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  • 12.11.2015 18:18

Volkswagen: Verheißungsvoller Start zur Rallye Großbritannien

Vor dem Finale furioso: Latvala und Ogier beim Shakedown in Wales exakt gleich schnell - Mikkelsen setzt aus, startet am Freitag aber planmäßig

(Motorsport-Total.com) - Zwei Polo R WRC zeitgleich an der Spitze: Volkswagen ist erstklassig in die Rallye Großbritannien gestartet. Beim Shakedown zum abschließenden 13. Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2015 ging die Bestzeit sowohl an die dreimaligen Weltmeister Sebastien Ogier/Julien Ingrassia als auch an Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier fuhr exakt die gleiche Zeit wie Jari-Matti Latvala Zoom

Den beiden Volkswagen-Duos gelang der Umstieg vom Asphalt der Rallye Spanien auf den rutschigen Schotter von Wales ohne vorherige Testfahrten perfekt. Mit einer Zeit von 2:01.4 Minuten setzten sie auf der 3,32 Kilometer langen Shakedown-Prüfung "Clocaenog" die Bestmarke vor Kris Meeke/Paul Nagle (Citroen). Die Strecke war geprägt vom typisch rutschigen Schlamm, der von Fahrzeug zu Fahrzeug immer tiefere Spurrinnen bekam - ein wahrer Vorgeschmack auf die am Wochenende zu erwartenden Wertungsprüfungen durch die dichten Wälder von Wales.

Während Ogier/Ingrassia und Latvala/Antilla zeitgleich Bestzeit fuhren, mussten Andreas Mikkelsen/Ola Floene den Shakedown auslassen. Mikkelsen fühlte sich körperlich nicht zu 100 Prozent wohl und reiste deshalb vorsichtshalber für eine medizinische Kontrolle durch die Teamärzte nach Deutschland. Die Untersuchung blieb ohne Befund, sodass der Spanien-Sieger am Donnerstagabend beim zeremoniellen Start über die Rampe rollen und ab Freitag wie geplant an der Rallye Großbritannien teilnehmen wird.

Die Volkswagen-Stimmen zum Shakedown

Sebastien Ogier (Startnummer 1): "Julien und ich haben uns bestens auf die Rallye Großbritannien vorbereitet. Ich mag sie sehr, es gibt auch in diesem Jahr einige wunderbare Prüfungen. Die Bedingungen sind wie erwartet rutschig und anspruchsvoll, aber damit bin ich in den vergangenen beiden Jahren ja schon gut zurechtgekommen. Beim Shakedown hatten wir mit Audis Le-Mans-Ingenieurin Leena Gade zudem einen besonderen Gast. Ich glaube, ihr hat der kurze Ausflug von der Rennstrecke in den Matsch ziemlich gut gefallen."

Jari-Matti Latvala (Startnummer 2): "Der Shakedown lief sehr gut und ich habe mich im Polo R WRC gleich wohlgefühlt, obwohl wir keinen Test vor der Rallye absolviert haben. Wir hatten uns schon in Spanien mit unserem Ingenieur auf eine Basisabstimmung verständigt und damit lagen wir auf Anhieb richtig. Dennoch haben wir noch ein paar Dinge ausprobiert, um auf wechselnde Bedingungen vorbereitet zu sein. Ich freue mich jedenfalls sehr auf den Start der ersten Prüfung. Wales ist meine zweite Heimrallye, ich komme immer wieder gern hierher. Ein gutes Ergebnis wäre ein versöhnlicher Abschluss für die Saison 2015."

Andreas Mikkelsen (Startnummer 9): "Heute mussten wir den Shakedown leider auslassen. Gestern habe ich mich nicht zu 100 Prozent wohlgefühlt. Also haben wir zusammen mit den Ärzten entschieden, mich vorsichtshalber gründlich durchchecken zu lassen. Das blieb ohne jeden Befund und deshalb haben wir auch grünes Licht für die Rallye bekommen. Ich bin fit, aber natürlich fehlt mir jetzt die Erfahrung aus dem Shakedown. Normalerweise fällt mir aber der Umstieg von Asphalt wie zuletzt in Spanien auf Schotter wie hier in Großbritannien leicht. Ich freue mich jetzt auf die Rallye, möchte so schnell wie möglich in den speziellen Rhythmus hier in Wales hineinfinden und dann voll attackieren. Ich habe hier früher gelebt, meinen Führerschein gemacht und meine Karriere gestartet. Entsprechend motiviert bin ich für den Saisonabschluss in meiner zweiten Heimat."

Jost Capito (Volkswagen-Motorsportdirektor): "Die Bedingungen bei der Rallye Großbritannien in Wales sind stets einzigartig. Sich darauf einzustellen und sich damit bestmöglich auf die kommenden drei Tage vorzubereiten war im Shakedown natürlich unser Ziel. Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala haben mit der Bestzeit gezeigt, dass sie in bester Verfassung sind. Gern hätte auch Andreas Mikkelsen sich dieses zusätzliche Selbstvertrauen abgeholt, musste aber den Shakedown heute auslassen, weil er sich gestern nicht wohlfühlte. Unsere Ärzte haben ihn deshalb lieber gründlich durchgecheckt und anschließend für einen Start grünes Licht gegeben. Wir freuen uns also auf ein Finale furioso mit all unseren drei Siegertypen in Topform."


Fotos: WRC: Rallye Großbritannien, Shakedown