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WEC-Auftakt Sebring - Ferrari macht Ferrari-Dinge: "Werden wir analysieren"

Ferrari hätte Toyota in Sebring mit einer perfekten Leistung durchaus gefährlich werden können - Doch dafür muss man auf vielen Ebenen analysieren und arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Die Pace war da, aber an der Umsetzung im Rennen haperte es: Was Formel-1-Fans von Ferrari gewohnt sind, bekamen beim WEC-Auftakt 2023 in Sebring auch die Sportwagen-Fans des springenden Pferds zu spüren. Von den Plätzen eins und vier gestartet, kamen die beiden 499P auf den Gesamträngen drei und 15 ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Antonio Fuoco, Miguel Molina, Nicklas Nielsen

Ferrari muss bis zum zweiten WEC-Lauf an sich und seinem Hypercar arbeiten Zoom

Auf dem Weg dorthin wurden die beiden Ferrari-Hypercars #50 (Fuoco/Molina/Nielsen) und #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) von misslungenen Strategie-Calls, Defekten und (Fahr-)Fehlern begleitet. Dass man sich entschied, beide Autos während der Safety-Car-Phase in der ersten halben Stunde zum ersten Service hereinzuholen, erscheint unglücklich.

Aber ob das wirklich etwas am Sieg für Toyota geändert hätte? "Das werden wir am Ende analysieren", sagte Technikdirektor Ferdinando Cannizzo nach dem Rennen. "Ich sage nicht, dass es die richtige Entscheidung war, aber ich glaube nicht, dass das Ergebnis anders ausgefallen wäre, wenn wir eine andere Entscheidung getroffen hätten."

Toyota zeigt Ferrari, wie wertvoll Erfahrung ist

Dennoch war es eine Entscheidung von großer Tragweite: Beide Ferrari mussten sich am Ende des Feldes einreihen, beim Restart überholte Antonio Fuoco einen GTE-Aston-Martin ein paar Meter zu früh. Die Folge: Der Italiener musste zu einer Durchfahrtsstrafe antreten. Dennoch kämpfte sich die #50 bis auf die Podiumsplätze nach vorne.

Noch schlimmer erwischte es das Schwesterauto mit der #51, das beim zweiten Boxenstopp durch ein Problem beim Nachtanken weiter zurückgeworfen wurde. Später war Alessandro Pier Guidi noch in einen Überrundungsunfall verwickelt, der eine lange Reparaturpause nach sich zog.

"Es war auf jeden Fall ein sehr hartes Rennen. Toyota hat bewiesen, dass Erfahrung wertvoll ist, also müssen wir definitiv darauf reagieren, mehr Erfahrung sammeln und die Daten analysieren, um zu sehen, was wir besser machen können. Ich denke, es gibt viele Dinge, die wir verbessern können, aber das haben wir erwartet", stellt Cannizzo klar.


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AF Corse erreicht seine Ziele beim WEC-Auftakt in Sebring

Gleichzeitig ist es ihm wichtig, die Dinge in den richtigen Kontext zu setzen: "Wenn man sich die anderen Debütanten ansieht, dann hatten sie etwas mehr Probleme als wir. Ich würde also sagen, für das erste Rennen war es gar nicht so schlecht. Aber ich denke, wir haben etwas liegen gelassen, das wir beim nächsten Mal besser machen können."

Dennoch hat Ferrari die selbst gesteckten Ziele erreicht: Als Dritter hinter den beiden Toyota ist man "Best of the Rest". Zudem brachte man beide Autos ins Ziel, auch wenn die #51 aufgrund der Zwischenfälle am Ende elf Runden Rückstand hatte. Das Sahnehäubchen bleibt aber die Pole, die Fuoco am Donnerstag mit einer Knaller-Runde herausfuhr.

Cannizzo ließ sich von dieser Leistung nicht blenden: "Wir wussten, dass das Rennen eine andere Geschichte werden würde. Die Pole war nur ein Indiz dafür, dass wir bisher sehr gut gearbeitet hatten. Gleichzeitig wussten wir, dass es nur ein Schritt war. Ein Podium ist ein gutes Ergebnis, das Beste, was wir unserer Meinung nach erreichen konnten."


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Wo die Schwächen des Ferrari 499P liegen

Abgesehen von den Mängeln bei der sogenannten Race-Execution hat das Ferrari-AF-Corse-Team bereits einen Schwachpunkt ausgemacht: Der Reifenverschleiß war beim WEC-Auftakt in Sebring im Vergleich zur Konkurrenz relativ hoch, was sich in den Doppelstints vor allem am Ende bemerkbar machte.

"Was den Reifenverschleiß angeht, haben wir definitiv noch Luft nach oben: Wir hatten im letzten Teil des zweiten Stints [mit einem Satz Michelin-Reifen] zu kämpfen", so Cannizzo. Und er fügt hinzu: "Was wir als sehr schwierig empfunden haben, war der Verkehr."

Bis zum zweiten WEC-Rennen der Saison 2023 in Portimao gibt es also noch einiges aufzuarbeiten. Sportwagen-Chef Antonello Coletta gibt bereits die Marschroute vor: "Wir sind zufrieden, wissen aber gleichzeitig, dass noch ein langer Weg vor uns liegt." Denn in Sebring dominierte Toyota das Geschehen.

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