WRC Damen-Förderprogramm: Deutsche Claire Schönborn weiter im Rennen

Das Finale des Frauenförderprogramms der WRC geht in die Verlängerung: Claire Schönborn kämpft weiter um eine Saison in der Junior-WRC

(Motorsport-Total.com) - Die Deutsche Claire Schönborn darf weiter auf einen Startplatz in der Junior-Kategorie der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) für die Saison 2025 hoffen. Im Rahmen eines Förderprogramms für Frauen sollte bereits am vergangenen Wochenende bei der Rallye Zentraleuropa die Entscheidung über eine Siegerin fallen.

Titel-Bild zur News: Lyssia Baudet und Claire Schönborn

Lyssia Baudet und Claire Schönborn kämpfen weiter um ein Junior-WRC-Cockpit Zoom

Schönborn, die bisher vor allem im Bergrennsport aktiv war, hatte sich im Rahmen eines Trainingslagers in Polen in einem 15-köpfigen Feld durchgesetzt und startete bei der Drei-Länder-Rallye ebenso wie die beiden anderen Finalistinnen, die Belgierin Lyssia Baudet und die Finnin Suvi Jyrkiäinen, in einem Ford Fiesta in der WRC3-Wertung.

Schönborn und Baudet überzeugten die Jury, der unter anderem Peter Thul (Sportdirektor des WRC-Promoters) und Pernilla Solberg (Präsidentin der WRC-Kommission der FIA) angehörten, so sehr, dass sich die Juroren kein endgültiges Urteil bilden konnten.

Das Finale geht somit in die Verlängerung. Schönborn und Baudet werden im kommenden Jahr bei der Rallye Schweden erneut in der WRC3-Klasse an den Start gehen. Der Siegerin dieses Duells winkt eine volle Saison in der Junior-WRC.

"Sowohl Lyssia als auch Claire haben unter extrem schwierigen Bedingungen außergewöhnliche Leistungen gezeigt, sodass es unglaublich schwer war, sich für eine der beiden zu entscheiden", sagt Thul.

Claire Schönborn in ihrem Ford Fiesta Rally3

Claire Schönborn in ihrem Ford Fiesta Rally3 Zoom

"Deshalb haben wir uns entschieden, beiden die Chance zu geben, noch einmal bei der Rallye Schweden anzutreten. Wenn man bedenkt, wie ausgeglichen sie waren, halten wir das für die fairste Lösung", so der WRC-Manager.

Bei teilweise schwierigen Wetterbedingungen hatten alle drei Finalistinnen bei der Rallye Zentraleuropa mit Problemen zu kämpfen. Schönborn wurde am Freitag von einem Problem mit dem Benzindruck eingebremst, Baudet beschädigte sich am Samstag die Radaufhängung ihres Autos.

Am Schlusstag lieferten sich die beiden ein packendes Duell, bei dem sie zeitweise nur 1,1 Sekunden trennten. Im Ziel belegte Schönborn den neunten Platz in der WRC3, Baudet wurde Zwölfte in ihrer Klasse. Jyrkiäinen hatte weniger Glück und musste die Rallye mit einem Kühlerschaden vorzeitig beenden.

"Ich bin sehr dankbar für diese große Chance, die mir gegeben wurde", sagt Schönborn. "Ich habe so viel Neues gelernt und bin sehr dankbar für all diese Events."

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Lyssia Baudet irrtümlich als Französin bezeichnet. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.