Hyundai präsentiert überarbeiteten i20

Auf dem Autosalon in Genf stellt Hyundai die neueste Version des i20 WRC vor - Teamaufbau schreitet voran, Renneinsätze erst im kommenden Jahr

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Hyundai im vergangenen Herbst in Paris einen ersten Prototyp des i20 WRC vorgestellt hatte, enthüllte der koreanische Autohersteller nun beim Autosalon in Genf eine überarbeitete Version des Fahrzeuges. Mit dem i20 will Hyundai im kommenden Jahr in die Rallye-Weltmeisterschaft einsteigen. "Bei der neuesten Version des i20 haben wir uns auf die Aerodynamik konzentriert, mit dem Ziel, die Kühlung zu verbessern", sagt Teamchef Michel Nandan am Rande der Präsentation.

Titel-Bild zur News: Hyundai i20 WRC

Hyundai präsentierte in Genf eine neue Version des i20 WRC Zoom

"Der neue Heckflügel und Frontspoiler geben dem i20 ein neues Erscheinungsbild. Unter der Haube haben wir die Kinematik der Aufhängung verändert und die Steifheit des Chassis erhöht", so Nandan. Insgesamt erinnert der in Genf gezeigte i20 schon eher an ein WRC-Auto, während dem in Paris vorstellten Modell die Serienbasis deutlicher anzusehen war. "Unser WRC-Programm steckt noch in den Kinderschuhen, daher verläuft die Entwicklungskurve recht steil", erklärt Nandan.

Hauptaufgabe des Franzosen ist derzeit er Aufbau eines neuen Teams. Die WRC-Basis von Hyundai wird sich im fränkischen Alzenau befinden, während der Motor in Korea entwickelt wird. Deutschland sei ein guter Standort für Automobiltechnik, außerdem sei das europäische Entwicklungszentrum von Hyundai in Rüsselsheim ganz in der Nähe der Teambasis, begründet Nandan die Standortentscheidung. In Alzenau muss der Franzose derzeit aus dem Nichts ein Rallye-Team aufbauen.

Teamaufbau schreitet voran

"Eine neue Motorsport-Abteilung aufzubauen ist eine ambitionierte Herausforderung. Wir stellen derzeit Personal ein und haben bereits einige Schlüsselpositionen besetzt. Neben zwei Technikern ist Bertrand Vallat als Chefingenieur dabei. Er kommt von Peugeot und war dort für den 207 S2000 verantwortlich", sagt Nandan im Interview mit 'Motorsport aktuell.' "Als Werkstattleiter fungiert künftig Ernst Kopp." Insgesamt sind derzeit 25 Mitarbeiter beschäftigt, Anfang kommenden Jahres plant Nandan mit 100 Angestellten.

"Eine neue Motorsport-Abteilung aufzubauen ist eine ambitionierte Herausforderung." Michel Nandan

"Wir werden auch unsere eigenen Motoren-Prüfstände haben, aber die sind noch nicht aufgebaut. Die Infrastruktur des Teams wächst rasch, zu unserer Freude verläuft alles nach Plan", berichtet Nandan, der als Ingenieur in der Vergangenheit für den Peugeot 206 WRC und den Suzuki SX4 WRC verantwortlich zeichnete und für Toyota tätig war. Nachdem darüber spekuliert wurde, dass Hyundai schon in diesem Jahr beim Saisonfinale der WRC in Wales erstmals antreten werde, stellt der 54-Jährige klar, dass der i20 erst 2014 erstmals im Wettbewerb eingesetzt wird.

"In diesem Jahr konzentrieren wir uns auf den Aufbau des Teams und die Entwicklung und Erprobung unseres Autos", so Nandan. In diesem Zusammenhang wartet auf den Teamchef eine weitere wichtige Personalentscheidung: "Klar ist, wir brauchen einen guten Testfahrer mit WRC-Erfahrung." Doch nicht jeder gute Rallyefahrer sei auch ein guter Testfahrer. "Hyundai geht es zu allererst darum, später erfolgreich zu sein, und nicht darum, mit großen Namen Marketing zu machen."


Fotos: Präsentation des Hyundai i20 WRC


Vorbild Volkswagen

Als Vorbild dient Hyundai der WRC-Einstieg von Volkswagen. "Auto und Team sind sehr konkurrenzfähig", bescheinigt Nandan der Konkurrenz. Die starke Leistung von Volkswagen überrascht ihn aber nicht: "Die Leute dort machen seit Jahren Motorsport auf höchstem Niveau und wissen, wie man ein konkurrenzfähiges Auto baut."

"Zudem haben sie sich die Zeit genommen, intensiv zu entwickeln und testen und haben mit Sebastien Ogier früh einen Topfahrer eingebunden. Das ist der normale Weg, wie man so etwas machen muss", sagt Nandan. Langfristig soll der deutsche Konkurrent für Hyundai die Messlatte sein, die die Koreaner überspringen wollen: "Volkswagen ist einer der stärksten Wettbewerber auf dem Weltmarkt. Dem stellen wir uns und wollen am Ende vorne sein."