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SS17: Citroën-Duo geht auf Nummer sicher
Sébastien Loeb und Daniel Sordo liegen in Irland klar in Führung und wollen auch bei der Reifenwahl nichts mehr riskieren, Aaron Burkhart in J-WRC auf Siegkurs
(Motorsport-Total.com) - Die Top 3 versuchen nur noch, ihre Fahrzeuge sicher ins Ziel zu bringen, spannend ist noch der Kampf um Platz vier - so ist die Situation beim letzten Mittagsservice der Rallye Irland. Drei der Sonntagsprüfungen sind gefahren, zwei Prüfungen mit der Gesamtlänge von rund 16 Kilometern stehen noch aus. Citroën ist auf dem besten Weg, den Doppelsieg vom letzten WM-Lauf in Irland 2007 zu wiederholen, Ford muss sich mit einem dritten Platz für Mikko Hirvonen begnügen.

© xpb.cc
Sébastien Loeb will auf dem Weg zum Irland-Sieg nichts mehr riskieren
An der Spitze kontrolliert Rekordweltmeister Sébastien Loeb das Geschehen nach Belieben. Der Franzose stellt unter Beweis, dass er zu Recht als haushoher Favorit in Irland an den Start gegangen ist. Vor den letzten beiden Prüfungen hat er einen Vorsprung von 1:23.0 Minuten auf seinen Citroën-Teamkollegen Daniel Sordo. Hirvonen ist nach seinem gestrigen Problem mit der Servolenkung abgeschlagen Dritter. Sein Rückstand auf Sordo beträgt 1:03.1 Minuten, auf Spitzenreiter Loeb fehlen ihm zweieinhalb Minuten.#w1#
Anders als an den ersten beiden Tagen regnet es heute nicht mehr in Irland. Doch die Straßen sind immer noch feucht und rutschig. Bei diesen Bedingungen will man bei Citroën nichts mehr riskieren. Nicht Bestzeiten sind das Ziel, sondern der Doppelsieg. Deshalb sind sowohl Loeb als auch Sordo weiter mit Winterreifen unterwegs, auch wenn bei den heutigen Bedingungen Slicks ebenfalls geeignet wären.
"Das ist nicht die schnellste, aber die sicherste Wahl", sagte Loeb dazu. "Ich bin jetzt an die Winterreifen gewöhnt und versuche einfach, durchzukommen. Da es jetzt trockener ist, sind die Reifen ein bisschen zu weich und der Abrieb ist recht groß, aber es ist immer noch gut. Wenn ich Mikko wäre, hätte ich auch Slicks aufgezogen. Slicks sind bei diesen Bedingungen die besseren Reifen, aber ich kann genauso schnell fahren wie Mikko." Hirvonen, der sich für Slicks entschieden hat, konnte am Vormittag zwei Bestzeiten holen, Loeb eine.
"Mir ist am wichtigsten, ins Ziel zu kommen", fuhr Loeb fort. "Die Bedingungen hier waren wirklich schwierig und ich will einfach die zehn Punkte holen. Wenn ich also diese Position halten kann, bin ich sehr zufrieden." Und sein Kollege Sordo ergänzte: "Ich habe die Winterreifen nur aus Sicherheitsgründen aufgezogen. Wichtig ist, anzukommen."
Hirvonen hat sich mit seinem dritten Platz abgefunden: "Es bringt nichts mehr, zu attackieren. Der Rückstand ist schon zu groß. Die Slicks sind bei diesen Bedingungen gut. Aber was will man machen." Und sein Co-Pilot Jarmo Lehtinen schickte gleich eine Kampfansage Richtung Citroën: "Hier waren sie nicht zu schlagen. Aber wartet: In zwei Wochen in Norwegen wird Citroën keine Chance gegen uns haben!"
Über vier Minuten hinter den Top 3 ist der Kampf um Platz vier immer noch offen. Chris Atkinson (Citroën-Junior-Team) konnte am Vormittag Stobart-Pilot Henning Solberg vom vierten Platz verdrängen. Sein Vorsprung beträgt derzeit jedoch nur 4,9 Sekunden. Doch Solberg will gar nicht mehr unbedingt angreifen. "Das ist völlig in Ordnung. Ich fahre meine eigene Pace und lasse mich nicht beirren. Ich will einfach nur ins Ziel kommen und die Punkte sicher holen", sagte der Norweger, für den auf Asphalt auch ein fünfter Platz ein großer Erfolg ist.
Hinter Atkinson und Solberg ist die Lücke auf 3:41.1 Minuten angewachsen. Gesamtsechster ist Citroën-Junior Sébastien Ogier. Er hat nun eine halbe Minute Vorsprung auf Stobart-Youngster Matthew Wilson. Ford-Pilot Khalid Al Qassimi ist Achter und damit auf dem besten Wef, seinen ersten WM-Punkt zu holen. Der Pilot aus Abu Dhabi hat einen Vorsprung von fast einer Minute auf den Gesamtneunten Eamonn Boland (Subaru Impreza).
Burkhart darf vom ersten Sieg träumen
In der Juniorenweltmeisterschaft J-WRC dürfte es für Deutschland Grund zum Jubeln geben. Aaron Burkhart, der in diesem Jahr in einem Suzuki Swift S1600 startet, fährt seinem ersten J-WRC-Sieg entgegen. Sein größter Gegner Hans Weijs, der übrigens mit Burkharts altem Auto fährt, schied gestern Abend nach einem schweren Unfall aus. Der Niederländer musste die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, fühlt sich aber so weit gut. Gesamtzweiter in der J-WRC ist damit Martin Prokop, doch er hat vor den letzten 16 Kilometern 1:04 Minuten Rückstand auf Burkhart.
"Ich will da jetzt noch gar nicht darüber nachdenken", sagte Burkhart über seinen möglichen ersten Sieg. "Bis jetzt läuft es gut, aber ich will jetzt keinen dummen Fehler mehr machen. Auf alle Fälle ist das die härteste Rallye, die ich in meinem Leben je gefahren bin. Aber toi, toi, toi - noch ist es nicht vorbei.
Heute Nachmittag stehen noch die 14,47 Kilometer lange Prüfung "Donegal Bay" und die 1,5 Kilometer kurze Prüfung "Donegal Town" an. Los geht es um 12:09 Uhr Ortszeit (13:09 Uhr MEZ).

