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SS12: Super-Sebs Ein-Mann-Show
Erst in der letzten Prüfung des zweiten Tages in Korsika ging die Bestzeit nicht an Sébastien Loeb - Nun über 50 Sekunden Vorsprung auf das Ford-Duo
(Motorsport-Total.com) - Die Statistiker begannen sich schon zu fragen, ob es Sébastien Loeb jemals gelungen ist, alle Wertungsprüfungen einer Rallye zu gewinnen. Denn bis zur letzten Prüfung des zweiten Tages der Rallye Korsika hatte "Super-Seb" alle Bestzeiten geholt. Doch in der zwölften Prüfung endete die Ein-Mann-Show dann doch: Francois Duval konnte die Prüfung am Samstagabend für sich entscheiden, allerdings wohl vor allem nur deshalb, weil Loeb nicht mehr viel riskieren wollte und vom Gas gegangen ist.

© xpb.cc
Sébastien Loeb gibt bei der Rallye Korsika weiter klar das Tempo vor
In der Gesamtwertung hat sich Loeb nach zwei Tagen den eigentlich nicht mehr einholbaren Vorsprung von 52,4 Sekunden herausgefahren. Nur er selbst kann seinen 46. WRC-Sieg eigentlich noch verhindern, indem er seinen Citroën C4 in den vier Sonntagsprüfungen noch von der Straße wirft. Auf Gesamtrang zwei liegt nach dem zweiten Tag weiter Ford-Pilot Mikko Hirvonen. Er musste diese Position allerdings zwischenzeitlich an seinen Teamkollegen Duval abgeben, konnte sie dann aber wieder zurückerobern. Die beiden Ford-Piloten liefern sich ein munteres Duell und übernachten mit einem Abstand von 4,3 Sekunden zwischen sich.#w1#
"Ich bin in der letzten Prüfung ein bisschen vom Gas gegangen und habe nicht mehr alles gegeben. Aber alles läuft perfekt", berichtete Loeb im Ziel. "Ich will auch keinen Reifenschaden riskieren und habe deshalb zwei Ersatzreifen dabei. Das macht das Auto zwar schwerer, aber es passt schon."
Hirvonen hat sich längst damit abgefunden, dass er Super-Seb auf dem korsischen Asphalt nicht mehr abfangen kann. Sein Rivale heißt Duval. "Wir hatten den ganzen Tag über einen kleinen Fight, aber es war ein guter Tag für mich", bilanzierte Hirvonen. "Ich werde morgen versuchen, den zweiten Platz zu halten. Das ist alles was ich tun kann und der zweite Platz wäre wichtig für die Weltmeisterschaft."
Teamkollege Duval freute sich über seine Bestzeit. Das Auto sei nun einfacher zu fahren, berichtete der Belgier. Und: "Die Straße war auch aggressiver und kurviger, das liegt mir einfach mehr." Ob er morgen versuchen wird, Hirvonen noch anzugreifen, weiß Duval noch nicht. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass Ford den Gaststarter im Fall der Fälle ohnehin wieder zurückpfeift.
Latvala hat Solberg im Griff
Auf dem vierten Platz beendete Jari-Matti Latvala den zweiten Tag. Er hatte sich am Vormittag noch einen Dreikampf mit den beiden Subaru-Piloten Petter Solberg und Chris Atkinson geliefert. Am Nachmittag konnte sich Latvala durchsetzen und einen Vorsprung von 22,4 Sekunden auf Solberg herausfahren. "Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Vor allem: Ich habe zwei Ersatzreifen dabei, konnte aber trotzdem fast Mikkos Zeiten fahren", freute sich der junge Finne, der in Korsika für Stobart fährt.
Solberg begründete den wachsenden Abstand damit, dass Latvala eben schneller geworden sei. "Ich selbst bin nicht langsamer geworden", sagte der Norweger. "Ich bin aber zufrieden, mehr konnte ich heute aus dem Auto nicht herausholen." Sein Teamkollege Atkinson verlor wegen eines Reifenschadens am Mittag viel Zeit und liegt nun fast zwei Minuten hinter Solberg auf dem sechsten Platz.
Citroën-Privatier Urmo Aava ist Siebter vor Subaru-Gaststarter Brice Tirabassi. Stobart-Youngster Matthew Wilson verbesserte sich in der letzten Prüfung des Tages noch auf den neunten Platz. Mads Östberg (Subaru) komplettiert die Top 10.

