• 28.10.2016 23:32

Volkswagen in Großbritannien: Manchmal braucht man Glück

Sebastien Ogier verteidigt die Führung, obwohl auch er Probleme mit einer Antriebswelle hat - Schwierigkeiten bei Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala

(Motorsport-Total.com) - Eine gebrochene Antriebswelle ist normalerweise kein großes Ding. So etwas beheben die Mechaniker von Volkswagen in weniger als zehn Minuten - Wenn sie denn die Gelegenheit dazu haben. Während der ersten Etappe der Rallye Großbritannien hatten sie keine Gelegenheit. Ausgerechnet an einem Tag, an dem kein regulärer Service vorgesehen war, traten an allen drei Polo R WRC ähnliche Probleme auf.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

Sebastien Ogier führt in Wales, hatte am Freitag allerdings etwas Glück Zoom

Glück hatte dabei Sebastien Ogier. "Bei mir hat eine Antriebswelle nur merkwürdige Geräusche gemacht, hat aber gehalten. Erst auf dem Weg von der letzten Wertungsprüfung zum Serviceplatz war das Knacken wieder da", erzählt der Franzose, der nach der ersten Etappe mit 37,3 Sekunden vor Ott Tänak (Ford) führt.

Bereits am Vormittag erwischte es Andreas Mikkelsen. Der Norweger musste für den Rest des Tages mit Hinterradantrieb auskommen und erreichte das Etappenziel mit knapp neun Minuten Rückstand. Seit der siebten Wertungsprüfung war Jari-Matti Latvala mit Vorderradantrieb unterwegs. Die beiden nahmen ihr Schicksal mit Humor.

"Auf der letzten Prüfung haben Jari-Matti und ich ausprobiert, ob der Polo als Front- oder Hecktriebler schneller ist - er hat den Vergleich mit zwei Sekunden gewonnen", scherzt Mikkelsen. Für die beiden Volkswagen-Piloten steht am Samstag eine Aufholjagd auf dem Programm. "Ich bin momentan Achter, die Verbesserung auf Rang sieben sollte möglich sein", sagt Latvala.

Zunächst aber gilt es, einen weiteren Tag ohne Service zu überstehen. Während der zweiten Etappe müssen die Teams sogar über 101 Kilometer mit den Reifen auskommen, die sie am Morgen mitnehmen. "Ich werde zwei Ersatzräder einladen, sicher ist sicher", schaut Ogier voraus. "So wie es aussieht, hat es in der Gegend der Wertungsprüfungen vom Samstag zuletzt geregnet. Ich denke deswegen, dass wir alle auf weiche Reifen setzen", glaubt Teamkollege Latvala.

Auch in einer anderen Frage sind sich die Topfahrer einig: Der Samstag wird die Entscheidung bringen. Die beiden Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Hayden Paddon sind im Zwischenergebnis Dritter und Vierter. Bleibt es dabei, ist Volkswagen der Titel in der Markenwertung sicher.