japanische Hersteller Tiago Monteiro (Portugal) bereits in den drei Schlussrennen 2012 an den Start.
18. November 2012: Rob Huff (Großbritannien) setzt sich in einem spannenden WM-Finale in Macao gegen seine beiden Chevrolet-Teamkollegen durch und holt sich den Fahrertitel. Chevrolet gewinnt zum dritten Mal in Folge die Herstellerwertung, zieht sich aber zum Jahresende werksseitig aus der WTCC zurück.
2005 bis 2013