1964 bis 2013
1964 tritt der japanische Automobil-Hersteller Honda zum ersten Mal mit einem komplett selbstgebauten Fahrzeug in der Formel 1 an. Das Bild zeigt das Renndebüt des Rennstalls beim Großen Preis von Deutschland.
Ein knappes Jahr nach dem Grand-Prix-Einstand siegt Honda erstmals in der Formel 1. Richie Ginther (Mitte) gewinnt den Großen Preis von Mexiko und macht Honda zu einem siegreichen Konstrukteur.
John Surtees (im Bild links) holt in Monza 1967 den zweiten Formel-1-Rennsieg für Honda - etwa eine Wagenlänge vor Jack Brabham. Am Saisonende belegt der Brite für Honda den vierten Platz in der Fahrerwertung. 1968 beendet der Hersteller sein Engagement in der Formel 1 vorläufig.
In den 1980er-Jahren kehrt Honda in die Formel 1 zurück. Und das in ganz großem Stil: Mit Lotus, McLaren und Williams als Kundenteams rasen die Motoren aus Japan von Erfolg zu Erfolg und holen zwischen 1984 und 1992 insgesamt 69 Siege sowie zahlreiche WM-Titel. Dank Fahrern wie Gerhard Berger, Nigel Mansell, Nelson Piquet, Alain Prost, Keke Rosberg und Ayrton Senna, der hier im Bild zu sehen ist. Senna gewinnt sämtliche seiner drei WM-Titel mit Honda-Motoren.
Im Anschluss an die Saison 1992 zieht sich Honda werksseitig aus der Formel 1 zurück, bleibt dem Grand-Prix-Sport aber mit Tochterfirma Mugen erhalten. In den 1990er-Jahren beliefert Mugen einige Rennställe mit Motoren, was sich auch in den 2000er-Jahren fortsetzt. Wie beispielsweise im Falle des Jordan-Teams, das hier im Bild zu sehen ist. Obwohl Honda mehrmals eigene Formel-1-Prototypen baut und testet, lässt ein Werks-Comeback der Japaner erst einmal auf sich warten.
Ab 2000 ist Honda wieder als Motorenlieferant in der Formel 1 vertreten. Um 2004 mit dem damaligen BAR-Rennstall ein 40-jähriges Jubiläum zu feiern: 40 Jahre zuvor hatten die Japaner ihr Formel-1-Debüt gegeben. An die Erfolge der Vergangenheit will Honda ab 2006 anknüpfen und übernimmt das BAR-Team. Honda ist damit erstmals seit 1968 wieder mit einem Werksteam in der Formel 1 am Start.
Beim Großen Preis von Ungarn 2006 feiert Jenson Button seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Es ist der erste Erfolg des neuen Honda-Werksteams. Und es bleibt auch der einzige, denn nach der Saison 2006 geht es mit dem Rennstall sportlich bergab. Das Team holt zwar noch den vierten Rang bei den Konstrukteuren und stellt damit das bis dato beste Ergebnis von 1967 ein, fällt 2007 aber schier ins Bodenlose.
Mit einer Erdkugel-Lackierung, das Ergebnis eines völlig neuartigen Sponsorenkonzepts, läuft fast gar nichts. Honda bringt es 2007 gerade einmal auf sieben WM-Punkte und fährt dem Feld meist hoffnungslos hinterher.
2008 holen Jenson Button und Rubens Barrichello zwar mehr als doppelt so viele WM-Punkte wie im Vorjahr, doch die sportliche Talfahrt des Teams hält an. Einziger Höhepunkt ist der dritte Platz von Barrichello beim Regenrennen in Silverstone (Foto). Honda fällt bis auf den neunten Platz der Herstellerwertung zurück.
In der WTCC gelingt der N.Technology-Mannschaft fast zur gleichen Zeit ein Überraschungserfolg: James Thompson fährt in Imola 2008 mit dem Honda Accord zum Sieg. Es ist der erste für Honda in der Tourenwagen-WM.
Wenig später ist Feuer unterm Dach bei Honda: Nach dem Saisonfinale 2008 stellt das Formel-1-Werksteam überraschend seinen Betrieb ein. Honda zieht sich werksseitig aus der Formel 1 zurück. Offenbar nicht ahnend, dass der neue Teamchef Ross Brawn im Hintergrund die Fäden für einen großen Gegenschlag gezogen hat. Der Brite kauft das Ex-Honda-Team, benennt es um in Brawn GP und fährt 2009 zum Erfolg in der Fahrer- und der Hersteller-WM.
Nach dem Formel-1-Aus ist Honda nicht mehr werksseitig in einer großen Motorsport-Rennserie vertreten, feiert aber dank seiner vielen Privatfahrer zahlreiche Erfolge. Wie zum Beispiel von 2009 bis 2011 beim europäischen Tourenwagen-Cup, den zuletzt Fabrizio Giovanardi (Foto) im Honda Accord für sich entscheidet.
Auch in der umkämpften britischen Tourenwagen-Meisterschaft sind Honda-Piloten erfolgreich unterwegs: 2012 triumphiert Gordon Shedden im Honda Civic, nachdem 2011 bereits sein Teamkollege Matt Neal den Titel erobert hatte.
Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Rückkehr eines Honda-Werksteams in den internationalen Motorsport: Im Februar 2012 hatte der japanische Konzern seine Absicht erklärt, ab 2013 in der WTCC zu starten. In den Sommermonaten 2012 beginnen Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro mit den Testarbeiten am neuen Honda Civic, ab Herbst nimmt Monteiro damit an drei Rennwochenenden teil. Es sind Probeläufe, um 2013 richtig durchstarten zu können.
Das erste Honda-Werksprogramm seit dem Formel-1-Rückzug nimmt schon beim dritten Einsatz gewaltig an Fahrt auf: Punkte hatte Monteiro schon zuvor geholt, in Macao steht der Portugiese erstmals auf dem Treppchen. Die Botschaft dieser Leistung ist klar: Honda ist wieder da. Und das ist erst der Anfang...
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