Auf einer Stufe mit Richard Petty und Dale Earnhardt: Wir blicken auf den Weg, den Jimmie Johnson bis zu seinem siebten Sprint-Cup-Titel zurückgelegt hat
Der Kalifornier Jimmie Johnson (geboren am 17. September 1975 in El Cajon) fährt zwischen 1998 und 2001 mehr oder weniger erfolglos in der Busch-Serie für das kleine Team von Stanley Herzog, bis ...
... Johnson eines Tages seinen kalifornischen Landsmann Jeff Gordon trifft, der ihm entscheidend weiterhilft, indem er ihm einen Platz im Team von Rick Hendrick besorgt.
Gordon finanziert das neue Hendrick-Auto mit der Startnummer 48 gleich mit und so debütiert Jimmie Johnson im Oktober 2001 im Cup. In Charlotte wird er nach einem Crash in Runde 192 auf Rang 39 notiert.
2002 beginnt Johnson seine erste volle Cup-Saison mit einem Paukenschlag: Pole-Position beim Daytona 500, das Rennen beendet er auf Platz 15.
Zwei Youngster 2002: Links Jimmie Johnson, rechts der junge Kurt Busch
Im zehnten Saisonrennen 2002 folgt der erste Sieg im heimischen Fontana: Mit Johnson feiern Rick Hendrick, die aktuelle Miss-Winston, Teilhaber Jeff Gordon und sein kongenialer Crewchief Chad Knaus.
Dazu gesellen sich 2002 zwei Siege auf der berühmt-berüchtigten "Monster Mile" in Dover - von Beginn an eine der Spezialstrecken Johnsons. Am Jahresende wird er Gesamtsechster.
Natürlich gibt auch kleine Rückschläge: Rookie Johnson leistet sich aber nur ein paar Dreher (wie hier in Las Vegas 2003).
Mai 2003: Der nächste Johnson-Sieg, dieses Mal in Charlotte. Der Lowe's Motor Speedway (heute wieder Charlotte Motor Speedway) wird zwischenzeitlich zu Johnsons Wohnzimmer.
Immer mit Rat und Tat zur Seite: Johnson-Kumpel, Mentor und Teilhaber Jeff Gordon.
Training in Kansas City 2003 und der erste heftige Abflug: Johnson zerlegt seinen blauen Hendrick-Chevy mit der Startnummer 48.
Wird Johnson 2003 mit drei Saisonsiegen bereits Vize-Champion, so legt er 2004 noch eine Schippe drauf: Acht Saisonsiege - darunter vier von zehn Chase-Rennen - lassen ihn nur hauchdünn am Titel vorbeischrammen.
Auch Mentor Jeff Gordon sieht immer regelmäßiger nur die Heckpartie vom Johnson-Chevy.
Homestead 2004: Das finale Drama und eine Sonderlackierung für die Opfer des Flugzeugabsturzes von Martinsville ein paar Wochen zuvor. Johnson verfehlt seinen ersten Titel nur um acht Punkte gegen Kurt Busch (Roush-Ford).
Auch ein wichtiger Mann in der Johnson-Crew: Carchief Darian Grubb, der Stellvertreter von Crewchief Chad Knaus. Grubb wird 2011 den NASCAR-Titel als Crewchief von Tony Stewart gewinnen.
2005 verläuft für Johnson weit weniger erfolgreich: Nur vier Saisonsiege (hier in Las Vegas), dafür zu viele technische Defekte und daher keine Chance auf den Titel.
Den Titel 2005 holt sich Tony Stewart, gegen den auch Jimmie Johnson als Gesamtfünfter in diesem Jahr kein Land sieht.
2006: Crewchief Knaus ist gesperrt, Carchief Grubb springt ein und Johnson gewinnt das Daytona 500 - sein bis dato wichtigster Einzelerfolg.
Im Sommer 2006 folgen das erste Mal die heißen Küsse für die Bricks von Indianapolis. Johnson befindet sich auf Kurs zu seinem ersten NASCAR-Titel.
Die Meisterschaft sichert er sich in Homestead - im Alter von 31 Jahren ist der Kalifornier am Ziel seiner Träume, ...
... was natürlich auch Ehefrau Chandra, ein Ex-Model aus Oklahoma, freut.
2007 wird rein ergebnistechnisch zur bisher besten Johnson-Saison: Nicht weniger als zehnmal(!) stellt er seinen Hendrick-Chevy in die Victory Lane. Die blaue 48 ist von nun auch auch ab und zu in Silber gehalten wie hier in Fort Worth.
Nur einer kann 2007 mithalten: Jeff Gordon, der gegen die vier Chase-Siege von Johnson aber letztlich keine Chance hat.
Daher heißt es in Homestead 2007 zum zweiten Mal: Schampus für Jimmie Johnson.
Macht auch im Smoking eine gute Figur: Jimmie Johnson mit Ehefrau Chandra bei der NASCAR-Meisterfeier 2007 in New York City.
Im Dezember 2007 unternimmt Jimmie Johnson einen kleinen Europa-Abstecher zum Race of Champions in London. Hier bewundert er Sebastian Vettel, der im Toro Rosso ein paar Formel-1-Demorunden dreht.
In der NASCAR-Saison 2008 erfährt Johnson zunächst Widerstand von einem entfesselt fahrenden Kyle Busch (Gibbs-Toyota), dem aber im Chase die Luft ausgeht.
So ist am Ende Carl Edwards (Roush-Ford) der letzte verbleibende Konkurrent, doch Johnson hat die Nase vorn.
Homestead 2008: Küsschen für Chandra und NASCAR-Titel Nummer drei.
In der Saison 2009 dominiert Johnson so deutlich, dass es beinahe langweilig wird. Nur Hendrick-Teamkollege Mark Martin kann einigermaßen mithalten, hat im Chase aber nicht den Hauch einer Chance - Titel Nummer vier.
2010 dreht sich die Sache beinahe. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) ist Johnson nicht nur dicht auf den Fersen, sondern liegt kurz vor Schluss der Saison in Front. Hamlin vermasselt es aber in Phoenix und Johnson kontert eiskalt.
Kein Zweifel: Die NASCAR-Jahre 2006 bis 2010 werden mit fünf Titel in fünf Jahren zur Jimmie-Johnson-Ära.
2011 hat Johnson nichts mit der Meisterschaftsentscheidung zu tun. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte unterlaufen ihm ungewöhnlich viele Fehler wie hier in Richmond. Johnson wird nur Gesamtsechster, sein schlechtestes Resultat seit seiner Rookie-Saison 2002.
2012 entbrennt ein Kampf mit Youngster Brad Keselowski (Penske-Dodge). Johnson unterliegt im Chase aufgrund zweier Defekte in den letzten beiden Saisonrennen - zum zweiten Mal in Folge nichts für den erfolgsverwöhnten Hendrick-Piloten.
Daraus leitet sich eine Frage ab: Schwingt sich Johnson im Saisonfinale 2013 erneut zum Titelmonster auf? Oder anders formuliert: Macht sich "Five-Time" zum "Six-Pack"?
Die Antwort lautet ganz kurz und knapp: Ja. Johnson darf sich seit November 2013 als sechsmaliger NASCAR-Champion bezeichnen lassen.
Und eines ist auch klar: Im Alter von erst 38 Jahren hat er nun Witterung in Richtung Richard Petty und Dale Earnhardt aufgenommen.
Zur Saison 2014 allerdings wird ein neues Chase-Format mit stufenweiser Eliminierung eingeführt. Johnson gewinnt in der Regular-Season drei Rennen, scheitert aber im Chase-Rennen in Talladega am Einzug in die letzten Acht.
Während Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) zum Titel 2014 fährt, wird Johnson nach seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Chase zur Gesamtelfter und schließt damit so weiten hinten ab wie noch in einer vollen Saison.
2015 geht Jimmie Johnsons Projekt "Se7en" in die nächste Runde. Zwar reicht es insgesamt zu sechs Saisonsiegen, doch im Chase scheitert er bereits in der ersten Runde.
Ein Jahr später gewinnt Johnson bis zum Saisonfinale zwar nur vier Rennen, dafür aber zum richtigen Zeitpunkt. Zwei Siege im Chase bringen ihn in die Championship-Round in Homestead...
Und dort klappt es erneut: Durch einen Sieg hat Johnson Titel Nummer sieben in der Tasche und zieht mit Richard Petty und Dale Earnhardt gleich!
Auf einer Stufe mit Richard Petty und Dale Earnhardt: Wir blicken auf den Weg, den Jimmie Johnson bis zu seinem siebten Sprint-Cup-Titel zurückgelegt hat