Die über 20 Jahre umfassende NASCAR-Karriere von Jeff Gordon im Detail.
Die NASCAR-Karriere von Jeff Gordon (geboren am 4. August 1971 in Vallejo) beginnt beim Saisonfinale 1992 in Atlanta. Schon damals fährt der gebürtige Kalifornier im Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 24. Der erste Sieg gelingt im Mai 1994 in Charlotte. Im Februar 1995 geht Gordon in Daytona (Foto) in seine dritte volle Winston-Cup-Saison und ...
... bejubelt im November seinen ersten Titel. Der siebenmalige Champion Dale Earnhardt muss sich im schwarzen Childress-Chevrolet mit der Startnummer 3 um 34 Punkte geschlagen geben. Beim Brickyard 400 in Indianapolis (Foto) behält Earnhardt allerdings die Oberhand. Gordon, der im Jahr zuvor die NASCAR-Premiere in Indianapolis gewonnen hatte, ist einer der ersten Gratulanten.
In den Jahren 1996 bis 1998 gewinnt Jeff Gordon unter der Regie von Crewchief Ray Evernham stolze 33 Rennen und zwei Titel. In diesem Zeitraum bleibt dem kongenialen Duo lediglich der 1996er-Titel verwehrt. Dieser geht mit 37 Punkten Vorsprung an Terry Labonte, einen der damals zwei Hendrick-Teamkollegen von Gordon.
Trotz des Titelgewinnes von Terry Labonte: Der große Gegner von Jeff Gordon in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre ist Dale Earnhardt. Die Duelle zwischen dem "Wonder Boy" aus Kalifornien und dem "Intimidator" aus North Carolina gehen in die NASCAR-Geschichte ein. Abseits der Strecke verstehen sich die beiden Ausnahmekönner bestens und haben ihren Spaß an der aufgebauschten Rivalität.
Nachdem Jeff Gordon in der Saison 1999, der letzten unter Crewchief Ray Evernham, noch sieben Saisonsiege an Land ziehen konnte, läuft im darauffolgenden Jahr zunächst nicht viel zusammen. Der knallbunte Hendrick-Chevy mit der Startnummer 24 fährt meist nur im Mittelfeld. So muss sich der dreimalige NASCAR-Champion mehr als nur einmal sogar dem DEI-Chevrolet von Rookie Dale Earnhardt Jr. (Startnummer 8) geschlagen geben.
Auf dem kalifornischen Rundkurs von Sonoma gelingt Jeff Gordon einer von drei Siegen in der Saison 2000. Die anderen beiden kommen in Talladega (50. Sieg in Gordons Cup-Karriere) und Richmond zustande, doch mehr als Rang neun in der Gesamtwertung ist in der ersten Saison ohne Ray Evernham nicht drin.
Der neue Crewchief an Jeff Gordons Seite heißt seit Herbst 1999 Robbie Loomis. Bis diese Kombination so richtig durchstartet, vergeht jedoch mehr als ein Jahr.
Die Saison 2001 wird zum Zweikampf zwischen Jeff Gordon, dessen Hendrick-Chevrolet inzwischen im "Fire and Flames"-Design daherkommt und Dale Jarrett im Yates-Ford mit der Startnummer 88. Jarrett startet extrem stark und gewinnt drei der ersten acht Saisonläufe.
Im Sommer 2001 allerdings dreht Gordon den Spieß um und gewinnt in Dover, Indianapolis, Watkins Glen und Kansas City. Hinzu kommt der Triumph auf dem Michigan Speedway (Foto), der den 100. Sieg für Hendrick Motorsports in der höchsten NASCAR-Liga markiert.
Während Jeff Gordon seinem vierten Titel entgegen fährt, zahlt dessen Protegé Jimmie Johnson zunächst Lehrgeld. Bei seinem Winston-Cup-Debüt im Oktober 2001 in Charlotte zeigt Johnson direkt vor Gordon einen Dreher, wird sich derartige Ausrutscher aber sehr schnell abgewöhnen.
Der Winston-Cup-Titel 2001 wird zur sicheren Beute für Jeff Gordon. Mit ihm freut sich Brooke Sealey - ehemalige Miss Winston und Gordons Ehefrau Nummer eins - über Titel Nummer vier und 3,6 Millionen US-Dollar Preisgeld allein für diesen Titelgewinn.
Die Ehe mit Brooke hält etwas mehr als sieben Jahre, bevor sie im Frühjahr 2002 kostspielig geschieden wird. Im Sommer 2002 trägt Jeff Gordon sein Single-Dasein mit neuem Look zur Schau. Doch die Scheidung hinterlässt nicht nur optisch, sondern auch auf der Strecke ihre Spuren.
In der ersten Saisonhälfte 2002 läuft für Jeff Gordon rein gar nichts zusammen. Zum einen bestimmen Abflüge wie der in Bristol das Bild, zum anderen ...
... setzt sich Gordons Protegé Jimmie Johnson nachdrücklich in Szene und holt sich in Fontana und Dover (Foto) seine ersten beiden Winston-Cup-Siege. Unterdessen muss Mentor Jeff Gordon warten, bis ...
... Ende August das Nachtrennen auf dem Bristol Motor Speedway ansteht. Dort setzt sich der viermalige NASCAR-Champion mittels Bump-and-Run gegen Rusty Wallace (Penske-Ford) durch und holt sich seinen ersten Saisonsieg. Damit ist der Knoten geplatzt, denn nur eine Woche später ...
... folgt beim Southern 500 in Darlington Saisonsieg Nummer zwei. Nach 1995, 1996, 1997 und 1998 ist es Jeff Gordons fünfter Triumph bei dem am Labor-Day-Wochenende ausgetragenen NASCAR-Klassiker auf dem eiförmigen Oval im US-Bundesstaat South Carolina.
Zwar gewinnt Jeff Gordon im weiteren Verlauf der Saison 2002 auch noch auf dem Kansas Speedway, doch das erste Jahr seines "Drive for Five" endet enttäuschend. Beim Saisonfinale in Homestead (Foto) muss der viermalige Champion erstmals in seiner Karriere einen sogenannten "Champion's Provisional" in Anspruch nehmen: Nach den damaligen Regeln Startplatz 37 für Gordon, nachdem er im Qualifying schlicht zu langsam war und nur dank seiner Titelgewinne am Rennen teilnehmen darf.
Die Saison 2003 beginnt besser: Schon im April gelingt in Martinsville der erste Saisonsieg, doch Jeff Gordons Aufmerksamkeit gilt in jenem Jahr nicht allein den NASCAR-Boliden. Parallel zu seinem Engagement bei Hendrick Motorsports ...
... testet der viermalige NASCAR-Champion im Juni 2003 im Zuge eines historischen Autotauschs mit Juan Pablo Montoya in Indianapolis dessen Williams-BMW aus der Formel 1. Gordon ist angesichts des Beschleunigungs- und Bremsvermögens völlig von den Socken und wird zum Fan des Grand-Prix-Sports. Von einem Wechsel über den Großen Teich sieht der Kalifornier aber ab.
Der NASCAR-Alltag 2003 sieht für Jeff Gordon eher düster aus. Das Rennen in Watkins Glen, wo er in der letzten Kurve der letzten Runde von Kevin Harvick in die Leitplanke geschickt wird, ist Sinnbild eines durchwachsenen Sommers.
Erst im Herbst wendet sich das Blatt. Im Oktober 2003 gelingen Jeff Gordon in Martinsville (Foto) und Atlanta zwei Siege in Folge. Mit ihm in der Victory Lane feiert Amanda Church - in Jeff Gordons Leben die Frau zwischen Brooke Sealey und Ingrid Vandebosch. Die Beziehung mit Amanda ist von kurzer Dauer. Nach einem Jahr geht das Paar wieder getrennte Wege und Gordon verfällt erneut in eine Formkrise.
So beginnt die Saison 2004 ausgesprochen harzig. Beim Frontalcrash mit Andy Hillenburg im März in Darlington hat Jeff Gordon Glück, ohne Verletzungen davonzukommen. Auch bei den folgenden Rennen ist das Rennglück zunächst nicht auf Seite des Hendrick-Piloten.
So kommt ihm im April 2004 in Martinsville nach 180 Führungsrunden ein Stück Beton in die Quere. Dieses brach aus dem Streckenbelag heraus und traf Gordons Hendrick-Chevy an der Front. Den Sieg staubt Rusty Wallace (Penske-Dodge) ab. Es sollte der letzte Triumph des NASCAR-Champions von 1989 bleiben, der zum Ende der Saison 2005 seine aktive Karriere beendet. Später sollte Wallace - Jeff Gordons langjähriger Short-Track-Rivale - genau wie Ex-Crewchief Ray Evernham eine feste Größe im Fernsehstudio von ESPN werden.
Nach dem Beton-Pech von Martinsville geht es in Jeff Gordons Saison 2004 aufwärts. In Talladega und Fontana gewinnt er zwei Rennen in Folge. Der Talladega-Sieg (Foto) kommt gegen Dale Earnhardt Jr. zustande und kommt bei dessen Fans gar nicht gut an. "Junior" ist gerade drauf und dran, Gordon die Führung abzunehmen, als eine Gelbphase das Rennen beendet. Dieses Ereignis markiert die Einführung der Green-White-Checkered-Regel. Randnotiz: Jeff Gordons Sieg wird von der "Juinor Nation" mit auf die Strecke fliegenden Bierdosen "gefeiert".
Beim Heimspiel in Sonoma und beim Pepsi 400 in Daytona (Foto) holt sich Jeff Gordon im Sommer 2004 seine Saisonsiege drei und vier. Teamkollege Jimmie Johnson spielt in Daytona die Rolle des Adjutanten und schiebt seinen Mentor bei der Restrictor-Plate-Schlacht zum Sieg. In den folgenden Jahren wird sich die Rollenverteilung zu Gunsten Johnsons drehen.
Doch der Sommer 2004 gehört Jeff Gordon. Im Juni/Juli holt er sich parallel zu den beiden Siegen in Sonoma und Daytona gleich vier Pole-Positions am Stück. Im August gewinnt der gebürtige Kalifornier zum vierten Mal nach 1994, 1998 und 2001 das Brickyard 400 in Indianapolis. Der legendäre Speedway in Indiana ist die zweite Heimat von Gordon, denn als Jeff 14 Jahre alt war, zogen Mutter Carol und Stiefvater John Bickford von Vallejo (Kalifornien) nach Pittsboro (Indiana), um die Rennfahrerkarriere des talentierten Filius so richtig auf Touren zu bringen.
Indianapolis bleibt der fünfte und letzte Sieg in Jeff Gordons Saison 2004. Diese nimmt für das Hendrick-Team im Oktober tragische Ausmaße an. Beim Anflug auf Martinsville stürzt ein Privatflugzeug des Teams im Nebel ab. Alle zehn Insassen kommen ums Leben. Ricky Hendrick und John Hendrick - Sohn und Bruder von Teambesitzer Rick Hendrick - zählen ebenso zu den Opfern wie Hendrick-Motorentuner Randy Dorton. Die Gesichter der zehn Todesopfer prangen bei den restlichen Saisonläufen 2004 auf den Motorhauben aller vier Hendrick-Chevys (Foto: Das Auto von Jeff Gordon in Atlanta).
Die Krönung bleibt für die schwer getroffene Hendrick-Truppe aus. Zwar reisen sowohl Jimmie Johnson als auch Jeff Gordon mit intakten Titelchancen zum Saisonfinale nach Homstead und beenden dieses auf den Plätzen zwei und drei, doch der NASCAR-Titel 2004 geht an Kurt Busch (Roush-Ford). Johnson beendet die Premierensaison des Chase-Systems mit acht Punkten Rückstand auf Busch als Vizemeister, Gordon mit 16 Punkten Rückstand als Gesamtdritter.
Nach knapp verpasstem Titel 2004 startet Jeff Gordon fulminant in die Saison 2005. Beim Saisonauftakt in Daytona fährt er nach 1997 und 1999 seinen dritten Daytona-500-Sieg ein. Im weiteren Verlauf der Regular-Season gewinnt er noch in Martinsville und Talladega, doch ...
... den Einzug in den Chase verpasst der viermalige Champion, nachdem er sich über weite Strecken der Saison wie hier Fontana nur im Mittelfeld tummelt.
Mangels Chase-Teilnahme ohne Chance auf den Titel wird Gordons Crew im Herbst 2005 umgebaut. Der zu diesem Zeitpunkt noch recht korpulente Steve Letarte (links) löst Robbie Loomis als Crewchief ab. In Martinsville, beim erst sechsten gemeinsamen Start, steht das Duo Gordon/Letarte erstmals in der Victory Lane. Doch Letarte ist nicht die einzige neue Gordon-Begleitperson.
So steht bei eben jenem Martinsville-Rennen im Oktober 2005 auch Ingrid Vandebosch erstmals neben Jeff Gordon in der Victory Lane. Gut ein Jahr später, im November 2006, treten Jeff und Ingrid (die zuvor für kurze Zeit mit dem Hollywood-Schauspieler Bruce Willis liiert war) vor den Traualtar.
Sportlich springen für Jeff Gordon vor seiner zweiten Hochzeit noch zwei Siege heraus. Der erste Saisonsieg 2006 gelingt beim Heimspiel auf dem kalifornischen Rundkurs von Sonoma. Mit diesem Sieg, seinem insgesamt neunten abseits eines Ovals, macht sich Gordon zum erfolgreichsten Rundstrecken-Fahrer der NASCAR-Geschichte. Am selben Tag gibt er die Verlobung mit Ingrid Vandebosch bekannt.
Jeff Gordons zweiter Saisonsieg 2006 kommt auf dem Chicagoland Speedway zustande. Auf dem Weg zum Sieg räumt er den Roush-Ford von Matt Kenseth aus dem Weg. Dieser hatte ihn vier Monate zuvor in der letzten Runde des Bristol-Rennens im Kampf um Platz drei umgedreht.
Das Jahr 2007 beginnt für Jeff Gordon mit einem Abstecher auf ungewohntes Terrain. Im Rahmen der Speedweeks in Daytona tritt der viermalige NASCAR-Champion erstmals beim Saisonhöhepunkt der Grand-Am-Serie, den 24 Stunden von Daytona, an. Zusammen mit Wayne Taylor, Max Angelelli und Jan Magnussen steuert Gordon den Riley-Pontiac von Wayne Taylor Racing auf Platz drei.
In der NASCAR markiert das Jahr 2007 den Wechsel zum Car of Tomorrow (CoT). Im Zuge eines fließenden Wechsels wird das neue Auto zunächst nur auf den Short-Tracks, den Rundkursen und beim Herbstrennen auf dem Talladega Superspeedway eingesetzt. Auf dem Ein-Meilen-Oval von Phoenix holt sich Gordon seinen ersten Saisonsieg und zieht damit in der ewigen Bestenliste mit 76 Siegen mit Dale Earnhardt gleich.
Nur eine Woche nach dem Phoenix-Sieg übertrifft Jeff Gordon die Earnhardt-Marke und holt sich seinen 77. Sieg in der höchsten NASCAR-Liga. Ort des Geschehens ist ausgerechnet die Earnhardt-Hochburg Talladega. Folge: Wie schon drei Jahre zuvor, als Dale Earnhardt Jr. knapp geschlagen Zweiter wurde, hagelt es auch diesmal Bierdosen für Sieger Jeff Gordon.
Der lässt sich davon jedoch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und feiert den Talladega-Sieg in der Victory Lane mit Ehefrau Ingrid. Unschwer zu erkennen: Tochter Ella, das erste Kind der beiden, ist auf dem Weg und kommt knapp zwei Monate später zur Welt.
Nach dem Frühjahrsrennen gewinnt Jeff Gordon auch das Herbstrennen in Talladega. Tochter Ella feiert im Alter von dreieinhalb Monaten ihre Premiere in der Victory Lane. Ebenfalls mit dabei: Teambesitzer Rick Hendrick, der den Gordon-Nachwuchs in die Siegerstraße trägt.
Zwar gewinnt Jeff Gordon nur eine Woche nach Talladega auch das Herbstrennen in Charlotte, gegen Hendrick-Teamkollege Jimmie Johnson hat der frischgebackene Vater trotzdem keine Chance. Johnson gewinnt in Martinsville, Atlanta, Fort Worth und Phoenix vier Chase-Rennen hintereinander und holt sich seinen zweiten NASCAR-Titel. Mentor Jeff Gordon bleibt nach 1996 zum zweiten Mal in seiner Karriere "nur" der Vizetitel.
Die Saison 2008 beginnt für Jeff Gordon mit neuem Kurzhaarschnitt, doch im ersten vollen Jahr mit dem CoT ist die Startnummer 24 nur noch ein Schatten vergangener Tage. Erstmals seit seiner Rookie-Saison 1993 beendet Gordon ein Rennjahr ohne einen einzigen Saisonsieg. Die besten Platzierungen sind ...
... Platz zwei im Frühjahrsrennen in Martinsville (Foto) hinter Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und im Herbstrennen in Fort Worth hinter Carl Edwards (Roush-Ford).
Beim nächsten Auftritt der NASCAR-Boliden auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth setzt sich Gordon durch. Der Kalender zeigt inzwischen April 2009 und der Texas-Sieg bleibt Gordons einziger Triumph in der Saison 2009.
Von monatelangen Rückenschmerzen geplagt hat Jeff Gordon im Chase 2009 keine Chance gegen seine Hendrick-Teamkollegen Jimmie Johnson und Mark Martin. Die Form des damals dreimaligen NASCAR-Champions Johnson (sieben Saisonsiege) und des nimmermüden NASCAR-Olides Martin (fünf Saisonsiege) wäre für Gordon aber auch bei intakter Gesundheit schwer erreichbar gewesen. Johnson fährt letztlich ungefährdet zum vierten NASCAR-Titel in Folge.
Die Saison 2010 markiert für Jeff Gordon nach 2008 die zweite ohne Sieg. Beim dritten Saisonlauf in Las Vegas bleibt ihm trotz 219 von 267 auf Platz eins verbrachten Runden nur Platz drei. Sieger natürlich Jimmie Johnson, der in diesem Jahr seinen fünften NASCAR-Titel unter Dach und Fach bringt und damit seinen persönlichen "Drive for Five" beim ersten Versuch erfolgreich umsetzt. Unterdessen stagniert Gordons "Drive for Five" nun schon im neunten Jahr.
Jeff Gordons bestes Ergebnis in der Saison 2010 sind die zweiten Plätze in den Frühjahrsrennen in Phoenix (hinter Ryan Newman) und Richmond (hinter Kyle Busch; Foto). Statt in der Victory Lane ...
... findet sich der inzwischen im "Firestorm"-Design lackierte Hendrick-Chevy mit der Startnummer 24 des viermaligen NASCAR-Champions mehrfach am Abschlepphaken wieder. Auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth folgt auf den Ausfall eine Keilerei mit Jeff Burton.
Neue Farben in der Saison 2011: Jeff Gordons jahrzehntelanger Hauptsponsor DuPont fährt das Engagement deutlich zurück. Neuer primärer Geldgeber des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 24 ist die USA-weit laufende Anti-Hunger-Kampagne "Drive To End Hunger". Nicht nur der Sponsor ist neu, sondern auch ...
... der Crewchief. Nach etwas mehr als fünf Jahren mit Steve Letarte bekommt Jeff Gordon im Zuge der Hendrick-internen Crewchief-Rochade Alan Gustafson an die Seite gestellt. Schon in Phoenix, beim zweiten gemeinsamen Auftritt, steht die neue Paarung erstmals in der Victory Lane. Unterdessen muss Gordons Ex-Crewchief Letarte mit seinem neuen Fahrer Dale Earnhardt Jr. bis Juni 2012 und somit knapp eineinhalb Jahre auf einen Sieg warten.
Im Juni in Pocono (Foto) und im September in Atlanta holt sich Jeff Gordon unter Alan Gustafson seine 2011er-Saisonsiege Nummer zwei und drei. Der Sieg in Atlanta ...
... ist in der langen und erfolgreichen Karriere von Jeff Gordon bereits der 85. Damit zieht der Kalifornier am dreimaligen NASCAR-Champion Darrell Waltrip vorbei. Während Waltrip sein Geld seit Jahren als Kommentator für den TV-Sender Fox verdient, ...
... wird auch Jeff Gordon nicht jünger. Die Saison 2012 nimmt der Kalifornier im Alter von 40 Jahren und mit dem einen oder anderen grauen Haar unter die Räder. Im Rahmen der Speedweeks in Daytona erlebt aber auch der längst als Routinier geltende, viermalige Champion noch eine Premiere, denn ...
... beim nicht zur Meisterschaft zählenden Budweiser Shootout liefert Jeff Gordon erstmals in seiner NASCAR-Karriere einen Überschlag ab. Der wilde Ritt auf dem Dach endet glimpflich: Gordon bleibt unverletzt.
Um seinen ersten Saisonsieg 2012 feiern zu können, muss Jeff Gordon bis in den August hinein warten. In Pocono hat der inzwischen zweifache Familienvater (Sohn Leo kam im August 2010 auf die Welt) gleich doppeltes Glück. Erst kegeln sich beim letzten Restart die fünf vor ihm platzierten Fahrer gegenseitig von der Piste, dann zieht just in dem Moment als Gordon erstmals in Führung liegt, eine Gewitterfront über dem Pocono Raceway herein. Das Rennen wird vorzeitig abgebrochen und Familie Gordon feiert in der Victory Lane.
Ein Gewitter ganz anderer Art gibt es beim vorletzten Saisonlauf 2012 in Phoenix. Im zweifelsohne unrühmlichsten Moment seiner Karriere räumt Jeff Gordon den Waltrip-Toyota von Titelkandidat Clint Bowyer mittels eines üblen Revanche-Fouls von der Piste. Die anschließende Keilerei im Boxenbereich setzt dem ganzen die Krone auf.
Nur eine Woche nach Phoenix steht in Homestead das Saisonfinale 2012 auf dem Programm. Jeff Gordon ist nach Punktabzug und Bewährungsstrafe am Start und schafft das Unmögliche. Er gewinnt das Rennen und holt sich damit seinen ersten Homestead-Sieg. Gleichzeitig ist es Gordons letzter Start mit dem DuPont-Schriftzug. Zweiter wird ein gewisser Clint Bowyer. Der Titel geht an Brad Keselowski (Penske-Dodge).
In der Saison 2013 prangt bei den vom DuPont-Konzern gesponserten Rennen die neue Marke Axalta auf auf dem Hendrick-Chevy von Jeff Gordon. Gleichzeitig ist es die Debütsaison des neuen Autos vom Typ Gen6. Mit diesem hat Gordon zu Saisonbeginn sichtlich Mühe.
Nach einem frühen Crash in Watkins Glen scheint ein Einzug in den Chase Mitte August für Jeff Gordon außer Reichweite, doch ...
... im Zuge der Skandale rund um Michael Waltrip Racing in Richmond rückt Gordon als 13. Fahrer in den Chase auf und beginnt diesen mit Platz sechs auf dem Chicagoland Speedway. Abgesehen von einem Fehler in Loudon, als er beim Boxenstopp über die Markierung hinausschießt und dadurch wertvolle Positionen und Punkte verschenkt, fährt Gordon einen überaus konstanten Chase und ...
... biegt in Martinsville in die Victory Lane ein. Nach seinem ersten Saisonsieg 2013 reist Gordon als Tabellendritter hinter den punktgleichen Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Jimmie Johnson zum drittletzten Saisonlauf an den Texas Motor Speedway. Dort allerdings beendet ein Reifenschaden die Hoffnungen auf den "Drive for Five" vorzeitig.
In der Saison 2014 präsentiert sich Jeff Gordon so stark wie seit Jahren nicht. Dem ersten Saisonsieg im Mai auf dem Kansas Speedway lässt er ...
... im Juli seinen fünften Triumph beim Brickyard 400 in Indianapolis folgen. Anschließend gewinnt er noch auf dem Michigan Speedway und auf der "Monster Mile" in Dover.
Wie schon im gesamten Saisonverlauf, so behauptet sich Jeff Gordon auch im Chase als der stärkste Hendrick-Pilot. Beim drittletzten Saisonlauf in Fort Worth aber erhalten die Chancen auf den "Drive for Five" einmal mehr einen Dämpfer - und zwar einen herben: Kollision mit Penske-Pilot Brad Keselowski und anschließende Keilerei in der Boxengasse.
Beim vorletzten Saisonlauf in Phoenix muss Jeff Gordon seine Hoffnungen auf den Titel 2014 endgültig begraben, nachdem sich Ryan Newman in der letzten Kurve der letzten Runde die entscheidene Position erkämpft. Damit fährt der Childress-Pilot und nicht die Hendrick-Speerspitze mit Titelchancen zum Finale nach Homestead. Gordon beendet die Saison auf Gesamtrang sechs.
Am 22. Januar 2015 lassen Jeff Gordon und Hendrick Motorsports die Bombe platzen: Die NASCAR-Saison 2015 wird die letzte volle in der Karriere des viermaligen Champions sein. Ob er ab 2016 bei einzelnen Rennen startet, lässt er zunächst offen, stellt wenig später aber klar, keine derartigen Pläne zu haben.
Bei seinem letzten Daytona 500 startet Jeff Gordon von der Pole-Position und führt das Feld 87 Runden lang an. In der Schlussphase aber wird er im Mittelfeld in einen "Big One" verwickelt und kommt schließlich nur auf Platz 33 ins Ziel.
Beim zweiten Saisonrennen in Atlanta tritt Jeff Gordon erstmals in den Farben von 3M an. Das Rennen endet für ihn mit einem Crash in die SAFER-Barrier. Gordon bleibt unverletzt, zeigt aber anschließend eine über weite Strecke äußerst dezente Abschiedssaison.
Statt sportlicher Highlights sind es andere Dinge, mit denen Jeff Gordon im Sommer 2015 Schlagzeilen macht. Sowohl die Streckenbetreiber wie hier im kalifornischen Sonoma ...
... als auch die Fans an sämtlichen Rennstrecken des Kalenders würdigen die Abschiedstour des viermaligen NASCAR-Champions mit Geschenken, Gesten und Ovationen.
Ende September schreibt Jeff Gordon Geschichte: In Loudon klettert er zum 789. Mal in Folge ins Cockpit eines Boliden der höchsten NASCAR-Liga. Damit löst er Ricky Rudd ab und macht sich zum neuen "Iron Man" der NASCAR. Doch damit nicht genug.
Nach einer dezenten Regular-Season dreht Jeff Gordon im Chase auch in Sachen Performance auf. Er fährt konstant vorn mit und erringt Anfang November in Martinsville seinen ersten Saisonsieg. Mit diesem löst er das Ticket für die Championship-Round.
So kommt es, dass Jeff Gordon Ende November in Homestead beim letzten Rennen seiner NASCAR-Karriere tatsächlich um seinen fünften Titel kämpft. Als Dritter in Reihen der vier Titelkandidaten verpasst er den Traum vom "Drive for Five" knapp. Mit vier Titeln, 93 Siegen und 81 Pole-Positions aus 797 Rennen geht Jeff Gordon in NASCAR-Rente.
Die über 20 Jahre umfassende NASCAR-Karriere von Jeff Gordon im Detail.