• 22.12.2016 14:56

  • von David Evans (Haymarket)

Volkswagens 2017er-WRC-Polo konservativer als die Rivalen

Der von Volkswagen entwickelte Polo für die WRC 2017 ist nach Ansicht seines Schöpfers konservativer, aber auch robuster als die Konkurrenzmodelle

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen ist bei der Entwicklung des Polo R WRC für das Jahr 2017, der nach dem Rückzug des deutschen Herstellers aus der Rallye-Weltmeisterschaft nun wohl nie im Wettbewerb zu sehen sein wird, einen konservativeren Weg gegangen als die anderen Hersteller. Zu diesem Schluss kommt Technikchef Francois-Xavier Demaison, nachdem er sich die Details der Homologation der gegnerischen Teams angesehen hat - ein im Zuge der Homologation übliches Vorgehen.

Titel-Bild zur News: Volkswagen Polo R WRC 2017

Der Volkswagen Polo R WRC 2017 hat eine robuste Aerodynamik Zoom

"Es sieht aus, als wären wir bei der Aerodynamik deutlich konservativer als die anderen vorgegangen", sagt der Franzose gegenüber 'Autosport'. "Ich denke aber, unser Kompromiss wäre deutlich zuverlässiger. Man muss nur an die Rallye Australien zurückdenken: Da haben die Fahrer wie verrückt die Kurven geschnitten. Im nächsten Jahr werden sie dabei Teile vom Auto abreißen. Wir wissen das, denn wir haben bei den Tests die Landschaft mit Kohlefaserteilen gepflastert."

"Wir hingegen sind konservativer vorgegangen, denn unserer Meinung nach ist es besser, während der gesamten Etappe guten Abtrieb zu haben, anstatt auf den ersten fünf Kilometern großartigen Abtrieb und anschließend nichts mehr", so Demaison.

Auf die Frage, ob er bei den anderen Autos Überraschungen entdeckt hat, antwortet er: "Ja, vor allem bei Toyota. Ihr Auto sieht (im Bereich der Aerodynamik; Anm. d. Red.) völlig anders aus. Seltsam erscheint mir, dass sie eine Aerodynamik homologiert haben, die sie bisher nicht gefahren sind - es sei denn, bei einem wirklichen Geheimtest."

Ein Auto gebaut zu haben, das niemals im Wettbewerb fahren wird, ist für Demaison schmerzhaft. "Das tut natürlich weh, aber so ist das Leben", sagt er. "Das ist auch nicht zum ersten Mal passiert. Wenn man für einen Hersteller arbeitet, hat man ein gutes Budget und kann ein gutes Auto bauen. Man muss aber auch mit so etwas rechnen. Wenn man etwas Gutes daran sehen will, dann die Tatsache, dass wir mit vier Weltmeistertiteln aufhören. Es wäre schlimmer gewesen, wenn wir als Verlierer gegangen wären."

Der Franzose, der kürzlich in den Vorstand von Volkswagen Motorsport berufen wurde, wird bei dem deutschen Unternehmen bleiben. Demaison betont aber, dass ihn im Motorsport noch einige Ziele reizen. "Ich habe keine Angebote, zumindest nicht aus dem Rallyesport", sagt er. "Ich würde gerne in Le Mans gewinnen, was nach dem Rückzug von Audi jetzt aber schwierig werden dürfte. Aber für mich persönlich war Le Mans immer sehr interessant."

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