• 02.11.2008 06:33

  • von Britta Weddige

SS21-29: Superstar Loeb holt Rekordtitel!

Platz drei in Japan hat Sébastien Loeb gereicht, um zum fünften Mal Weltmeister zu werden - Sieg für Mikko Hirvonen vor Jari-Matti Latvala

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb hat Geschichte geschrieben: Der französische Superstar hat sich bei der Rallye Japan vorzeitig seinen fünften Weltmeistertitel geholt. Das ist Rekord, so oft hatte sich vorher noch kein anderer zum Champion der WRC gekrönt. Dem Citroën-Piloten reichte dazu in Japan der dritte Platz. Sein WM-Verfolger Mikko Hirvonen (Ford) hat die Rallye zwar gewonnen, doch Loeb hat nun vor dem letzten Lauf in Großbritannien zehn Punkte Vorsprung (112 zu 102) - und wesentlich mehr Siege auf dem Konto.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb und Daniel Elena

Die Rekordchampions: Sébastien Loeb und Daniel Elena haben den fünften Titel

Am letzten Tag der Rallye Japan musste Loeb im strömenden Regen konzentriert und vorsichtig dem Ziel entgegenfahren. Nachdem er gestern Abend noch eine 40-Sekunden-Strafe kassiert hatte, hatte er 1:18 Minuten Rückstand auf den Gesamtzweiten Jari-Matti Latvala und 52 Sekunden Vorsprung auf den Vierten Chris Atkinson. An der Spitze tobte unterdessen am Vormittag noch einmal ein Ford-interner Fight um den Rallyesieg. Latvala konnte Hirvonen immer mehr unter Druck setzen und kam bis auf wenige Sekunden an den Führenden heran. Dann aber entschied er, kein Risiko mehr einzugehen, denn für die Markenwertung zählte jeder Punkt. Durch den Doppelsieg von Hirvonen und Latvala konnte Ford zumindest die Markenwertung noch offen halten: Citroën geht mit einem Vorsprung von elf Punkten ins Finale in Wales.#w1#

Nach dem Zieleinlauf war Rekordchampion Loeb nicht mehr zu halten: Er ließ sich mit Co-Pilot Daniel Elena von den Fans feiern, bevor er sich die innige Gratulation seiner Ehefrau Séverine abholte. "Das war eine schreckliche Rallye", bekannte er im Ziel. "Es lastete von Anfang an sehr viel Druck auf mir und die Rallye hätte nicht tückischer sein können. In der vorletzten Prüfung hatte ich auch noch einen Dreher. Aber jetzt habe ich keinen Druck mehr."

"Es ist ein großer Moment, ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll", so der Loeb weiter. "Es ist eine große Erleichterung für mich. Es ist eine große Befriedigung, dass ich und Daniel zum fünften Mal Weltmeister geworden sind. Im vergangenen Jahr haben wir den Rekord der anderen eingestellt, jetzt haben wir es getoppt - wir sind beide sehr glücklich!"

"Es ist eine große Erleichterung für mich." Sébastien Loeb

Hirvonen hat das Maximum gegeben

Herausforderer Hirvonen hatte sein Bestes versucht, um die Entscheidung bis zum Finale offen zu halten. Er hat mit dem Sieg in Japan das Maximum geholt, aber musste sich doch endgültig geschlagen geben. "Das war's, es ist vorbei", sagte Hirvonen im Ziel. "Aber Sébastien hat bisher in dieser Saison zehn Rallyes gewonnen, damit hat er es absolut verdient. Jetzt müssen wir es eben nächstes Jahr noch einmal versuchen!"

Während Sieger Hirvonen ein bisschen geknickt wirkte, strahlte Latvala über seinen zweiten Platz und vor allem darüber, dass er wieder um den Sieg mitkämpfen konnte. "Für das Team ist das Ergebnis sehr gut und für mich ist es auch sehr gut", erklärte er begeistert. "Es ist meine dritte gute Rallye in Folge und das nach dem schwierigen August. Endlich läuft es nun auch auf Schotter wieder gut für mich."

"Sébastien hat bisher in dieser Saison zehn Rallyes gewonnen, damit hat er es absolut verdient." Mikko Hirvonen

Auf den vierten Platz hinter Weltmeister Loeb fuhr Subaru-Pilot Chris Atkinson. Suzuki durfte sich beim Heimlauf über das bisher beste Ergebnis in der WRC freuen: Per-Gunnar Andersson und Toni Gardemeister belegten die Plätze fünf und sechs. Stobart-Youngster Matthew Wilson ist am heutigen Sonntag von Platz fünf noch auf Rang sieben zurückgerutscht. Platz acht und damit der letzte Punkt ging an Petter Solberg. Der Subaru-Pilot hatte sich gestern Abend die Aufhängung demoliert und war heute unter SupeRally-Bedingungen am Start und konnte sich mit drei Bestzeiten bis in die Punkteränge zurückkämpfen.