Schwerer Sicherheitsverstoß: Drohen der Rallye Japan Konsequenzen?

Nachdem bei der Rallye Japan erneut ein nicht zugelassenes Fahrzeug auf eine laufende Wertungsprüfung gefahren ist, schrillen bei der FIA die Alarmglocken

(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht das erste Mal, dass die Rallye Japan, das Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024, wegen eines Sicherheitsverstoßes in die Schlagzeilen gerät. Am Samstag musste die zwölfte Wertungsprüfung abgebrochen werden, weil ein nicht zugelassenes Fahrzeug während des Rennens auf die Strecke gefahren war.

Titel-Bild zur News: Rennfahrzeug bei der Rallye Japan 2024 (Symbolbild)

Rennfahrzeug bei der Rallye Japan 2024 (Symbolbild) Zoom

Nach diesem Zwischenfall, der an einen ähnlichen Vorfall bei der Rallye Japan 2022 erinnert, schrillen beim Automobil-Weltverband FIA die Alarmglocken. "Ich möchte nicht sagen, was das für die Veranstaltung im nächsten Jahr bedeutet, aber es ist ein sehr ernstes Problem", sagt FIA-Straßensportdirektor Andrew Wheatley im Gespräch mit Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

"Wir hatten diese Situation hier schon einmal und es ist eine Herausforderung. Zunächst einmal müssen wir genau wissen, was passiert ist, wie es passiert ist und was wir tun können, um es in Zukunft zu vermeiden", so Wheatley weiter. "Es ist klar, dass das, was in der Vergangenheit getan wurde, nicht gut genug war, und wir müssen Lösungen finden, um voranzukommen. Es gibt keine Entschuldigung.

Fahrzeug durchbricht Kontrollposten und fährt zur Startlinie

Es ist das zweite Mal innerhalb von drei Jahren, dass ein ziviles Fahrzeug in eine laufenden Wertungsprüfung fährt. Im Jahr 2022 wären die WRC2-Piloten Emil Lindholm und Sami Pajari beinahe mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidiert.

In diesem Jahr fingen die Fernsehkameras ein Fahrzeug ein, das sich in entgegengesetzter Richtung der Startlinie näherte, wo der Toyota GR Yaris von Elfyn Evans hinter einer provisorischen Absperrung wartete.


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Einem Bericht des Veranstalters zufolge hielt das Fahrzeug zunächst an einer Kontrollstelle, wo fünf Personen den Ausweis des Fahrers überprüften. Der Fahrer konnte den erforderlichen Ausweis nicht vorzeigen, durchbrach daraufhin die Kontrollstelle, fuhr auf die Strecke und hielt kurz vor der Startlinie entgegen der Fahrtrichtung an.

FIA-Kommission untersucht den Vorfall

Der Fahrer wurde aufgefordert, die Strecke zu verlassen, kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach und stand mehr als zehn Minuten an derselben Stelle. Die Prüfung wurde abgebrochen. Erst die eintreffende Polizei konnte das Fahrzeug von der Strecke eskortieren.

Trotz aller Ähnlichkeiten unterscheide sich der heutige Vorfall von dem im Jahr 2022, so Wheatley: "Es ist nicht wie in der Vergangenheit, als es keine physische Barriere gab. Hier ist jemand, der [von Ordnern] festgehalten wird, während sie herausfinden, was sie mit ihm machen werden."

Kurzfristig werden für den Schlusstag zusätzliche Absperrungen und mehr Personal an den Zufahrten zu den Wertungsprüfungen bereitgestellt. Über mögliche Konsequenzen für die Veranstalter will die FIA nach einer Untersuchung des Vorfalls durch die Kommission für Verkehrssicherheit entscheiden.

"Zuerst wird die Schwere des Problems festgestellt, dann ein Verfahren zur Behebung des Problems festgelegt und schließlich umgesetzt. Das ist nicht das Ende der Fahnenstange, aber es ist eine große Herausforderung für das Organisationsteam und sie werden viel genauer unter die Lupe genommen als im vergangenen Jahr", sagt Wheatley.

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