Die in vielfacher Hinsicht von Aufbruch geprägte Zeit war eine große Suche nach neuen Formen, neuer Technik und absoluter Einzigartigkeit. Teil 3 unseres Rückblicks
Ford Mustang Mach I: 1973 war das letzte Produktionsjahr des klassischen Ford Mustang. Auch wenn man das einem Mach I mit seinem 5,8-Liter-V8 kaum noch ansah. Viel zu fett sei der Mustang geworden, meinten Insider, die Verkaufszahlen brachen ein. Zum Gegenteil mutierte die zweite Generation: Langweilige Schleudern, anfangs sogar ohne V8.
Ford Capri II: Auch für den "deutschen Mustang", den Ford Capri, kam 1974 die Ablösung. Hier hatten die Designer aber ein glücklicheres Händchen. Die Optik wurde geschickt gestrafft, Käufer des Capri II freuten sich über die neue große Heckklappe. Die Motoren reichten von 54 bis 138 PS.
Lamborghini Miura SV: Eine der Sportwagen-Ikonen schlechthin ist der schon 1966 vorgestellte Lamborghini Miura. 1971 ergänzten die Italiener das Programm um den 385 PS starken Miura SV.
Lamborghini Silhouette: Schon ein wenig in die 1980er-Jahre wies der Silhouette von Lamborghini. Das Targa-Gefährt basierte auf dem Urraco und debütierte 1976.
Opel Manta B: Erst nach seiner von 1975 bis 1988 währenden Laufbahn geriet der Opel Manta B als Proletenschleuder in Verruf. Dabei waren es nicht wenige ältere Mitbürger, die sich einen mild motorisierten Manta CC mit Automatik kauften, aber heimlich vom Monza träumten.
Maserati Merak: Heute wird oft gejammert, wie gleich die modernen Autos aussähen. Dann sollte man sich mal die Maserati-Modelle der 1970er-Jahre ansehen: Der 1972 gezeigte Merak war unterhalb des ein Jahr zuvor präsentierten Bora angesiedelt, ähnelte diesem aber sehr. Kein Wunder: Beide hatte Giugiaro gestaltet.
Matra-Simca Bagheera: Nach Bagheera, dem schwarzen Panther aus dem "Dschungelbuch", benannte Matra-Simca sein 1973 erschienenes Sportcoupé. Vorne gab es drei Einzelsitze, allerdings auch eine saumäßige Verarbeitung. Nicht wenige Kunden ärgerten sich über seitenlange Mängellisten.
Mercedes C 111:Ein absoluter Traumwagen der 70er war der Mercedes C 111. 1970 erstmals gezeigt, stapelten sich in Stuttgart viele Blankoschecks. Aber Mercedes misstraute der Zuverlässigkeit des verbauten Wankelmotors. So kam es zum Paradigmenwechsel: Mit einem Turbodiesel unter der Haube brach der C 111 im Jahr 1976 mehrere Weltrekorde.
Renault 17: Piefige Großserientechnik ansprechend verpackt: Das konnten nicht nur Opel Manta oder Ford Capri, sondern der Renault 15 und 17. Im Jahr 1971 vorgestellt, wies der stärkere Renault 17 topmodische Jalousien hinter der B-Säule auf.
Toyota Celica: Neben dem Corolla ist die Celica das wohl bekannteste Modell von Toyota. 1970 präsentiert, fand das Coupé dank guter Ausstattung auch in Europa viele Freunde. 1973 kam eine Version in Fastback-Form, der sich optisch am Ford Mustang orientierte.
Triumph TR7: Von Fans verachtet, von Kunden geliebt. Ein ähnliches Schicksal wie den Porsche 924 traf auch den Triumph TR7. Er brach 1975 mit allen Marken-Konventionen: kein britischer Look, kein Roadster. Hinzu kamen magere 107 PS und zwiespältige Verarbeitung. Bis 1981 entstanden über 112.000, womit er zum erfolgreichsten Modell wurde
Vauxhall Firenza: Anders als heute setzte Vauxhall in England in den 70ern noch nicht ausschließlich auf umgelabelte Opel-Modelle. Bestes Beispiel ist der Firenza von 1973. Hinter der futuristisch wirken Front (auch ,Droopsnoot", Hängeschnauze, genannt) kam ein 2,3-Liter-Motor mit 132 PS zum Einsatz.
VW Scirocco: Wenige Wochen vor dem allerersten Golf lancierte VW im Jahr 1974 den Scirocco. Er zeigte die Technik des Golf I in ansprechender Hülle verpackt. Die stammte wie beim Golf von Giugiaro. Einstiegsmotorisierung war ein 50-PS-Motor, den es sogar mit Automatik gab.
VW SP2: Eigentlich schade, dass der bildhübsche VW SP2 nur in Brasilien angeboten wurde. Aber bei uns gab es ja den Scirocco. Zudem sah der SP2 schneller aus, als er war: Mehr als 161 km/h waren mit dem Heckmotor nicht drin.
VW-Porsche 914: Mittelmotor-Anordnung war das Schlagwort der Sportwagenwelt in den 1970ern. Dazu passend gab es schon seit 1969 den VW-Porsche 914. Aber nicht nur der Doppelname sorgte für Irritationen, auch die sehr moderne Form geriet für manchem Fan zu radikal.
Die in vielfacher Hinsicht von Aufbruch geprägte Zeit war eine große Suche nach neuen Formen, neuer Technik und absoluter Einzigartigkeit. Teil 3 unseres Rückblicks