• 14.11.2010 22:30

Loeb: "Petter hat echt hart gepusht"

Wales-Sieger Sébastien Loeb in der Pressekonferenz über sein Duell mit Petter Solberg, die Zeit mit dem C4, die Erwartungen an 2011 und Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sébastien, du hast den letzten Sieg der Saison und den letzten Sieg im C4 geholt. Gratulation. Wie fühlst du dich?"
Sébastien Loeb: "Ich bin sehr glücklich und erleichtert, denn es es war ein hartes Duell, wirklich schnell und wirklich beeindruckend. Petter hat echt hart gepusht, und ich wusste, dass er niemals aufgeben würde. Also musste ich ans Limit gehen."

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb verabschiedet seinen C4 mit einem Sieg in Wales

"Ich hatte gestern ein paar Schrecksekunden, aber wir mussten diese Risiken eingehen. Und ich wollte wirklich alles geben, um zu gewinnen. Vor allem, weil dies die letzte Rallye im C4 war. Das wollte ich wirklich, und ich hab es geschafft. Ich habe so viele Erinnerungen an das Auto. Ich bewundere Petter hinter dem Lenkrad, aber ich bewundere auch, was er mit seinem Team geschafft hat und mit welcher Motivation er das Team aufgebaut hat. Ich hoffe, dass er nächstes Jahr bei uns ist."

Frage: "Was meinst du mit 'Ich hoffe, dass er bei uns ist' - Petter in der WRC oder Petter bei Citroën?"
Loeb: "Ich meinte die WRC. Ich mische mich nicht in seine Gespräche mit den verschiedenen Teams ein. Ich meinte, dass ich wirklich bewundere, was er geschafft hat und dass ich hoffe, dass er weitermachen kann."

"Ich bewundere Petter hinter dem Lenkrad, aber ich bewundere auch, was er mit seinem Team geschafft hat." Sébastien Loeb

Frage: "Gab es irgendwann den Punkt, an dem du dich sicher gefühlt hast und dachtest, dass dich Petter nun nicht mehr einholen kann?"
Loeb: "In der Mitte der 19. Prüfung habe ich gedacht: 'Okay, das geht in die richtige Richtung'. Aber davor musste ich wirklich pushen, denn in der ersten Prüfung am Morgen waren wir gleichauf. Am Ende dieser Prüfung hatte ich einen kleinen Vorsprung, und in der nächsten Prüfung verlor er etwas Zeit - ich glaube, er hat einen Stein touchiert. Damit war die Lücke etwas größer und ich etwas optimistischer, aber 4,1 Sekunden reichen nicht. Also habe ich wieder gepusht und in der Mitte der 19. Prüfung war es dann okay."

Frage: "Was ist deine schönste Erinnerung an das Auto?"
Loeb: "Das war Frankreich, vor zwei Rallyes. Es war ein unglaubliches Gefühl für mich und der beste Moment meiner Karriere. Ich kann das mit meinem ersten Titelgewinn 2002 in Korsika vergleichen. In Frankreich waren so viele Fans, alle meine Freunde und meine Familie waren dabei. Und in meiner Heimatstadt dieses Ergebnis zu holen, war wirklich toll."

Frage: "Wie sehr freust du dich auf 2011 mit einem nagelneuen Auto?"
Loeb: "Natürlich freue ich mich. Ich bin glücklich, dass ich den C4 mit einem Sieg verabschieden konnte. Und jetzt kommt eine neue Herausforderung. Wir starten mit einem neuen Auto, neuen Regeln und einem neuen Fahrstil. Wir müssen viel lernen und verbessern. Das ist sicher eine Menge Arbeit, aber ich hoffe, dass das für die Serie der richtige Weg ist. Das Auto ist gut zu fahren, und wir müssen damit ein bisschen mehr kämpfen."

"Das Auto ist gut zu fahren, und wir müssen damit ein bisschen mehr kämpfen." Sébastien Loeb

Frage: "Wie denkst du über die vergangenen drei Jahre mit Pirelli?"
Loeb: "Für mich ging es besser als erwartet. Als wir gehört haben, dass das Reglement kein Mousse mehr zulässt, hatten wir ein bisschen Angst, dass das zu Problemen führen könnte. Aber ich denke, dass sie einen sehr guten Job gemacht haben. Wir konnten überall und auf fast jedem Untergrund pushen, trotz des strikten Reifenreglements."

Frage: "Was denkst du über den anderen Sebastian - Vettel - der heute Formel-1-Weltmeister wurde?"
Loeb: "Ich kenne ihn ein bisschen und freue mich für ihn. Er scheint ein sehr netter Kerl zu sein. Ich freue mich für Red Bull, da sie nun Titel in der Formel 1 und in der WRC haben. Er hat heute einen perfekten Job gemacht."