Sommer, Auto, Urlaub: das museum mobile von Audi zeigt bis zum 28.10.2018, wie Deutschland Reise-Weltmeister wurde
Im Sommer verreist man gerne mit dem Auto. Eine neue Sonderausstellung im Audi-Museum in Ingolstadt blickt auf die Geschichte der automobilen Ferien zurück. Wie wurden die Deutschen zum Reise-Weltmeister? Los geht es in den 1930er-Jahren mit diesem Campinggespann. Zugfahrzeug ist eine DKW F5 Meisterklasse Cabrio-Limousine von 1935.
Caravaning vor 80 Jahren: Der Rex-Caravan von 1939 am Haken des DKW stammt aus Frankreich. Er stand unbenutzt 60 Jahre lang in einer Garage. Bemerkenswert ist das Innenleben mit fließendem Wasser und Gaskocher.
Nach dem Krieg mussten die Deutschen erst einmal auf Reisepässe warten. Dazu kamen Grenz- und Zollkontrollen sowie die nachvollziehbare Feindschaft vieler Nachbarstaaten. Also traute man sich zunächst ins deutschsprachige Österreich oder blieb in der Heimat. Hier sehen wir einen DKW F89 von 1951 mit Holzbeplankung im Woody-Style.
Die Holzvertäfelung des DKW F89 war der Versuch, Anfang der 1950er-Jahre den Kombi etwas salonfähiger zu machen. Aus Kostengründen war an Wohnwagen nicht zu denken. Zelt und Luftmatratze reichten den Nachkriegs-Urlaubern.
Sommerhits aus der Jukebox: Mitmachen erwünscht: An der Rock-Ola-443-Musikbox kann der Besucher aus vielen Urlaubshits wählen. Die Spanne reicht von Azzurro bis Komm ein bisschen mit nach Italien.
Ab Mitte der 1950er-Jahre zog es die Deutschen nach Italien. Der NSU Prinz und der NSU-Motorroller stehen für den berühmten NSU Lido in der Nähe von Venedig. Mit Hilfe des italienischen Importeurs der Marke entstand 1955 ein eigener Strand für die Werksangehörigen, Strom, Wasser und viele deutsche Produkte inklusive.
Vom Kult-Bus zum Hippie-Mobil: Momentan erleben wir einen Wohnmobil-Boom. Dabei dauerte es relativ lang, bis sich die rollenden Wohnungen durchsetzten. Populär wurde der Westfalia-Umbau des VW T2 mit seiner markanten Nase. Das ausgestellte Exemplar stammt aus dem Jahr 1978.
Urlaub in der DDR: Stellvertretend für den Urlaub in der DDR steht dieser Trabant 601 Universal mit Dachzelt. Ob Ferienheime, Hotelzimmer oder Campingplätze: Unterkünfte waren Mangelware und reglementiert. Kein Wunder, dass das Zelten viele Fans fand. Doch selbst hierfür war offiziell ein Zeltschein nötig.
Wohn-Gleiter für die Autobahn: Haben Sie schon einmal vom Bischofberger Family gehört? Zu Beginn der 1980er-Jahre träumte Helmut Bischofberger von einem schnellen Wohnmobil auf Pkw-Basis. Verwirklicht wurde der Wagen auf Basis des Audi 100, es gab aber auch wie hier zu sehen ein Einzelstück mit Audi-200-Grundlage.
Anleihen beim VW Bus: 1983 startete Bischofberger im schwäbischen Backnang die Fertigung seines flotten Wohnmobils. Vom Basis-Audi blieb ab der B-Säule nur die Bodengruppe übrig. Das Wohnelement auf GFK-Basis nahm Anleihen beim VW Bus, wie man an den T3-Rückleuchten sieht.
Im Bischofberger-Wohnmobil ging es nobel zu: Kühlschrank, Zweiflammherd, Spüle mit 20 Liter Wasservorrat, Heizung und Vollisolierung waren serienmäßig. Zum Knackpunkt wurde neben dem hohen Preis auch die viel zu geringe Zuladung von nur 200 Kilogramm.
Auf Campingtour durch China: Zu guter Letzt führt uns unsere Reise durch das Audi-Museum zu diesem Audi Q3 von 2011. Auf einer sogenannten Trans-China-Tour promotete Audi den damals neuen Q3. Mit an Bord war ein spezielles Zelt zum Aufpumpen.
Sommer, Auto, Urlaub: das museum mobile von Audi zeigt bis zum 28.10.2018, wie Deutschland Reise-Weltmeister wurde