Erinnern Sie sich noch an den BMW 3er Compact?
1994 überraschten einige Hersteller mit ungewöhnlichen Auto-Neuheiten. Wir gehen auf Zeitreise und blicken zurück.
Unser Blick auf die Auto-Neuheiten vor 25 Jahren beginnt mit dem Alfa Romeo Spider und seinem geschlossenen Bruder GTV: Beide Modelle irritierten damals die Sehgewohnheiten der Alfisti. Sie waren die klassischen Formen des alten Spider gewohnt und blickten nun auf einen Keil. Erst heute wissen wir, wie zeitlos das Pininfarina-Design des intern "Tipo 916" genannten Wagens ist.
Der Audi A4 beerbte 1994 als komplette Neuentwicklung den Audi 80. Zugleich wurde die Nomenklatur auf die noch heute gültige Kombination aus Buchstabe und Zahl umgestellt. Basismotor im A4 war damals ein 1,6-Liter-Saugbenziner mit 101 PS Leistung.
Aufgerüstet hatte Audi bereits in den 1980er-Jahren, doch erst in den 90ern ging man so richtig zum Angriff über: Mit einer aufwendigen Aluminium-Spaceframe-Karosserie sorgte der neue A8 im Jahr 1994 für Aufsehen. Schon ein Jahr zuvor hatte die seriennahe Studie ASF diese Technik vorgeführt. Tatsächlich wog der Basis-A8 nur knapp 1,5 Tonnen.
Die Felgen verraten es: Der unglaublich potente Audi RS 2 wurde bei Porsche gebaut. Zwischen 1994 und 1996 entstanden exakt 2.891 Exemplare des Kraft-Kombi mit 315 PS starkem Fünfzylinder, dazu eine Handvoll Limousinen. Der RS 2 war das erste Modell der RS-Reihe und damals bis zum S8 das stärkste Fahrzeug im Audi-Angebot.
Rückblickend gehört dieser BMW 7er zu den elegantesten Vertretern der Baureihe. Optisch orientierte sich der intern E38 genannte Wagen noch am Vorgänger. Technisch hielt jedoch zunehmend Elektronik Einzug. Der BMW E38 war im September 1994 das erste Auto eines europäischen Herstellers, das ab Werk mit einem Navigationssystem angeboten wurde.
Liebling, ich habe den 3er abgeschnitten: Tatsächlich war der ausschließlich als Dreitürer lieferbare BMW 3er Compact rund 20 Zentimeter kürzer als die normale Limousine. Erstaunlich bleibt rückblickend nur, warum man sich nicht schon 1994 an die Bezeichnung 1er-Reihe traute.
Vans waren gewissermaßen die SUVs der 1990er-Jahre. Fast alle Hersteller sprangen auf den Zug auf. Um Kosten zu sparen, entwickelten PSA und Fiat ein Quartett von weitestgehend baugleichen Vans: Citroën Evasion, Peugeot 806, Fiat Ulysse und Lancia Zeta. Zwei Modellgenerationen lang, bis 2014, hielt die Kooperation.
Besitzer einer Sega Dreamcast werden es vielleicht noch wissen: Dort bekam der Ferrari F355 ein eigenes Videospiel. 1994 löste der anfangs 381 PS starke F355 den 348 ab. Mit Erfolg: Über 11.000 F355 wurden bis 1999 gebaut, davon 2.663 Spider.
1994 war das Jahr der ungewohnten Auto-Anblicke. Den Vogel schoss aber der Ford Scorpio ab: Eine skurrile Optik mit Glupschaugen und schmalem Leuchtenband sollte kaschieren, dass es sich eigentlich nur um eine große Modellpflege handelte. Bereits vier Jahre später wanderte der Scorpio aufs Altenteil.
Angesichts des Scorpio-Desasters dürfte man sich in Rüsselsheim insgeheim gefreut haben. Der neu entwickelte Opel Omega B holte jene Kunden ab, die für relativ wenig Geld eine Limousine oder einen Kombi mit enorm viel Platz suchten. Im Bild: Das Facelift von 1999. Nach dem Ende des Omega im Jahre 2003 trauerte so mancher dem großen Hecktriebler nach.
Mit ihm begann der Aufstieg des SUV: Der Toyota RAV4 bot ab 1994 zwar einen Allradantrieb und eine hohe Sitzposition, nutzte aber statt eines Leiterrahmens eine selbsttragende Karosserie. Zudem war der Allradantrieb nicht so komplex wie bei "echten" Geländewagen. Einfach, handlich, günstig: Das Konzept des RAV4 ging auf.
Nach 13 Jahren kam 1994 endlich mal wieder ein neuer VW Polo auf den Markt. Das Warten hatte sich gelohnt: Nun hatte der Polo auch hintere Türen im Programm, dazu Airbags und ABS. Aufgrund der Fülle an Extras und der noblen Anmutung rückte die dritte Generation in den Status eines "Mini-Golf" auf.
Erinnern Sie sich noch an den BMW 3er Compact?