Die IndyCar-Karriere von "Spiderman" Helio Castroneves im Detail.
Die IndyCar-Karriere von Helio Castroneves (geboren am 10. Mai 1975 in Sao Paulo) beginnt mit der CART-Saison 1998 im Bettenhausen-Team. Zur Saison 1999 wechselt der Brasilianer ins Hogan-Team und fährt auf dem Gateway International Raceway in St. Louis auf Platz zwei. Ende des Jahres steht Gesamtrang 15 zu Buche.
... kommt Castroneves beim siebten Saisonlauf so richtig in die Gänge. Auf der Belle Isle in Detroit fährt der Penske-Neuzugang mit dem Reynard-Honda mit der Startnummer 3 zu seinem ersten IndyCar-Sieg. Zweiter wird Max Papis (Rahal).
2001 gelingt Castroneves schon beim zweiten Lauf in Long Beach der erste Saisonsieg. Keine zwei Monate später folgt das Highlight ...
... in Form seines ersten Indy-500-Sieges. Das Rennen zählt zum Kalender der rivalisierenden Indy Racing League (IRL), doch Castroneves und das Penske-Team schlagen den regelmäßigen IRL-Startern ein Schnippchen und sorgen dafür, dass der Sieg beim Saisonhöhepunkt an ein Team aus der CART-Serie geht.
... tritt in der Saison 2002 erstmals auf Vollzeit-Basis in der IRL an. Gil de Ferran und Helio Castroneves bleiben auch nach dem Szenenwechsel Teamkollegen und steuern für "Captain" Roger Penske die beiden Dallara-Chevrolet. Während der zweifache und amtierende CART-Champion de Ferran bis zum siebten Saisonlauf (Pikes Peak) auf seinen ersten IRL-Sieg warten muss, ...
... schlägt Castroneves schon beim zweiten Saisonlauf in Phoenix zu und erklimmt im "Spiderman"-Stil die Fangzäune des Ein-Meilen-Ovals in der Wüste von Arizona.
Ende Mai steht traditionell das Indy 500 auf dem Programm und wie im Vorjahr ist es Castroneves, der den Sieg davonträgt - diesmal als Vollzeitstarter der IRL. Zweiter wird Paul Tracy (Team Green). Der Kanadier ist einer der Gaststarter aus der CART-Serie und fühlt sich durch die Auslegung des Zeitpunkts der letzten Gelbphase um den Indy-Sieg betrogen. Für Castroneves bleibt der Sieg beim Indy 500 zwar der letzte Triumph der Saison 2002, doch er kämpft bis zum letzten Rennen um den Titel.
Beim Saisonfinale auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth verpasst Castroneves den Sieg um 0,01 Sekunden. Der mit knappem Vorsprung als Tabellenführer angereiste Sam Hornish Jr. (Panther) gewinnt das Rennen und damit seinen zweiten IRL-Titel in Folge. Castroneves muss sich mit dem Vize-Titel begnügen. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
Nach dem Rückzug von Chevrolet aus der IRL geht Penske ab 2003 mit Toyota-Motoren an den Start. Castroneves fährt auf dem Gateway International Raceway in St. Louis zu seinem ersten Saisonsieg und ...
... schiebt auf dem Tri-Oval in Nazareth - der Heimstrecke der Andretti-Dynastie - einen zweiten Sieg hinterher. Zum Saisonfinale auf dem Texas Motor Speedway reist Castroneves punktgleich mit Tabellenführer Scott Dixon ...
... doch nachdem das Texas-Rennen gelaufen ist, liegt nicht nur der Ganassi-Pilot aus Neuseeland, sondern auch Rennsieger Gil de Ferran im zweiten Penske nach Punkten vor Castroneves. Der "Spiderman" muss sich mit Gesamtrang drei zufriedengeben, während Dixon seinen ersten IndyCar-Titel feiert.
Ab 2004 ist Sam Hornish Jr. der neue Penske-Teamkollege von Castroneves. Der Neuzugang im Team startet furios und siegt beim Saisonauftakt in Homestead. Das Saisonfinale auf dem Texas Motor Speedway gewinnt Castroneves. Es ist sein erster Saisonsieg in einem insgesamt durchwachsenen Penske-Jahr 2004: Gesamtrang vier für Castroneves, Gesamtrang sieben für Hornish Jr.
Besser läuft es in der Saison 2006: Honda ist ab sofort der Alleinausrüster aller Teams. Penske-Pilot Castroneves gewinnt in den Straßen von St. Petersburg, im japanischen Motegi sowie in Fort Worth. Saisonsieg Nummer vier folgt ...
... auf dem Michigan Speedway, doch über Gesamtrang drei kommt Castroneves trotz Tabellenführung vor dem Saisonfinale auf dem Chicagoland Speedway nicht hinaus. Penske-Teamkollege Sam Hornish Jr. gewinnt den IRL-Titel 2006 im Tie-Break gegen Dan Wheldon (Ganassi).
2007 siegt Castroneves erneut auf dem Stadtkurs in St. Petersburg. Doch insgesamt fünf Crashs im Saisonverlauf, unter anderem ...
... mit Vitor Meira (Panther) auf dem Michigan Speedway lassen den "Spiderman" bis zum Ende der Saison auf Rang sechs der Gesamtwertung abrutschen.
In der Saison 2008 lässt sich Castroneves bis zum 16. von 18 Rennen Zeit, um zum ersten Mal in die Victory Lane zu fahren: Auf dem kalifornischen Rundkurs von Sonoma setzt sich der Brasilianer durch und ...
... gewinnt auch das Saisonfinale auf dem Chicagoland Speedway. Der Titel jedoch geht wie schon in der Saison 2003 an Ganassi-Pilot Scott Dixon. Castroneves wird zum zweiten Mal in seiner Karriere "nur" Vize-Champion.
Das Jahr 2009 beginnt für Castroneves mit einem Schock: Dem Brasilianer wird Steuerhinterziehung im großen Stil vorgeworfen. Beim Saisonauftakt in St. Petersburg ist er nur Zuschauer. Doch Roger Penske hält seinem Piloten die Treue und wird dafür belohnt. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr ins Cockpit ...
... gewinnt Castroneves zum dritten Mal die 500 Meilen von Indianapolis. Auch auf dem Texas Motor Speedway ist der Brasilianer nicht zu schlagen. Unterm Strich schließt Castroneves die verspätet in Angriff genommene Saison auf Rang vier ab.
2010 markiert für Penske das erste Jahr in neuen Farben. Hauptsponsor Marlboro hat sich im Winter zurückgezogen. Im Premierenjahr der neuen schwarz/weißen Farbgebung siegt Castroneves im Barber Motorsports Park, auf dem Kentucky Speedway und ...
Auch in der Saison 2011 wird es für Penske nichts mit dem ersten Titel seit 2006. In Long Beach kommen sich Castroneves und Power gegenseitig in die Quere. Der Australier hält den Titelkampf immerhin bis zum tragischen Saisonfinale in Las Vegas (tödlicher Unfall von Dan Wheldon) offen, während Castroneves ...
... zum ersten Mal seit er für die Truppe von Roger Penske fährt, kein einziges Saisonrennen gewinnt. Platz zwei in Sonoma ist die beste Castroneves-Platzierung anno 2011, Gesamtrang elf die schlechteste seit der Brasilianer für Penske an den Start geht.
Ab der Saison 2012 bestimmt der nach Dan Wheldon benannte Dallara DW12 das Bild auf sämtlichen IndyCar-Strecken. Das Debütrennen des neuen Chassis ist der Saisonauftakt in St. Petersburg und Castroneves ist es, der sich als erster Sieger mit dem DW12 in die Geschichtsbücher fährt. Auf der Auslaufrunde ...
... gedenkt der "Spiderman" dem Namensgeber des neuen IndyCar-Chassis auf seine Weise.
Auf dem Flugplatzkurs in Edmonton fährt Castroneves zu seinem zweiten Saisonsieg 2012. In den Titelkampf zwischen Ryan Hunter-Reay (Andretti) und seinem eigenen Penske-Teamkollegen Will Power kann der Brasilianer aber nicht eingreifen: Zum vierten Mal in seiner Karriere Gesamtrang vier.
In der Saison 2013 gewinnt Castroneves zum vierten Mal in seiner Karriere auf dem Texas Motor Speedway. Im Zuge einer extrem konstanten Saison legt er bis einschließlich ...
... des viertletzten Saisonlaufs in Baltimore als einziger Fahrer im gesamten IndyCar-Feld sämtliche Rennrunden zurück. Doch als die letzten drei Saisonläufe unter die Räder genommen werden, ...
... läuft plötzlich nichts mehr: Beim Double-Header in Houston fällt Castroneves gleich zweimal Getriebeproblemen zum Opfer und verliert die Tabellenführung an Scott Dixon (Ganassi).
Beim Saisonfinale in Fontana fährt Castroneves auf Platz sechs - zu wenig, um das Blatt im Titelkampf noch einmal zu drehen. Konkurrent Scott Dixon wird Fünfter und sichert sich mit 27 Punkten Vorsprung den IndyCar-Titel 2013. Für den "Spiderman" bleibt einmal mehr nur ein Ehrenplatz.
In der Saison 2014 ist Castroneves einmal mehr stark unterwegs. Beim Saisonauftakt in St. Petersburg wird er Dritter.
Beim Indy 500 verpasst er seinen vierten Sieg nur um Haaresbreite: Ryan Hunter-Reay (Andretti) kreuzt die legendäre Ziellinie aus Ziegelsteinen nach 200 Runden mit 0,060 Sekunden Vorsprung auf Castroneves.
Auf dem kalifornischen Zwei-Meilen-Oval holt sich Castroneves die Pole-Position. Im Rennen aber hat er keine Chance: Platz 14 mit einer Runde Rückstand. Der Titel geht an Penske-Teamkollege Will Power, während Castroneves zum vierten Mal "nur" der Vize-Titel bleibt.
Die IndyCar-Karriere von "Spiderman" Helio Castroneves im Detail.