Kult im Zeichen des Zauberwürfels - Wir zeigen Ihnen, worüber im Jahrzehnt von Modern Talking und Commodore 64 die Auto-Fans staunten
Opel Manta: Ende der 1980er-Jahre wurden die Fahrer eines Opel Manta B zu Witzfiguren degradiert. Womöglich lag es daran, dass das von 1975 bis 1988 Coupé in seinen letzten Jahren bereits ab Werk mit Spoilern behängt wurde. Doch das reichte vielen jungen Manta-Fans nicht. Sie motzten ihr Auto mithilfe des D&W-Katalogs und Tunern auf.
Audi Quattro: Mit einem Paukenschlag startete Audi in die Achtziger: Auf dem Genfer Salon im Frühjahr 1980 wurde der Quattro präsentiert. Sein Name war Programm, dank des Allradantriebs sorgte der zunächst 200 PS starke Quattro besonders in der Rallye-WM für Furore. Ein paar Jahre später hielten modische LED-Instrumente Einzug ins Cockpit
Audi 200: Mit dem 200 der zweiten Generation untermauerte Audi seinen Anspruch, sich an Mercedes und BMW messen zu wollen. Basierend auf dem Aerodynamik-Champion Audi 100 (der cW-Wert war ein allgegenwärtiges Thema an den Stammtischen der 80er) setzte die Nobelausgabe auf eine andere Frontpartie und starke Turbomotoren.
Saab 900 Cabrio: Die achtziger Jahre waren auch das Jahrzehnt des Individualismus. Die Bandbreite reichte von Öko-Kommunen bis zu hedonistischen Yuppies, die nach dem Motto ,Geld statt Kinder" lebten und Autos wie ein BMW 3er-Cabrio oder das Saab 900 Cabrio fuhren. Besonders in den USA verkaufte sich der offene Schwede prächtig.
VW Scirocco White Cat: Geradezu Sinnbild modische Trends der Achtziger ist dieses Sondermodell aus dem Jahr 1985. Der Name war Programm: Weiße Rückleuchten, weiße Felgen, weiße Lackierung und ein heller Innenraum. Aus den Lautsprechern dürfte oft Modern Talking geschallt haben. Komisch, dass es trotzdem Manta- und keine Scirocco-Witze gab
Peugeot 205 GTI: Mit einem zeitlosen Design und gewissem Komfort überzeugte der Kleinwagen bis 1998 über fünf Millionen Käufer. Das Spitzenmodell hörte auf den Namen GTI. Mit bis zu 128 PS konnte man sich ein wenig so fühlen wie die erfolgreichen 205-Rallyepiloten.
Opel Monza: Obwohl schon seit 1978 auf dem Markt, bekam der Opel Monza erst beim Facelift 1983 Besuch vom Zeitgeist. Konkret hieß das: Verzicht auf jede Art von Chrom, geschwärzte Felgen und als Highlight im GSE-Modell digitale Instrumente.
Volvo 740: "Swedish Brick", schwedischer Ziegelstein, nannten die Amerikaner den 1982 erschienenen Volvo 760, dem bald der optisch fast gleiche, aber günstigere 740 zur Seite gestellt wurden. Das extrem kantige Design fand viele Freunde: Während in den USA zum Stufenheck gegriffen wurde, liebten die Deutschen den riesigen Kombi.
Fiat Panda: Wie viel Auto braucht der Mensch? Diese Frage beantwortete Fiat 1980 mit dem Panda aus der Feder von Giugiaro. Die eckige Form sorgte für eine günstige Produktion und viel Platz im Innenraum. Die schlichten Sitze konnten in eine Liegefläche verwandelt werden. Kein Wunder, dass die Werbung von einer "tollen Kiste" sprach.
BMW 7er (1986): Mit dem 7er der Baureihe E32 sorgten die Bayern für einen Paukenschlag. Neben der zeitlosen Linienführung von Ro-80-Designer Claus Luthe war es insbesondere der 750i mit Zwölfzylinder und 300 PS, der in Stuttgart für Aufruhr sorgte. Erst 1991 konterte Mercedes mit dem 600 SE.
BMW Z1: Das hatte die Welt noch nicht gesehen: versenkbare Türen! Kaum einer hätte erwartet, dass BMW die Studie Z1 in Serie baut. Allerdings war der Roadster ein teurer Spaß: 83.000 Mark sorgten ab 1988 für eine geringe Verbreitung und den frühen Sammler-Status. Allerdings war die Serie von vornherein auf 8.000 Exemplare limitiert worden
Lamborghini Countach: Die 80er waren die Zeit der nicht immer geschmackssicheren Optik. Sinnbildlich dafür steht der Lamborghini Countach QV (1985 bis 1989). Das stark verspoilerte, flache Geschoss sorgte zwar für Aufsehen, doch zumeist im Rotlichtmilieu. Besonders beliebt waren dort auch Mercedes SEC mit hinteren Kotflügelverbreiterungen
Porsche 959: Der Trumpf in jedem Quartett. In ihn hatten die Zuffenhausener alles hineingesteckt, was technisch machbar war. Allradantrieb und Turboaufladung sorgten für 450 PS sowie eine Spitze von 317 km/h. Der Preis von 420.000 Mark richtete sich an ein erlesenes Publikum, darunter Herbert von Karajan. Nur rund 300 Stück wurden gebaut
Talbot Matra Rancho: Heutzutage würde der Talbot Matra Rancho mit dem Attribut "Lifestyle" beworben werden, doch zu Lebzeiten (1978 bis 1983) war das Auto mit der zweigeteilten Heckklappe vor allem praktisch. Die Käufer hielten sich dennoch zurück.
Renault Espace: Nun gut, der allererste Van war der Renault Espace nicht. Doch er führte das bis heute typische Van-Design ein: Eine große, weit vorgelagerte Frontscheibe, deren Linie in die Motorhaube übergeht. Entwickelt von Matra, dauerte es einige Zeit, bis sich der kunststoffbeplankte Espace beim Kunden durchsetzen konnte.
Subaru XT: Kaum ein Fahrzeug der Epoche kam keilförmiger daher als der Subaru. Auch innen war die Formgebung skurril: Dort fand sich ein Lenkrad mit zwei asymmetrisch anordneten Speichen. Natürlich wies der XT den markentypischen Allradantrieb auf, als Werbebotschafter fungierte seinerzeit Formel-1-Legende Keke Rosberg.
VW Golf II: Ab 1983 entwickelte sich der Wolfsburger Dauerbrenner endgültig zum Auto für jeden Anspruch. Während Heißsporne zum GTI mit 129 PS griffen, wählten vorsichtigere Naturen den Einstiegsbenziner mit 55 PS in der "C"-Ausstattung. Dort fehlte sogar eine Uhr: In den 80ern gaben sich besonders die deutschen Hersteller recht knickrig.
Fiat Tipo DGT: Das so genannte "Mäusekino" war in den 80ern der letzte Schrei. Den Höhepunkt markierte 1988 der Fiat Tipo. In der "DGT"-Ausstattung gab es statt Zeiger Digitalanzeigen im Cockpit. Doch ebenso wie Digitaluhren waren die grünen Ziffern bald out, 1993 verschwanden sie im Rahmen eines Facelifts.
Ferrari F40: Das italienische Pendant zum Porsche 959 setzte ebenfalls auf reinrassige Motorsporttechnik, 478 PS katapultierten den F40 nach vorne. Als Enzo Ferrari 1988 starb, schossen die Preise in die Höhe, Spekulanten zahlten Millionenbeträge für einen F40, regulär wurde das Fahrzeug für 444.000 Mark an ausgewählte Kunden abgegeben.
Honda CRX: Das Jahrzehnt der Achtziger war verbunden mit dem Aufstieg der japanischen Autokonzerne. Honda und Co. trafen zunehmend den europäischen Geschmack, gute Ausstattungen zum günstigen Preis taten ihr Übriges. Mit dem 3,70 Meter kurzen CRX eroberte Honda die Marktnische der kleinen Coupés für junge Leute.
BMW M3: Schon vor 1985 war der 3er-BMW ein beliebtes Tuningobjekt. Doch dann schritten die Münchener selbst zur Tat und schufen den 200 PS starken M3. Wer das nötige Kleingeld hatte, konnte mit dem optisch auffälligen M3 viel Fahrspaß haben, wie unser Bild zeigt.
Lada Samara: Ab Mitte der 1980er-Jahre ließen zwei Namen die Welt aufhorchen: Gorbatschow und Glasnost standen für eine liberalere Politik, während der Lada Samara zeitgleich im Westen überraschte. Ein modernes Kompaktauto hatte keiner von den Russen erwartet, doch sie bekamen Unterstützung: Porsche half bei der Entwicklung des Motors.
Lancia Delta S4: Die Rallye-Boliden der Gruppe B zogen bis 1986 Zehntausende Zuschauer in den Bann. Erst schwere Unfälle mit den rund 500 PS starken Flitzern beendeten das Wettrüsten. Direkt vom erfolgreichen Rallyeauto abgeleitet war die kostspielige Straßenversion Lancia Delta S4 Stradale.
Porsche 944 (1981): Zeit seines Lebens litt der Porsche 924 unter seiner VW/Audi-Herkunft. Mit dem 944 wollte es Porsche besser machen. Zwar sorgten 163 PS und Transaxle-Technik für Sportlichkeit, doch aus Geldmangel hatte man auf die Karosserie des 924 zurückgreifen müssen. Lediglich ausgestellte Kotflügel hinten kennzeichneten den 944
Talbot Samba Cabrio: Alles andere als emotional waren die Modelle der Peugeot-Tochter Talbot: Biedere Limousinen lockten kaum Kunden in die Schauräume. Einzig der Matra Rancho und das kleine Samba Cabrio fanden Freunde. Basierend auf dem Peugeot 104, wurde der offene Samba nach der Abwicklung von Talbot vom Peugeot 205 Cabrio abgelöst.
Ford Sierra: Nicht nur der Mercedes 190 sorgte 1982 für Rauschen im Blätterwald, auch der Ford Sierra. Mit seinem radikal aerodynamischen Design und neuem Namen brach der Sierra radikal mit dem biederen Vorgänger Taunus. Das Fließheck hatte die nächsten Jahre bei Ford Hochkonjunktur, der Scorpio setzte ab 1985 auf den schrägen Abschluss
Opel Corsa Steffi: Nunja, vielleicht ist Steffi Graf die Werbung für das nach ihr benannte Sondermodell des Opel Corsa heute peinlich. Doch 1988 befand sich die Tennis-Legende auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Farb- und frisurtechnisch lässt sich festhalten: Mehr 80er-Style geht nicht.
Citroën BX: Das eckig-zeitlose Design mit den teilweise abgedeckten Hinterrädern hielt sich bis 1993, kürzer war die Halbwertzeit des bizarren Lupentachos im Inneren. Für gepflegten Komfort sorgte eine Hydropneumatik, auf die der Nachfolger ZX verzichtete.
Kult im Zeichen des Zauberwürfels - Wir zeigen Ihnen, worüber im Jahrzehnt von Modern Talking und Commodore 64 die Auto-Fans staunten