• 21.08.2013 12:34

  • von Markus Lüttgens & Dominik Sharaf

Asphalt oder Schotter? Rallye-Legenden uneins

Während Juha Kankkunen meint "Asphalt ist ein guter Untergrund für Rallyes", findet sein Landsmann Markku Alen "Schotter ist Showtime"

(Motorsport-Total.com) - Fast acht Monate lang war die Rallye-Weltmeisterschaft in diesem Jahr nur auf rutschigem Untergrund unterwegs, doch ab morgen gehen die WRC-Pilot bei der Rallye Deutschland erstmals in dieser Saison auf Asphalt an den Start. Neben der Rallye Frankreich ist der WM-Lauf in Deutschland die einzige Rallye im WRC-Kalender, die nur auf Asphalt gefahren wird. Zwar ist der Untergrund auch bei der Rallye Monte Carlo aus Asphalt, allerdings machen dort Eis und Schnee den Einsatz des Asphalt-Pneus meist unmöglich.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb, Deutschland

Die Rallye Deutschland ist einer von zwei reinen Asphalt-Läufen im WM-Kalender Zoom

Für Rallye-Legende Markku Alen ist das auch genug. "Mister Maximum Attack" sieht keinen Bedarf für weitere Asphalt-Rallyes im WM-Kalender: "Es gibt die Rallye Frankreich, Deutschland und Monaco, sofern kein Schnee liegt. Warum noch mehr? Die Geschichte des Rallyesports spielt auf Schotter. Schotter ist Showtime", meint der Finne in seiner unnachahmlichen Art. Sein Landsmann Juha Kankkunen entgegnet jedoch: "Asphalt ist ein guter Untergrund für Rallyes. Asphalt gehört genau so zum Rallyesport wie rauer Untergrund", sagt der viermalige Weltmeister.

Für den 54-Jährigen haben auch Rallyes auf ebenem Belag ihren Reiz: "Die Rallye Deutschland ist schnell, man muss sehr präzise sein. Vor allem bei Regen ist es sehr schwierig", so der Finne, der den aktuellen WM-Kalender für ausgewogen hält: "In jedem Land hat die Rallye ihren eigenen Charakter, so sollte es bleiben", meint Kankkunen. "Schweden wäre auf Schotter nichts besonderes, dort muss auf Schnee gefahren werden."

Trotz des ähnlichen Untergrunds seien Asphalt-Rallyes jedoch nicht mit Rundstreckenrennen vergleichbar. "Es gibt immer Steine und Schmutz auf der Straße und es ist unebener. Man benötigt eine andere Aufhängung", so Kankkunen. Allerdings seien die Änderungen nicht mehr so aufwendig wie zu seiner aktiven Zeit: "Heutzutage sind die Rallye-Autos auf Asphalt nicht mehr dramatisch anders wie in früheren Jahren. Früher mussten wir fast alles umbauen."